MaRess_AP4_4.pdf - Wuppertal Institut
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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />
2009). Kommunikation wird hier insgesamt weit gefasst und bezieht sich nicht allein<br />
auf die Information qua Mitteilung, sie beinhaltet v.a. das Über-Bande-Spielen, d.h. die<br />
Nutzung und Neuausrichtung vorhandener Intermediärer-Strukturen und hierbei v.a.<br />
solcher, die nahe am Adressaten angesiedelt sind. Die auf Ressourceneffizienz ausgerichteten<br />
Strukturen gilt es dabei sinnvoll im Gesamtkontext zu koordinieren, wofür<br />
es zweckmäßig erscheint, eine eigene (quasi Meta-) Struktur bzw. <strong>Institut</strong>ion zu schaffen<br />
(vgl. Kap. 4.7.3).<br />
Vor dem Hintergrund des theoretischen Bezugsrahmens wird in Anlehnung an Reiger /<br />
Egger-Steiner (2007, 426) der Lösungsansatz „Systemintegration durch Sozialintegration“<br />
verfolgt. Dass heißt: Damit Ressourceneffizienz systemübergreifend verfolgt<br />
wird, müssen neue soziale <strong>Institut</strong>ionen gestaltet werden. Hiermit rücken v.a. „weiche“,<br />
d.h. soziale und nicht zwingend rein monetäre Momente sozialer Interaktionen wie z.B.<br />
mentale Modelle, Kulturaspekte und Organisationsstrukturen in Form neuer bzw. auf<br />
Ressourceneffizienz ausgerichteter Interaktions- und Kommunikationsformen in das<br />
Zentrum. Dementsprechend wird auf soziale Innovationen, die aufgrund ihrer Handlungsmanifestation<br />
die Basis für tatsächliche Effizienzsteigerungen darstellen können,<br />
abgestellt. Soziale Innovationen, so ist zu konstatieren, ermöglichen zuallererst die<br />
Realisierung technischer Innovationen und von damit verknüpften wirtschaftlichen Erfolgswirkungen.<br />
Technik alleine scheint insofern eher wirkunmächtig, wird aber dennoch<br />
häufig als Lösungsweg verfolgt (Biebeler / Mahammadzadeh / Selke 2008, 15<br />
ff.). Insgesamt gilt: Die Sachdimension ist in die Sozialdimension einbettet, d.h. es<br />
kommt prinzipiell auf die sozialen Handlungsbedingungen an, damit sich Ressourceneffizienz<br />
sowohl im Hinblick auf ihre technischen als auch wirtschaftlichen Aspekte<br />
realisieren lässt (Meyer 2005, 4). Insofern erfolgt eine inhaltliche Konkretisierung der<br />
kürzlich erschienenen Deklaration des ersten World Resources Forums, in der Innovationsschübe<br />
als ein Mechanismus für mehr Ressourceneffizienz erachtet werden<br />
(WRF 2009): In der vorliegenden Arbeit werden konkret soziale Innovationen als Voraussetzung<br />
für eine umfassende ressourceneffiziente Lebens- und Wirtschaftsweise<br />
betrachtet.<br />
Über die Beseitigung der erwähnten und später näher auszuführenden institutionellen<br />
Defizite soll schließlich der Weg in Richtung einer ressourceneffizienten Wirtschafts-<br />
und Gesellschaftsform geebnet werden. Entscheidend wird in diesem Zusammenhang,<br />
dass eine neue Qualität politischen Handelns zu einem zentralen Erfordernis<br />
wird. Diese neue Qualität besteht in einem Übergang von eher punktuellen sowie zeitlich<br />
befristeten ad-hoc-Maßnahmen hin zu mehr Kontinuität der politischen (Gestaltungs-)<br />
Arbeit. Eine erfolgreiche Etablierung von Gestaltungsansätzen bzw. den Handlungsrahmen<br />
betreffenden Maßnahmen durch soziale Systeme bedarf letztlich eines<br />
langen Atems. Anders als technische (Maschinen-) Systeme sind Richtungsänderungen<br />
im sozialen Kontext nicht auf Knopfdruck möglich; Veränderungen in den Köpfen<br />
als auch der Handlungen von Akteuren erfordern Zeit.<br />
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