die kardinaltugenden und ihre bedeutung für das ... - Theologie heute
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steht <strong>die</strong> Selbstzerstörung der Menschen, speziell der jungen Menschen, durch Genussmittel<br />
<strong>und</strong> Drogen. Bezeichnend ist <strong>die</strong> Aversion gegen jede Art von Autorität,<br />
<strong>ihre</strong> fanatische Bekämpfung, der Anspruch absoluter Autonomie. Es ist <strong>die</strong> totale Verantwortungslosigkeit,<br />
<strong>die</strong> sich ausbreitet in <strong>die</strong>sem Kontext. Wir erleben es, <strong>das</strong>s Kinder<br />
in <strong>die</strong> Schule kommen, <strong>die</strong> keine Ahnung haben von den primitivsten moralischen<br />
Imperativen, <strong>die</strong> keine Rücksichtnahme kennen, <strong>die</strong> nur <strong>ihre</strong> eigenen Interessen leben<br />
können, bei denen der Egoismus geradezu pathologisch geworden ist. Die Psychologen<br />
sprechen von einem Syndrom, <strong>das</strong> sie als Monomanie bezeichnen. Diese Monomanie<br />
bestimmt zwar oder prägt zwar <strong>das</strong> Leben vieler Kinder <strong>und</strong> Jungendlicher, aber nicht<br />
wenige Erwachsene sind <strong>die</strong>ser Selbstverliebtheit in <strong>das</strong> eigene Ich verfallen. Das ist<br />
<strong>das</strong> absolute Ende einer jeden Moral.<br />
Vor mehr als 10 Jahren verwies ich in meinem Buch „Esoterik, <strong>die</strong> Religion des Übersinnlichen“<br />
56 auf den konstruierten Optimismus des New Age, der im Gr<strong>und</strong>e genommen<br />
nichts anderes ist als potenzierter Schwachsinn, geboren aus der Enttäuschung<br />
<strong>und</strong> der Verzweiflung. Seit den „acht<strong>und</strong>sechziger“ Jahren des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
wird <strong>das</strong> Neue Zeitalter in dem Musical „Hair“ als <strong>die</strong> große Hoffnung der Menschheit<br />
in <strong>die</strong> Öffentlichkeit hineingetragen. Über Jahre hin wurde es immer wieder aufgeführt<br />
<strong>und</strong> vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommen. Dieses Stück ist eine einzige<br />
Paro<strong>die</strong> auf <strong>die</strong> Vernunft. In ihm wird <strong>die</strong> Abschaffung der Familie, der Gesellschaft,<br />
der Regierung <strong>und</strong> der Heimat gefeiert. Alle überkommenen Werte werden in<br />
Frage gestellt. Der christliche Glaube wird lächerlich gemacht. Die Vergangenheit wie<br />
auch <strong>die</strong> Gegenwart werden mit negativen Vorzeichen versehen, um so mehr wird jene<br />
Zukunft gepriesen, <strong>die</strong> sich von <strong>die</strong>ser Vergangenheit <strong>und</strong> von <strong>die</strong>ser Gegenwart abwendet,<br />
<strong>die</strong> mit dem Mythos von der absoluten Autonomie des Menschen dessen Vergöttlichung<br />
prognostiziert 57 .<br />
Alle überkommenen Werte werden in der Fortschrittseuphorie des New Age in Frage<br />
gestellt, auch <strong>die</strong> Gr<strong>und</strong>werte unserer Gesellschaft. Dem neuen Menschen des Wassermann-Zeitalters<br />
wird unbegrenzte Freiheit zuerkannt. Er ist frei von den Geboten<br />
Gottes. Er ist autonom <strong>und</strong> mündig. Er ist sich selber Gesetz. Er hat ein Recht auf<br />
Lustgewinn. Sein Leben ist genussorientiert <strong>und</strong> soll es sein. Im New Age handelt man<br />
56<br />
Joseph Schumacher, Esoterik - <strong>die</strong> Religion des Übersinnlichen. Eine Orientierungshilfe nicht nur <strong>für</strong><br />
Christen, Paderborn 1994.<br />
57<br />
Ebd., 247 f.