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"Kaolingrube Rappauf" als pdf - Ökologisch-Botanischer Garten ...

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27<br />

– und endlich einer von A. Bolze anläßlich einer gemeinsamen Exkursion aus<br />

dem MTB Tännesberg:<br />

12.7.08<br />

6439/3<br />

Am höheren rechten Pfreimdhang oberhalb Stein a. d. Pfreimd, 45 16600, 54 85980 (lg et<br />

dt Bolze mit Gerstberger, Feulner u. a., rev. V am 6.1.2009; hb Bolze)<br />

Merkmale, Bestimmungsschlüssel und Autor von Agrostis vinealis<br />

Nach einer modernen Flora (Flora Europaea, Vol. 5, TUTIN et al. (ed.) 1980, pag.<br />

233), unterscheiden sich Sumpf- und Sand-Straußgras wie folgt:<br />

Agrostis canina: Rhizomes absent; stolones (Ausläufer) often present<br />

Agrostis vinealis: Rhizomes present; stolones absent<br />

In dieser räumlich umfassenden Flora ist Agrostis vinealis so charakterisiert :<br />

A. vinealis (A. canina ssp. montana (Hartman) Hartman. A. tenuifolia Bieb. non Curtis).<br />

Like 1 [A. canina] but often densely caespitose; subterranean scaly [schuppig]<br />

rhizome present; stolones absent; stems never producing short, leafy axillary shoots;<br />

ligule acute to obtuse [canina: acute to acuminate]; panicle often dense [canina: lax];<br />

anther 1-1.8 mm, 2n=28 [canina 2n=14 (16, 28). Usually in dry habitats [canina:<br />

damp habitats]. NW. & C. Europe, perhaps elsewhere but distribution imperfectly<br />

known through confusion with 1. Austria, Belgium and Luxembourg, Britain, Czechoslovakia,<br />

Denmark, France, Germany, Netherlands, Hungary, Jugoslavia, Norway,<br />

Poland, Romania, U. S. S. R. (Central and South-western region), Sweden. – Kommt<br />

auch in Grönland und Alaska vor, aber “it is not clear if populations in Greenland and<br />

Alaska represent a circumboreal distribution or are introductions” 18 .<br />

Der Autor (Erstbeschreiber) ist Johann Christian Daniel von Schreber (= Schreb., auch: Schb.) 19 ,<br />

geb. 16. Jan. 1739 in Weißensee (Thür., n Erfurt bzw. nw Sömmerda), gest. 10. Dez. 1810 <strong>als</strong> Professor<br />

der Medizin in Erlangen. Vorzüglicher Kommentator der Schriften Linnés. Er schrieb über Tiere<br />

(bes. Säugetiere) und Pflanzen (vor allem Gräser), so „Beschreibung der Gräser nebst deren Abbildungen<br />

nach der Natur“, 1766-1810 [siehe FE 5 388] und „Spicilegium Florae lipsicae“ [Lipsiae 1771].<br />

In dieser „Ährenlese [Nachlese] der Leipziger Flora“ [lat. spica = Ähre; legere = zusammenlesen,<br />

sammeln; Lipsia = Leipzig] ist Agrostis vinealis auf S. 47 beschrieben und zwar unmittelbar hinter<br />

Agrostis canina (Scan = Fig. 3).<br />

Das spezifische Epitheton hatte Schreber offensichtlich von dem vorlinnéischen Namen „Gramen<br />

caninum vineale“ des Schweizers Johann Scheuchzer (1684-1738) 20 , der sich besonders um die Erforschung<br />

der Gräser (Agrostographia, 1719) verdient gemacht hatte (LINNÉ, Critica bot. 1737, 79),<br />

18 BARKWORTH, CAPELS, LONG, ANDERTON, PIEP (2007): Flora of North America 24, p. 643, New York,<br />

Oxford. Oxford University press. – BARKWORTH, ANDERTON, CAPELS, LONG, PIEP (2007): Manual of<br />

Grasses for North America. Utah State University Press, p. 153.<br />

19 Schreber hatte Medizin, Naturgeschichte und Theologie studiert. Seiner Vorliebe für Botanik folgend<br />

ging er 1759 nach Uppsala und wurde von Carl von Linné zum Dr. med. promoviert. An ihn erinnert<br />

ein Gedenkstein, den seine Witwe errichten ließ und der später vom Botanischen <strong>Garten</strong>, zu dessen<br />

Direktor Schreber ernannt worden war, in den Erlanger Schloßgarten versetzt wurde. Näheres in: Der<br />

Botanische <strong>Garten</strong> der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Geschichte Chronik Personen.“<br />

Hrg. <strong>Botanischer</strong> <strong>Garten</strong>, Loschgestraße 3, 91054 Erlangen, Frühjahr 2004. – Ferner: HARDT-<br />

KE, KLENKE, RANFT: Biographien sächsischer Botaniker. S. 300-301. Ber. d. AGsB, NF 19 (Sonderheft).<br />

Inst. f. Botanik Dresden. – Katalog von Armin GEUS zur Ausstellung „Die Zoologie in Erlangen“<br />

(26. Juli bis 30. September 1969) im Stadtmuseum Erlangen. Die Objekte 70 bis 78 betrafen Schreber<br />

bzw. seine Schriften aus der Universitätsbibliothek Erlangen; Objekt 74: Spicilegium Florae Lipsicae,<br />

mit Nachträgen und Pilzzeichnungen aus Schrebers eigener Hand.<br />

20 Er ist der Bruder des berühmten Züricher Stadtphysikus und Naturforschers Johann Jakob<br />

Scheuchzer (*2.8.1672 Zürich, †ebenda 23.6.1733), der fossile Pflanzen und Tiere beschrieb, die<br />

schweizerischen Hochgebirge in geographischer, mineralogischer, botanischer und zoologischer Hinsicht<br />

erforschte (Herbarium diluvianum, Zürich 1709), und nach dem die Blasen- oder Blumenbinse<br />

Scheuchzeria palustris benannt ist.

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