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"Kaolingrube Rappauf" als pdf - Ökologisch-Botanischer Garten ...

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37<br />

Ufervegetation an den Weihern (Nr. 82, 83)<br />

An den sehr steilen Ufern der Weiher vollzieht sich auf einem nur etwa einen halben<br />

Meter breiten Streifen ein Wechsel von einem relativ trockenen zu einem sehr<br />

nassen Standort. Die Zonierung der Vegetation ist entsprechend schmal und die Vegetationszonen<br />

lassen sich wegen Ausläuferbildung, Samenwurf usw. meist nicht so<br />

scharf trennen wie bei allmählicher Änderung des Standorts. Diese ökotone Vegetation<br />

(grch. oikos = Haus, Haushalt; tonos = Spannung, Spannkraft) ist mit einem Vegetations-<br />

[und Standorts-] Transekt besser zu erfassen <strong>als</strong> wenn versucht wird,<br />

schmale, lange Phytozönosen quer zur Standortsänderung zu bilden 29 .<br />

Hier werden, sozusagen beispielhaft, nur 2 Florenlisten ohne nähere Untersuchung<br />

des Transekts vorgestellt. So können wenigstens Arten, die vielleicht nicht in<br />

den eigentlichen Vegetationsaufnahmeflächen vorhanden sind, erfaßt werden. In<br />

beiden Listen verdient der Ufer-Schachtelhalm Equisetum ×litorale KÜHLEWEIN = E.<br />

arvense × E. fluviatile (Abb. 30) besondere Aufmerksamkeit. Sein Vorkommen setzt<br />

sich auch in den Gräben entlang des Zufahrtsweges fort, und an den Sicker- und<br />

Quellstellen westlich von Nr. 83 finden sich große Bestände. In 82 haben wir außer<br />

E. ×litorale auch E. arvense und E. palustre (letztere auch in 83) gefunden. In 82 sind<br />

auch Juncus effusus und Carex ovalis reichlich vorhanden (Abb. 24). In 83 macht<br />

sich der Quellwasser-Einfluß durch Drosera rotundifolia und Epilobium palustre und<br />

in einer hochgradig deckenden Moosschicht bemerkbar.<br />

29 Beispiel: Es ist eine von Entwässerungsgräben durchzogene Wiesenaue aufzunehmen. Die inneren<br />

Teile der Parzellen sind gut gedüngt, frisch bis feucht, Bärenklau und Wiesenkerbel bilden einen weißen<br />

Blühaspekt (hier ist eine „klassische“ Vegetationsaufnahme die Methode der Wahl!). Der äußere<br />

Parzellenteil ist wenig gedüngt, frisch bis etwas trocken, der Blühaspekt bunter, Umbelliferen treten<br />

zurück, die Artenzahl ist u. U. erheblich höher (auch hier ist eine Vegetationsaufnahme die erste<br />

Wahl!). Den Grabenhang hinab bis zur Grabensohle lege man mehrere Untersuchungspunkte des<br />

Transekts, wobei an jeder der relativ kleinen Flächen alle Arten mit ihrer ungefähren Menge (z. B.<br />

Artmächtigkeitsskala nach Braun-Blanquet) notiert werden.

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