"Kaolingrube Rappauf" als pdf - Ökologisch-Botanischer Garten ...
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bufonius-Ges. der K Isoëto-Nanojuncetea (Zwergbinsen-Gesellschaften), V Nanocyperion,<br />
UV Juncenion bufonii Phil. 68 zuzurechnen.<br />
Gesellschaft des Breitblättrigen Rohrkolbens (Nr. 74 – ohne Veg.aufnahme)<br />
Ein inselartiger, lockerer Reinbestand des Breitblättrigen Rohrkolbens (Typha latifolia)<br />
läßt vermuten, daß bereits ein gewisser Nährstoffeintrag, etwa durch<br />
Pflanzenbestände, stattgefunden hat. Das Typhetum latifoliae (Soó 27, Lang 73)<br />
gehört zum V Phragmition australis W. Koch 26 (Röhrichte) aus der K Phragmitetea<br />
Tx. et Prsg. 42 (Röhrichte und Großseggen-Sümpfe). Das sonst nährstoffreiche<br />
Gewässer bevorzugende Typhetum latifoliae besiedelt in Höhen über 400 m auch<br />
mesotrophe Standorte (OBERDORFER 1977, S. 124) und tritt dort oft in der schilf-freien<br />
Ausbildung (OBERD. l. c., S. 122, Spalte 3b in Tab. 24) auf. In der Rappaufgrube<br />
siedelt es mehr am Rande des „Sumpfs“ in der Wechselwasserzone (Abb. 20).<br />
Teichschachtelhalm-Röhricht (Nr. 75 – ohne Vegetationsaufnahme)<br />
Die Equisetum fluviatile-Ges. (Steffen 31) ist eine lockere Röhricht-Gesellschaft in<br />
flachem Wasser über Torfschlamm-Böden, z. T. an kalkarmen Standorten (OBERDOR-<br />
FER 1977, S. 135 und Tab. 23, Sp. 9 sowie Tab. 30). Die Gesellschaft ist weit verbreitet,<br />
findet sich besonders in montanen Gebieten, ist meist dem Schilfröhricht vorgelagert<br />
und verzahnt sich regelmäßig mit Seerosen-Gesellschaften (OBERD. l. c.). In<br />
der Rappaufgrube gibt es zwei etwas unterschiedliche Wuchsplätze (auf der Karte<br />
beide mit „75“ markiert): In der Litoralzone (Wechselwasserzone) im Westen (Bereich<br />
des Typhetum latifoliae) sind es kleine, inselartige Herden einer ausladenden Wuchsform<br />
mit plagiotropen (Abb. 29) Sprossen, im tiefen östlichen Teil des „Sumpfs“ findet<br />
sich ein Massenbestand der gewöhnlichen, aufrechten Wuchsform (Abb. 21); die<br />
Pflanzen sind hier wegen der wechselnden Wasserstände oft 2-3 dm hinauf mit weißen<br />
Kaolintapeten überzogen. Dieser Bestand breitete sich seinerzeit (um 1986)<br />
nach Westen aus.<br />
Flatterbinsen-Gesellschaft (Nr. 76 – ohne Vegetationsaufnahme)<br />
Über das kleine Sumpfgebiet an der Westseite der Grube erstreckt sich eine Juncus<br />
effusus-Pioniergesellschaft im Reinbestand, die eine gewisse Nährstoffanreicherung<br />
vermuten läßt. Die kleinflächig eingewanderte Typha latifolia scheint eine Entwicklung<br />
zum Phragmition einzuleiten.<br />
Die Juncus effusus-Bestände des mehr oder weniger offenen Wassers dürfen<br />
nach meiner Meinung nicht dem Calthion Tx. 37 (Dotterblumen-Wiesen, eutrophe<br />
Naßwiesen) zugeschlagen werden. Einen eigenen V „Juncion effusi“ – Horstbinsen-<br />
Röhrichte – innerhalb der O Phragmitetalia, der an den V Sparganio-Glycerion fluitantis<br />
anzuschließen wäre, hielte ich für berechtigt. Ersatzweise schlage ich die Juncus<br />
effusus-Gesellschaft zunächst dem V Phragmition zu.<br />
Wenn Gesellschaften nährstoffreicher Gewässer, wie das Typhetum latifoliae und<br />
die Juncus effusus-Gesellschaft, auf den insgesamt nährstoffarmen Substraten der<br />
Grube vorkommen, wird dies zum Teil durch die lückige Vegetationsdecke und die<br />
geringe interspezifische Konkurrenz ermöglicht.<br />
Pflanzengesellschaften in Weihern und Tümpeln<br />
In der <strong>Kaolingrube</strong> Rappauf sind in zwei Typen stehender Gewässer auch unterschiedliche<br />
Wasserpflanzengesellschaften anzutreffen.