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PUA - Prof. Dr. med. Andreas Zieger

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2. Theoretische Grundlagen – Teil I<br />

Entschuldigen für Versagen oder abweichendes Verhalten und auch dem Bagatellisieren oder der<br />

Leugnung von Abweichungen (vgl. Cloerkes, 2000, S. 110). Zusätzlich führt Frey (vgl. ebd., S. 77)<br />

neben der Selbstdarstellung als weitere Handlungsmöglichkeiten auch den Abbruch der Interaktions-<br />

beziehungen und/oder die Zuwendung zu anderen Bezugspersonen bzw. Bezugsgruppen an.<br />

2.5 Schlaganfall<br />

In Anlehnung an die WHO (2012) kann unter einem Schlaganfall folgendes verstanden werden: „A<br />

stroke is caused by the interruption of the blood supply to the brain, usually because a blood vessel<br />

bursts or is blocked by a clot. This cuts off the supply of oxygen and nutrients, causing damage to the<br />

brain tissue.” Nach Bone (vgl. 2011, S. 319) ist ein Schlaganfall „eine mit neurologischen Defiziten<br />

einhergehende zerebrovaskuläre 1 Erkrankung, die perakut 2 bis subakut 3 als Folge einer<br />

Hirndurchblutungsstörung auftritt.“ Ringelstein und Nabavi (vgl. 2007, S. 20) bezeichnen den<br />

Schlaganfall „als ein klinisch definiertes Syndrom, das durch ein plötzlich einsetzendes, fokal-<br />

neurologisches Defizit 4 mutmaßlich vaskulärer Ursache gekennzeichnet ist.“ Innerhalb des Schlag-<br />

anfalls wird differentialdiagnostisch des Weiteren hauptsächlich zwischen dem (1.) Ischämischen<br />

Insult und (2.) Hämorrhagischen Insult unterschieden (vgl. ebd., S. 20-22).<br />

Während der ischämische Insult durch eine kurzzeitige oder permanente Reduktion oder durch eine<br />

komplette Unterbrechung des Blutflusses im Gehirn verursacht wird, ist ein hämorrhagischer Insult<br />

durch intrazerebrale Blutungen bedingt (vgl. Bone, S. 319, 320). Davon abzugrenzen ist eine<br />

transitorisch ischämische Attacke (TIA), die als ein flüchtiger Insult bestimmt wird, dessen fokale<br />

neurologische Symptome in der Regel weniger als eine Stunde, definitionsgemäß aber nicht länger als<br />

24 Stunden anhalten und sich völlig zurückbilden (vgl. Busse, 2002, S. 163).<br />

Der ischämische Insult, der Synonym auch als Hirninfarkt bezeichnet wird (vgl. Berlit, 2005, S. 542), ist<br />

durch Sauerstoffmangel sowie einem damit verbundenen Defizit der Glukosekonzentration im Hirngewebe<br />

markiert (vgl. Pohl & Mehrholz, 2008, S. 3). Im Allgemeinen werden als Ursachen für einen ischämischen<br />

Insult vor allem Thromben (Verschluss einer Hirnarterie), Embolien (ein „gewanderter“ Thrombus) und<br />

systemische Hyperfusion (Minderdurchblutung) angeführt (vgl. Pohl & Mehrholz, 2008, S. 2). Diese Form<br />

des Schlaganfalles tritt in ca. 80 % der Fälle auf (vgl. Schroettle & Kuhlencordt, 2012, S. 33).<br />

Bei einem hämorrhagische Insult, der auch als Hirnblutung bezeichnet wird (vgl. Ringelstein &<br />

Nabavi, 2007, S. 20), kommt es hingegen zu kompakten Blutungen unterschiedlicher Größe in das<br />

Hirngewebe, in das Ventrikelsystem 5 und zum Teil auch in den Subarachnoidalraum 6 (vgl. Pohl &<br />

1<br />

die Blutgefäße des Gehirns betreffend<br />

2<br />

extrem schnell, außergewöhnlich plötzlich<br />

3<br />

mäßig schnell, relativ plötzlich<br />

4<br />

Selektive Ausfälle durch Verletzungen des Nervensystems<br />

5<br />

Ventrikel sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume im Inneren des Gehirns<br />

6<br />

Spaltraum zwischen Gehirn und Rückenmark, in dem Körperflüssigkeit des Nervensystems (Liquor) zirkuliert<br />

14

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