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PUA - Prof. Dr. med. Andreas Zieger

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4.3 Zwischenfazit – Intervention<br />

4. Intervention – Teil III<br />

Gegenwärtig erscheint aufgrund der noch vorhandenen und vergleichsweise hohen Selbstständigkeit<br />

von W.D. eine ambulante Rehabilitation als Basis von Interventionsmaßnahmen geeignet. Der<br />

Übergang von der stationären zur ambulanten Rehabilitation beinhaltet die Anpassung der Lebensform<br />

an seinen individuellen Bedarf. Diesbezüglich ist das Einleiten von Hilfsmitteln seitens des<br />

<strong>med</strong>izinischen Personals bereits begonnen worden (Duschstuhl, Gehhilfe) und kann durch<br />

rehabilitationspädagogische Unterstützung in den vier Wirkungsräumen seines Umfeldes im Kontext<br />

einer biopsychosozialen Nachsorge weitergeführt werden.<br />

In Bezug auf den familialen Wirkungsraum von W.D. ist das primäre Rehabilitationsziel die Gestaltung<br />

einer partnerschaftlichen Beziehung zu seiner Ehefrau, die durch gegenseitige Unterstützung in der<br />

Bewältigung der Alltagsaufgaben sowie individuelle Freiräume im Zweipersonenhaushalt gekenn-<br />

zeichnet ist. Interventionsmaßnahmen könnten auf eine bedarfsgerechte Aufteilung der Hausarbeit und<br />

eine Festlegung der selbstbestimmten Lebensbereiche beider Ehepartner zielen.<br />

Ein weiteres Rehabilitationsziel für den Wirkungsraum der Familie von W.D. ist die Klärung von<br />

regelmäßigen Kontakt- und Unterstützungsmöglichkeiten durch seine Tochter, seinen Enkel sowie<br />

ggf. seinen Bruder und dem Lebensgefährten seiner Tochter. Dies erfordert gemeinsame Gespräche<br />

mit W.D. und den benannten Familienmitgliedern, in denen der Bedarf und die Möglichkeit der<br />

Aufrechterhaltung bzw. der Intensivierung des Kontaktes zur Unterstützung von W.D. geklärt werden<br />

könnte. Zum Abbau der räumlichen Distanz zwischen W.D. und seiner Tochter, kann das Erlernen<br />

neuer Kommunikations<strong>med</strong>ien (z.B. Social Network) hilfreich sein. Zudem könnten Motivierungs-<br />

arbeit und Fahrtrainings für öffentliche Verkehrsmittel durchgeführt werden.<br />

In Bezug auf den Wirkungsraum der Freundschaften (Peergroup) von W.D. ist das primäre Rehabili-<br />

tationsziel, die Schaffung von Kontaktmöglichkeiten zum Aufbau informeller Beziehungen. Da W.D.<br />

gegenwärtig sehr stark mit seiner Krankheitsverarbeitung beschäftigt ist und das Bedürfnis hat,<br />

anderen zu helfen, könnte als Interventionsmaßnahme die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe<br />

durchgeführt werden. Daraus könnten soziale Netzwerke entstehen, die unterstützend wirken und<br />

W.D. zugleich das Gefühl geben, eine nützliche Aufgabe für andere Menschen zu erfüllen.<br />

In Bezug auf den Wirkungsraum der Tätigkeiten (Nicht-Freizeit) von W.D. ist das primäre<br />

Rehabilitationsziel, die Bewältigung der alltäglichen Lebensaufgaben und der Aufbau einer damit<br />

zusammenhängenden Tagesstruktur. Diesbezüglich ist die Bedarfsermittlung zu Hause eine<br />

Voraussetzung zur Einleitung von Interventionsmaßnahmen, die sich vor allem auf seine Arbeiten im<br />

Haushalt (einschließlich KFZ) und im Garten beziehen sollten.<br />

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