"Kaolingrube Rappauf" als pdf - Ökologisch-Botanischer Garten ...
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Ufervegetation an den Weihern (Nr. 82, 83)<br />
An den sehr steilen Ufern der Weiher vollzieht sich auf einem nur etwa einen halben<br />
Meter breiten Streifen ein Wechsel von einem relativ trockenen zu einem sehr<br />
nassen Standort. Die Zonierung der Vegetation ist entsprechend schmal und die Vegetationszonen<br />
lassen sich wegen Ausläuferbildung, Samenwurf usw. meist nicht so<br />
scharf trennen wie bei allmählicher Änderung des Standorts. Diese ökotone Vegetation<br />
(grch. oikos = Haus, Haushalt; tonos = Spannung, Spannkraft) ist mit einem Vegetations-<br />
[und Standorts-] Transekt besser zu erfassen <strong>als</strong> wenn versucht wird,<br />
schmale, lange Phytozönosen quer zur Standortsänderung zu bilden 29 .<br />
Hier werden, sozusagen beispielhaft, nur 2 Florenlisten ohne nähere Untersuchung<br />
des Transekts vorgestellt. So können wenigstens Arten, die vielleicht nicht in<br />
den eigentlichen Vegetationsaufnahmeflächen vorhanden sind, erfaßt werden. In<br />
beiden Listen verdient der Ufer-Schachtelhalm Equisetum ×litorale KÜHLEWEIN = E.<br />
arvense × E. fluviatile (Abb. 30) besondere Aufmerksamkeit. Sein Vorkommen setzt<br />
sich auch in den Gräben entlang des Zufahrtsweges fort, und an den Sicker- und<br />
Quellstellen westlich von Nr. 83 finden sich große Bestände. In 82 haben wir außer<br />
E. ×litorale auch E. arvense und E. palustre (letztere auch in 83) gefunden. In 82 sind<br />
auch Juncus effusus und Carex ovalis reichlich vorhanden (Abb. 24). In 83 macht<br />
sich der Quellwasser-Einfluß durch Drosera rotundifolia und Epilobium palustre und<br />
in einer hochgradig deckenden Moosschicht bemerkbar.<br />
29 Beispiel: Es ist eine von Entwässerungsgräben durchzogene Wiesenaue aufzunehmen. Die inneren<br />
Teile der Parzellen sind gut gedüngt, frisch bis feucht, Bärenklau und Wiesenkerbel bilden einen weißen<br />
Blühaspekt (hier ist eine „klassische“ Vegetationsaufnahme die Methode der Wahl!). Der äußere<br />
Parzellenteil ist wenig gedüngt, frisch bis etwas trocken, der Blühaspekt bunter, Umbelliferen treten<br />
zurück, die Artenzahl ist u. U. erheblich höher (auch hier ist eine Vegetationsaufnahme die erste<br />
Wahl!). Den Grabenhang hinab bis zur Grabensohle lege man mehrere Untersuchungspunkte des<br />
Transekts, wobei an jeder der relativ kleinen Flächen alle Arten mit ihrer ungefähren Menge (z. B.<br />
Artmächtigkeitsskala nach Braun-Blanquet) notiert werden.