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die kardinaltugenden und ihre bedeutung für das ... - Theologie heute

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Wie <strong>die</strong> Sünde durch <strong>die</strong> Wiederholung zum Laster auswächst, so wird <strong>das</strong> Gute<br />

durch <strong>die</strong> Wiederholung zur Tugend. Hier gilt <strong>das</strong> alte lateinische Sprichwort: Repetitio<br />

mater studiorum - <strong>die</strong> Wiederholung ist <strong>die</strong> Mutter des Lernens.<br />

In der Ikonographie hat man <strong>die</strong> Tugenden schon in der Zeit des christlichen Altertums,<br />

etwa in der Katakombenmalerei, vor allem aber im Mittelalter. Dabei wurden <strong>die</strong><br />

Tugenden gern weiblich dargestellt, <strong>die</strong> Laster oft männlich, teilweise aber auch als<br />

Tiere.<br />

Die Sünde <strong>und</strong> <strong>das</strong> sittlich gute Handeln sind <strong>die</strong> Hauptthemen nicht nur des Christentums,<br />

sondern aller Religionen. Zunächst ist <strong>die</strong> Sünde oder <strong>die</strong> daraus hervorgehende<br />

Schuld unsere Situation als Menschen in der Welt. Die Sünde ist der Erlösung zugeordnet.<br />

Seit eh <strong>und</strong> je wusste <strong>die</strong> Menschheit um <strong>die</strong> Not der Sünde, woraus sich <strong>die</strong><br />

Sehnsucht nach der Erlösung ergibt. Wir sprechen hier gern vom Advent der Völker.<br />

Er ist <strong>das</strong> entscheidende Thema des Alten Testamentes, der Religion des Judentums.<br />

Im Christentum findet er seine Erfüllung. Im Kreuz, <strong>das</strong> einst im dritten Jahrzehnt unserer<br />

Zeitrechnung auf dem Berge Golgatha bei Jerusalem in Palästina errichtet worden<br />

ist, wird allen Menschen <strong>die</strong> Erlösung zuteil. Allein, viele wissen nicht darum oder<br />

wollen es nicht wahrhaben. Sie bleiben in der Nacht der Erwartung <strong>und</strong> des Adventes.<br />

Ja, auch <strong>die</strong> Juden, deren Religion <strong>das</strong> Alte Testament ist, warten bis <strong>heute</strong> noch auf<br />

<strong>die</strong> Erlösung <strong>und</strong> auf den Erlöser. Die entscheidende Aufgabe des Christentums besteht<br />

darin, <strong>die</strong> K<strong>und</strong>e von der Erlösung im Zeichen des Kreuzes Christi allen Menschen<br />

zu vermitteln <strong>und</strong> sie denen neu zu sagen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Botschaft vergessen haben.<br />

Die Erlösung wird uns geschenkt durch <strong>die</strong> Taufe <strong>und</strong> den Glauben. So lautet der entscheidende<br />

Auftrag Jesu an seine Jünger: „Geht hinaus in alle Welt <strong>und</strong> verkündet aller<br />

Schöpfung <strong>die</strong> Frohe Botschaft. Wer sich zum Glauben wendet <strong>und</strong> sich taufen lässt,<br />

wird gerettet werden - wer aber nicht glauben will, wird verdammt werden (Mk 16, 15<br />

f).<br />

Die Erlösung ist zunächst ein Geschenk. Aber Geschenke haben stets Voraussetzungen<br />

<strong>und</strong> Konsequenzen. Die entscheidende Voraussetzung ist hier, <strong>das</strong>s wir <strong>die</strong> Erlösung<br />

annehmen. Sie findet <strong>ihre</strong>n Ausdruck in der Bekehrung, in der Abwendung von der<br />

Sünde <strong>und</strong> in der Hinwendung zu Gott. Das aber verpflichtet den Menschen dazu, <strong>das</strong>s<br />

er sich im Leben entsprechend verhält. Wir verlieren <strong>die</strong> Gnade der Erlösung, wenn

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