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die kardinaltugenden und ihre bedeutung für das ... - Theologie heute

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genstand. Damit sind sie<br />

29<br />

<strong>die</strong> übernatürliche Basis <strong>für</strong> all unser Tun <strong>und</strong><br />

Lassen als Christen. Kraft <strong>die</strong>ser Tugenden können wir als Kinder Gottes handeln,<br />

wird all unser Tun <strong>und</strong> Lassen auf eine höhere Ebene erhoben, erhält <strong>das</strong> naturhafte<br />

Ethos eine neue Dimension.<br />

In den theologischen Tugenden erfolgt eine Seinserhöhung des Menschen, <strong>die</strong><br />

schlechthin <strong>das</strong> übersteigt, was der Mensch aus sich selber sein kann. Während <strong>die</strong><br />

natürliche Tugend des Menschen <strong>das</strong> Äußerste seines natürlichen Seinkönnens ist, sind<br />

<strong>die</strong> theologischen oder göttlichen Tugenden <strong>das</strong> Äußerste des übernatürlichen Seinkönnens<br />

des Menschen. Dieses gründet in der realen gnadenhaften Teilhabe des Menschen<br />

am göttlichen Sein, wie sie uns in der heiligmachenden Gnade geschenkt wird,<br />

uns zum ersten Mal verwandelt in der hl. Taufe. Die göttlichen Tugenden – Glaube,<br />

Hoffnung <strong>und</strong> Liebe – sind uns zugleich mit der heiligmachenden Gnade oder der<br />

Gnade der Gotteskindschaft eingegossen 79 .<br />

Wir dürfen nicht vergessen, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Taufe eine Seinserhöhung des irdischen Menschen<br />

ist, sofern ihm in ihr <strong>das</strong> gottmenschliche Leben Jesu Christi eingepflanzt wird,<br />

seinsmäßig, göttlich <strong>und</strong> wesentlich werden wir Kinder Gottes, wir erhalten Anteil am<br />

Leben Gottes. Das ist im Gr<strong>und</strong>e genommen mehr als eine Adoption, <strong>die</strong> ja nur eine<br />

juristische Annahme an Kindes Statt bedeutet.<br />

Durch <strong>die</strong> Tugend des Glaubens werden wir in <strong>die</strong> Lage versetzt an all <strong>das</strong> zu glauben,<br />

was uns Gott gesagt <strong>und</strong> uns geoffenbart hat <strong>und</strong> was <strong>die</strong> heilige Kirche uns zu glauben<br />

vorlegt. Durch <strong>die</strong> Tugend des Glaubens werden wir befähigt, unser Leben vertrauensvoll<br />

in <strong>die</strong> Hände Gottes zu legen. So sagt es sehr schön <strong>das</strong> II. Vatikanische<br />

Konzil in der dogmatischen Konstitution über <strong>die</strong> göttliche Offenbarung: „Im Glauben<br />

überantwortet sich der Mensch Gott als Ganzer in Freiheit“ 80 . Ohne den übernatürlichen<br />

Glauben gibt es kein Heil. Das Konzil von Trient erklärt, <strong>das</strong>s der Glaube den<br />

Anfang des Heiles des Menschen <strong>und</strong> <strong>das</strong> F<strong>und</strong>ament <strong>und</strong> <strong>die</strong> Wurzel seiner Rechtfertigung<br />

bildet. Denn es ist unmöglich, ohne Glauben Gott zu gefallen, wie der Hebräerbrief<br />

feststellt (Hebr 11, 6) 81 . Im Markusevangelium heißt es: „Wer glaubt <strong>und</strong> sich<br />

taufen lässt, wird gerettet werden, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden“ (Mk<br />

16, 16). Gemäß dem Römerbrief lebt der Gerechte aus dem Glauben (Röm 1, 17). Der<br />

79<br />

Josef Pieper, Über <strong>die</strong> Hoffnung, München 1949, 25 ff.<br />

80<br />

Dei Verbum Nr. 5.<br />

81<br />

Denzinger-Schönmetzer, Nr. 1532.

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