PUA - Prof. Dr. med. Andreas Zieger
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4. Intervention – Teil III<br />
In Bezug auf den alternativen Wirkungsraum (Freizeit) von W.D. ist das primäre Rehabilitationsziel,<br />
den Zugang zu Freizeitaktivitäten zur Selbstverwirklichung zu schaffen. Als Interventionsmaßnahme<br />
könnten zusammen mit W.D. und seiner Frau individuelle Urlaubsreisen organisiert werden, bei denen<br />
die Beeinträchtigungen von beiden berücksichtigt wird. Darüber hinaus kann die Wiedererlangung der<br />
Fähigkeit, Fahrrad zu fahren trainiert und/oder vergleichbare Möglichkeiten der Fortbewegung aufge-<br />
zeigt werden. Auch eine Umrüstung des Fahrrads ist in Betracht zu ziehen. Zudem könnte mit W.D. in<br />
einem reflexiven Gespräch geklärt werden, welche freizeitlichen Interessen er in der Vergangenheit<br />
hatte und wie diese auf seine jetzige Situation angepasst werden könnten.<br />
In Bezug auf das Identitätskonzept von W.D. ist das primäre Rehabilitationsziel, die gezielte Förderung<br />
sowie Stärkung von kognitiven und handlungsbezogenen Identitätsstrategien zur Aufrechterhaltung von<br />
Teilen seiner prämorbiden und/oder Unterstützung der Akzeptanz seiner postmorbiden Identität. Hierzu<br />
zählen Interventionsmaßnahmen, welche die Selbstwirksamkeit von W.D. fördern. Dies könnte auf der<br />
Handlungsebene vor allem durch selbstständig zu erledigende Aufgaben erfolgen, durch die sich W.D.<br />
nützlich fühlt. Auf der kognitiven Ebene könnten Beratungsangebote sowie psychotherapeutische<br />
Sitzungen zur Stärkung der Identität und Unterstützung der Krankheitsverarbeitung durchgeführt werden.<br />
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