MaRess_AP4_4.pdf - Wuppertal Institut
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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />
4 Ergebnisse der Feinanalysen und Handlungsempfehlungen<br />
4.1 Theoretischer Rahmen: Akteure, Interaktionen und Dilemmata<br />
Ausgangspunkt für die folgenden Ausführungen ist die Annahme, dass sich gesellschaftliche<br />
Probleme auf Interaktionsprobleme zwischen Akteuren – Individuen<br />
bzw. Systemen wie z.B. der Politik, der Wirtschaft oder einzelnen Organisationen, Individuen<br />
zurückführen und als soziale Dilemmata rekonstruieren lassen (Suchanek<br />
2000; Homann / Suchanek 2005). Es wird insbesondere davon ausgegangen, dass es<br />
weder technische noch rein finanzielle Faktoren sind, die ressourceneffizientes Verhalten<br />
konterkarieren. Vielmehr scheinen individuelle als auch soziale Momente (hierzu<br />
auch: Schwegler / Schmidt / Keil 2007) wie z.B. divergierende Ziel- und Wertesysteme,<br />
soziale Kommunikationshürden als auch individuell verschiedene Situationsdeutungen<br />
und Kulturmomente als Hemmnisse zu wirken. Es werden in erster Linie situative<br />
bzw. strukturale Aspekte, d.h. die institutionelle Infrastruktur, als zentrale Handlungstreiber<br />
und gleichsam Hemmnisfaktoren erachtet.<br />
Was die Ressourceneffizienzthematik auf Unternehmensebene betrifft, so ist zunächst<br />
eine fehlende „Efficiency Awareness“ (Schmidt 2008a, 2008b) zu konstatieren, die<br />
das gewünschte Verhalten in Form einer „Efficiency Performance“ konterkariert<br />
(Görlach et al. 2009). Hemmnisse und Ansatzpunkte zur Gestaltung eines den Ressourceneffizienzgedanken<br />
unterstützenden Rahmens wurden vor dem Hintergrund<br />
ausgewählter Instrumente im Bereich „Public Efficiency Awareness & Performance“ –<br />
und zwar: Verbände, Beratung, Bildung, themenspezifische Kommunikation – näher<br />
erörtert. Neben dem allgemeinen Erkenntnisinteresse in Form eines Struktur- und<br />
Funktionsverständnisses über die Instrumente bzw. Ansatzpunkte sowie verhaltenshemmenden<br />
Faktoren im unternehmensnahen Bereich bestand das konkrete Gestaltungsinteresse<br />
in der Generierung von Gestaltungsansätzen zwecks Realisierung<br />
einer (betriebs-) wirtschaftlichen bzw. gesellschaftlichen „Efficiency Awareness & Performance“.<br />
Dies baut auf der Überlegung auf, dass der Politik in der modernen Gesellschaft<br />
eine neue funktionale Bedeutung zuteilwird, und zwar die des Managements<br />
sozialer <strong>Institut</strong>ionen bzw. Dilemmata (Suchanek 2000, 21; Königswieser et al. 2006,<br />
31 et passim), womit der Staat zum (<strong>Institut</strong>ionen gestaltenden Interaktions-) Koordinator<br />
und Moderator statt zur Regeldurchsetzungs- und Kontrollinstanz avanciert.<br />
Vor dem Hintergrund institutionen- und interaktionsökonomischer Überlegungen sollen<br />
im Bereich „Public Efficiency Awareness & Performance“ Ansatzpunkte zur Stimulierung<br />
ressourceneffizienten Wirtschaftens näher untersucht werden. Das hierzu angelegte<br />
Forschungsprogramm sowie Zusammenhänge zwischen den theoretischen Bezugspunkten<br />
und den analysierten Instrumenten verdeutlicht Abb. 13.<br />
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