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die kardinaltugenden und ihre bedeutung für das ... - Theologie heute

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12<br />

<strong>für</strong> sie der höchste Wert <strong>die</strong> Lust. Und <strong>das</strong> sittliche Leben des Menschen bestand<br />

darin, <strong>das</strong>s er den Trug des zügellosen Genusses erkennt <strong>und</strong> durchschaut <strong>und</strong> <strong>das</strong>s er<br />

mit Hilfe der Selbstbeherrschung <strong>das</strong> Ideal der beständigen Lust anstrebt 24 .<br />

Josef Pieper weist mit Berufung auf Thomas von Aquin darauf hin, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Tugend<br />

nicht <strong>die</strong> gezähmte Ordentlichkeit <strong>und</strong> Bravheit des Spießbürgers ist, sondern <strong>die</strong><br />

seinshafte Erhöhung der menschlichen Person, <strong>das</strong> Äußerste dessen, was ein Mensch<br />

sein kann, <strong>das</strong>s sie <strong>die</strong> Vollendung des Menschen zu einem Tun meint, durch <strong>das</strong> er<br />

schließlich seine Glückseligkeit verwirklicht, <strong>das</strong>s der Mensch in der Tugend unbeirrbar<br />

ausgerichtet ist auf <strong>die</strong> wahrhaftige Verwirklichung seines Wesens, nämlich <strong>das</strong><br />

Gute 25 .. Das Gute, es ist in Wahrheit <strong>die</strong> Verwirklichung des menschlichen Wesens.<br />

Der katholische Katechismus des heiligen Papstes Pius X. definiert <strong>die</strong> Tugend als <strong>die</strong><br />

beständige Anlage oder Neigung der Seele, <strong>das</strong> Gute zu tun 26 . Der Katechismus unterscheidet<br />

sodann <strong>die</strong> natürlichen oder moralischen Tugenden von den übernatürlichen.<br />

Die einen, so heißt es da, erlangen wir durch wiederholt gute Taten, <strong>die</strong> wir vollbringen,<br />

<strong>die</strong> anderen können wir mit unseren Kräften allein weder erlangen noch ausüben<br />

27 .<br />

Der Weltkatechismus sagt: „Die sittlichen Tugenden wachsen durch Erziehung, durch<br />

überlegte Taten <strong>und</strong> ausdauernde Anstrengung. Die göttliche Gnade läutert <strong>und</strong> erhebt<br />

sie“ 28 .<br />

„Die Tugenden sind feste Neigungen des Verstandes <strong>und</strong> des Willens, <strong>die</strong> unsere<br />

Handlungen regeln, unsere Leidenschaften ordnen <strong>und</strong> unser Verhalten der Vernunft<br />

<strong>und</strong> dem Glauben entsprechend leiten“ 29 .<br />

„Tugend ist Tat“, sagt Franz von Sales 30 (+ 1622) Thomas von Aquin (+ 1274) charakterisiert<br />

<strong>die</strong> Tat der Tugend als den guten Gebrauch des freien Willens 31 . „Familien<br />

leiten <strong>ihre</strong>n Adel her vom Glanz der Ahnen, der Adel der Seele aber wird erklärt durch<br />

24<br />

Glaube in Deutschland. Das Lexikon zu Religionen <strong>und</strong> Glaubensgemeinschaften, Hrsg. von Meyers<br />

Lexikonredaktion in Zusammenarbeit mit der FOCUS Magazin-Verlag GmbH, München 1999, 245.<br />

25 3<br />

Josef Pieper, Lesebuch, München 1990, 15 – 17.<br />

26<br />

Katechismus Pius X., Nr. 227.<br />

27<br />

Katechismus Pius X., Nr. 228.<br />

28<br />

Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1839.<br />

29<br />

Ebd., Nr. 1834.<br />

30<br />

Franz von Sales, Philothea, Buch 2, Kap. 18.<br />

31<br />

Thomas von Aquin, Summa Theologiae I, q. 2, a. 1.

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