MaRess_AP4_4.pdf - Wuppertal Institut
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<strong>MaRess</strong> – <strong>AP4</strong>: Unternehmensnahe Instrumente und Ansatzpunkte – Public Efficiency Awareness & Performance<br />
fabrik für Energieproduktivität“, in der im Rahmen eines wirklichkeitsnahen Lernumfeldes<br />
die Ausbildung von Studierenden als auch das Training von Manager/-innen und<br />
Ingenieur/-innen ermöglicht werden sollen, hervorgegangen (vgl. McKinsey 2009). Es<br />
ist zu erwarten, dass sich solche als auch ähnliche Folgewirkungen durch Leitprojekte<br />
zum Thema Ressourceneffizienz einstellen werden. In Bezug auf die konkrete Umsetzung<br />
wird empfohlen, ein oder zwei solcher Leitprojekte im Rahmen einer strategischen<br />
Auswahl, basierend auf überzeugenden Konzeptvorschlägen, zu starten. Entscheidend<br />
bei Betrachtung von Leitprojekten wird die Auswahl überzeugender Projektideen,<br />
um die Etablierung eines Ressourceneffizienz-Paradigmas (bzw. -Mythos; vgl.<br />
Kieser 1996) anzuregen. Hierfür sind Akteurs-Kombinationen auszuwählen (sowohl<br />
Beratungsunternehmen als auch Unternehmen aus dem verarbeitendem Gewerbe mit<br />
hohem Symbolcharakter), von denen die erhofften Effekte – insb. Markenbildung, Diffusion<br />
in weitere Handlungsfelder – am ehesten zu erwarten sind.<br />
Beraterschulung /Tandemcoaching<br />
Um kompetente Beratungen anbieten und durchführen zu können, wird die Erarbeitung<br />
sowie Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen speziell für die Zielgruppe<br />
der Berater vorgeschlagen. Es gilt, den Aufbau des für Ressourceneffizienzberatungen<br />
notwendigen Wissens zu forcieren. Außerdem sollte die Zusammenarbeitskompetenz<br />
gestärkt werden (vgl. Bildungsanalyse in Kap. 0). Als wesentliche Bildungsbausteine<br />
werden die folgenden Fachkenntnisse und Kompetenzen, die es in Bildungskonzepten<br />
entsprechend auszuformulieren gilt, betrachtet:<br />
• Betriebswirtschaftslehre (insb.: Kostenrechnung, Wirtschaftlichkeitsrechnung)<br />
• Organisationskenntnisse (z.B. Organisationstheorie und -gestaltung, Change Management,<br />
Unternehmenskultur)<br />
• Material und Technik: Material- / Werkstoffkenntnisse, Produktionswirtschaft, Produktkonzeption,<br />
Prozessmanagement, Technikwissen<br />
• Methodenkenntnis / Anwendungswissen (z.B. Software zur Stoffflussmodellierung und<br />
Stoffstromanalyse)<br />
• Sozialkompetenz (Kommunikationstechniken, Umsetzungskompetenz im sozialen Kontext,<br />
Zusammenarbeitskompetenz)<br />
Neben betriebswirtschaftlichen Kenntnissen sollte also auch Wissen aus den Ingenieurs-<br />
und Sozialwissenschaften in Qualifizierungskonzepte einfließen, wobei die<br />
Schwerpunkte unterschiedlich zu setzen sind. So wird es bei Unternehmensberatern<br />
mit zuvörderst betriebswirtschaftlichem Basis-Know-how insb. darauf ankommen, das<br />
notwendige Grundlagenwissen aus anderen Disziplinen zu vermitteln. Wirtschaft,<br />
Technik und Soziales bilden insgesamt die zentralen Orientierungspunkte (vgl. Abb.<br />
20). Anzuvisieren ist insgesamt der Aufbau von „Brückenqualifikationen“ (Bolte / Porschen<br />
2006, 123), so dass der einzelne Berater Einblicke in die jeweils anderen Arbeitswelten<br />
erhält und befähigt wird, einen Perspektivwechsel vorzunehmen, so dass<br />
er idealiter in bzw. zwischen zwei Fachwelten mit dem jeweiligen Tandempartner Denken<br />
und Handeln kann. Gerade eine solche Qualifizierung scheinen bisherige Berufsbilder<br />
und Karrierewege, die zuvörderst auf Spezialisierung abzielen, wenig zu unter-<br />
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