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"Kaolingrube Rappauf" als pdf - Ökologisch-Botanischer Garten ...

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ziemlich rund und wenig rauh (bei arvense deutlich gerieft und rauh), die<br />

Zentralhöhle ist viel größer <strong>als</strong> bei arvense (Stengelquerschnitt!). E. ×litorale<br />

kommt auch an einigen anderen Stellen in der Rappaufgrube vor.<br />

Abb. 32 115/19 – 15.9.87 – 24 + TM 2 – 22 x 2 – '250 x 60, man. – 1:6 (Anzeige 1:12)<br />

Eine Population von Euphrasia ×areschougii WETTST. („Areschougs Bastard-Augentrost“)<br />

an den Rändern des Zufahrtsweges zwischen den beiden<br />

Teichen. Die Stammarten E. micrantha (= gracilis) und E. nemorosa<br />

sind <strong>als</strong> kalkmeidende Arten in Magerrasen, Heiden, an Waldwegen im<br />

Umkreis des Gebiets (Oberpfälzer Wald, Fichtelgebirge) nicht selten (E.<br />

micrantha stark zurückgegangen!). Nach OBERDORFER (1983, S. 853) gilt<br />

E. micrantha <strong>als</strong> Genistion-, E. nemorosa <strong>als</strong> Nardetalia-Art. Nach STACE<br />

(1975, S. 373 ff.) ist es die Regel, daß bei gemeinsamem Vorkommen von<br />

Euphrasia-Arten Bastarde gefunden werden und zwischen nahe verwandten<br />

Arten seien Bastardschwärme sogar sehr häufig. Alle Bastarde zwischen<br />

nahe verwandten Arten seien hochfertil (<strong>als</strong>o auch zwischen micrantha<br />

und nemorosa; beide 2n = 44). Unsere Pflanzen sind hinsichtlich<br />

Stengeldicke (m. dünn; n. dick), Deckblatthaltung (m. aufrecht bis angedrückt;<br />

n. abstehend bis zurückgeschlagen), Zahl der Zähne (m. 5-9 (-11);<br />

n. (5-) 7-15) und Ährenausbildung (m. sehr locker; n. oft dicht) ± intermediär,<br />

bei insgesamt großer Variabilität. Solcherart Bastardschwärme kommen<br />

nach STACE (l.c.) besonders auf gestörten – wie die <strong>Kaolingrube</strong>! – oder intermediären<br />

Standorten vor, und die Elternarten wachsen nahebei. (Zwei<br />

andere Situationen, die man bei der Bastardierung von Euphrasien findet,<br />

sind (1) hybridogene Schwärme von verhältnismäßig einheitlichen Pflanzen<br />

ohne deren Elternarten und (2) introgressiv veränderte Populationen,<br />

die noch einer bestimmten Spezies zugeschrieben werden können.)<br />

Abb. 33 unten: 103/30 – 3.8.87 – 50 + TM 2 – 16 x 2 – '250 X (36) – 1:1.4<br />

l. oben: ~12.9.65 r. oben: 13.9.65<br />

Galeopsis pernhofferi WETTST., Pernhoffers Hohlzahn, ist sicher kein Bastard<br />

G. speciosa × tetrahit oder G. speciosa × bifida (wie oft gedeutet),<br />

sondern eine Parallelrasse zu G. bifida mit rahmweißer bis schwefelgelber<br />

Blütengrundfarbe. G. pernhofferi verhält sich zu G. bifida wie G. murriana<br />

zu G. pubescens. Von G. speciosa ist kein Einfluß, etwa in Form von größeren<br />

Blüten, festzustellen. Das Foto unten wurde neben dem Zufahrtsweg<br />

zur Schmelitzgrube im Epilobio-Salicetum capreae aufgenommen. (Galeopsis<br />

pernhofferi beobachtete ich aber auch am Rande der Rappaufgrube.)<br />

Galeopsis speciosa konnte ich in keiner der beiden Gruben finden, was<br />

auch gegen die Deutung <strong>als</strong> Bastard spricht.<br />

Um die Variabilität in der Grundfarbe (weißlich bis schwefelgelb), die Farbintensität<br />

des Unterlippen-Mittellappens sowie dessen Zeichnung einigermaßen<br />

abzudecken, fügen wir noch zwei (frühere) Aufnahmen von G.<br />

pernhofferi aus Böhmen bei. An allen drei Orten entsprach die Form und<br />

die geringe Größe der G. pernhofferi-Blüte der einer G. bifida-Blüte. Das<br />

Foto links oben stammt vom Naturraum Šumava (Böhmerwald), Ostružna-<br />

Tal nahe Kolinec, das Foto rechts oben vom Naturraum Třeboňská pánev<br />

(Wittingauer Becken [Südböhmen]), Moor bei Přeseka.<br />

Abb. 34 72/19 – 5.10.86 – 50 + TM 2 – 16 x 2 – A ('7) – 1:2<br />

Hieracium caespitosum (Wiesen-Habichtskraut). Rosette einer Jungpflanze<br />

von ca. 5 cm Durchmesser auf Granitgrus. In der Rappaufgrube

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