"Kaolingrube Rappauf" als pdf - Ökologisch-Botanischer Garten ...
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dings an stärker verdichteten, feuchteren Stellen von dem Juncetum macri<br />
durchsetzt ist.<br />
Abb. 18 108/5 – 22.8.87 – 28 – 11 – A ('60)<br />
Juncetum macri (“Zartbinsenweg”) in der Agrostis tenuis-Gesellschaft auf<br />
dem Stichweg zum Grubenrand (r. hinten die Grube mit ihrer sekundären<br />
Vorwald- und Kiefernvegetation) – vgl. Abb. 17<br />
b) Vegetation auf sekundären Standorten (in der Grube) (Abb. 19-23)<br />
Abb. 19 104/37 – 6.8.87 – 50 – 11 – A ('125)<br />
Tussilaginetum. Die Huflattichflur besiedelt vor allem die weniger steilen<br />
Stellen, insbesondere die Hangfüße. Als Pionierpflanze basenreicher Böden<br />
ist sie auf den nährstoffarmen, sauren Rohböden der <strong>Kaolingrube</strong> wenig<br />
vital und hat ganz andere Begleitpflanzen <strong>als</strong> das übliche Poo-<br />
Tussilaginetum. Dennoch vermag den Wurzelkriechpionier und Bodenfestiger<br />
Tussilago farfara keine andere Pflanzenart zu verdrängen.<br />
Abb. 20 104/24 – 6.8.87 – 50 – 16 – A ('100)<br />
Typhetum latifoliae am Rande des “Sumpfs”. Der Breitblättrige Rohrkolben<br />
(Typha latifolia) gilt <strong>als</strong> Eutrophierungszeiger. Der Verlandungspionier<br />
mit Kriechsprossen findet auf dem nährstoffarmen sauren Standort in der<br />
Grube sicher nur wenig zusagende Lebensbedingungen (wie viele andere<br />
der von uns in der Grube gefundene Arten auch), aber dafür auch wenig<br />
Konkurrenz. Die Scheiden der zweizeilig stehenden Blätter bilden einen<br />
Scheinstamm (engl. pseudo-stem = f<strong>als</strong>e-stem; wie bei der Banane), alle<br />
Teile (außer dem Kolben) haben ein Durchlüftungsgewebe (Aerenchym),<br />
um den Gasaustausch der untergetauchten Organe zu gewährleisten.<br />
Abb. 21 104/26 – 6.8.87 – 11 – A ('30)<br />
Die Equisetum fluviatile-Gesellschaft im Zentrum des “Sumpfs”. Die Kaolintapeten<br />
an den Stengeln des Teich-Schachtelhalms zeigen den Wechsel<br />
der Wasserstände an (Regengüsse; zeitweiliges Aussetzen des Abpumpens).<br />
Abb. 22 109/9 – 23.8.87 – 50 + TM 2 – 16 x 2 – A ('3)<br />
Die Juncus bulbosus-Gesellschaft (Zwiebelbinsen-Ges.) bedeckt etwa<br />
100 m 2 und damit zwei Drittel einer teich-ähnlichen, jüngeren Wasseransammlung<br />
auf der obersten Abbau-Terrasse in der Nähe des Tierheims.<br />
Die stark verzweigte Wasserform von Juncus bulbosus hebt ihre Spirren<br />
mit den teilweise von Blattbüscheln durchsetzten Blütenköpfchen ca. 10<br />
cm über die Wasserfläche empor. Die Wassertiefe beträgt um 30 cm (0 bis<br />
ca. 60 cm). Während außer der Zwiebelbinse (Deck. 40 %) nur noch Typha<br />
latifolia (Spur, kümmernd) und vom Ufer her vordringend Alopecurus aequalis<br />
vorhanden sind, tritt die Juncus bulbosus-Gesellschaft im Ufersaum<br />
mit höherem Deckungsgrad und etlichen Begleitpflanzen (darunter auch<br />
einigen Moosarten) auf. Soziologisch gehört die Zwiebelbinsen-Gesellschaft<br />
zur Klasse Littorelletea (Strandling-Gesellschaften), innerhalb dieser<br />
wohl am besten mit einigen anderen Assoziationen, von denen das Pilularietum<br />
globiferae und die Myriophyllum alterniflorum-Ges. in NO-Bayern<br />
vorkommen, in einen Hydrocotylo-Baldellion-Verband.<br />
Abb. 23 73/11 – 5.10.86 – 50 + TM 2 – 16 x 2 – A ('7) – ca.1:30<br />
Die Lycopodiella inundata-(Sumpfbärlapp-) Massenbestände, von denen<br />
das Bild nur einen kleinen Ausschnitt zeigt, sind vielleicht die ausgedehntesten<br />
Deutschlands. Soziologisch können sie <strong>als</strong> Initi<strong>als</strong>tadium eines