MaRess_AP4_4.pdf - Wuppertal Institut
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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />
Abb. 15: Politik – Verband – Unternehmen: Wechselseitige Austauschbeziehungen<br />
Anreizsetzer<br />
Unternehmen<br />
(Verbandsmitglied/er)<br />
Verband<br />
Unternehmen (Verbandsmitglied/er)<br />
- (Wirtschaftliche) Konkurrenz -<br />
Informationen, Beratung, Weiterbildung,Versicherungsleistungen,<br />
Interessenvertretung,<br />
Haupt- / Ehrenämter, Mitsprache,<br />
Branchenkodizes<br />
Organisationsregeln, Branchenkodizes<br />
Politik ---<br />
Quelle: Eigene Darstellung<br />
Anreizempfänger<br />
Verband Politik<br />
Mitgliedschaft / Beiträge, Spenden,<br />
aktive Mitarbeit (Ehrenamt),<br />
Legitimation<br />
Kontrolle (Passivität / „innere<br />
Kündigung“, Aus- / Eintritt,<br />
Mitgliederversammlung)<br />
- Konkurrenz (zwischen verschiedenen<br />
Interessengruppen,<br />
d.h. über Wirtschaftsverbände<br />
hinausgehend) -<br />
Koalitionsfreiheit, Anhörung<br />
Verbände, Kooperationen /<br />
Inklusion (z.B. PPP-Projekte,<br />
Partnerschaften, u.ä.), Unterstützungsleistungen<br />
Exklusion, Rahmensetzung /<br />
Gesetze (verbände- bzw.<br />
branchenbezogen)<br />
---<br />
Brancheninformationen / Experten-<br />
bzw. „Insiderwissen“,<br />
Stellungsnahmen, Erstellung<br />
von Gutachten, Partizipation<br />
„Lobbying“, „Informationsentzug“<br />
- (Parteien-) Konkurrenz -<br />
Erläuterung: Beginnend bei den Zeilen weist die Verknüpfung mit einer Spalte auf Leistungen<br />
bzw. Beiträge hin, die von der Zeile zur Spalte fließen – abgehender „Beitrag“<br />
von Zeile zu Spalte. Die Leistungen der Zeilen stellen zugleich die Anreize für die<br />
Empfänger (Spalten) dar. Der Begriff „Beitrag“ wird hierbei sowohl im positiven Sinne<br />
(in Form positiver Anreize; vgl. oberer Bereich) als auch im negativen Sinne (in Form<br />
von negativer Sanktionierung; vgl. unterer Bereich) gebraucht. Ein Beispiel: Verbandsmitglieder<br />
leisten einerseits positive Beiträge in Form von u.a. Mitgliedsbeiträgen,<br />
andererseits aber auch negative Beiträge in Form von Kontrolle, Letzteres bspw.<br />
über die Artikulation der Unzufriedenheit mit dem verbandlichen Leistungsangebot<br />
bzw. im extremen Fall durch Verbandsaustritt. Die Mitgliedsbeiträge (sowie die damit<br />
verbundenen Umsatzaussichten auf Seiten des jeweiligen Verbandes) können wiederum<br />
als positive Anreize und die Kontrolle durch Mitglieder als negative Anreize für<br />
den Verband verstanden werden. Insofern verschwimmt die Trennlinie zwischen Anreizen<br />
und Beiträgen, da letztlich in Austauschbeziehungen gedacht und damit Anreize<br />
von beiden Seiten gesetzt werden. Entscheidend jedoch für die produktive Gestaltung<br />
von Interaktionsbeziehungen wird deren <strong>Institut</strong>ionalisierung bzw. die Regelflankierung,<br />
womit die Reduktion von objektiven als auch verhaltensbedingten Unsicherheiten<br />
(Stichwort: Informationsprobleme) einhergeht, Anreize (re-) formiert und damit<br />
Interaktionsprobleme überwunden werden können. 4<br />
4 Zur Informations- und Anreizfunktion von <strong>Institut</strong>ionen vgl. Homann / Suchanek (2005, 104 ff. et pas-<br />
sim).<br />
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