PUA - Prof. Dr. med. Andreas Zieger
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3. Empirie – Teil II<br />
Zwischen dem Wirkungsraum der Tätigkeiten (Nicht-Freizeit) und dem Wirkungsraum der Familie<br />
von W.D. existierten vor seinem Schlaganfall Wechselbeziehungen, die darauf basierten, dass W.D.<br />
seiner Ehefrau die Hausarbeiten im Zweipersonenhaushalt abgenommen hat. Nach seinem Schlag-<br />
anfall bereut er die starke Übernahme der häuslichen Aufgaben seiner Ehefrau, was vermutlich auf<br />
ihre dadurch bedingte Unselbstständigkeit zurückzuführen ist.<br />
Appetenz-Appetenz-, Aversions-Aversions- oder Appetenz-Aversions-Konflikte konnten bei W.D.<br />
nicht analysiert werden, da es innerhalb oder zwischen den Wirkungsräumen keine annähernd gleich<br />
starken Valenzen gibt, die sich gegenseitig ausschließen und W.D. in eine notwendige Entscheidungs-<br />
situation versetzen würden. Vielmehr bedingen sich die Valenzen gegenseitig und entwickeln eine<br />
Dynamik im Feld von W.D., der er zwangsläufig ausgesetzt ist. Aus diesem Defizit an Entscheidungs-<br />
situationen kann zudem ein Mangel an eigenen Gestaltungsmöglichkeiten in seinem Lebensraum<br />
abgeleitet werden und damit letztlich eine Reduzierung seiner Selbstwirksamkeitserfahrungen. Aus<br />
diesem Grund besteht die Notwendigkeit, positive Valenzen im Lebensraum von W.D., vor allem im<br />
Wirkungsraum der Freundschaften (Peergroup), im alternativen Wirkungsraum (Freizeit) sowie im<br />
Wirkungsraum der Tätigkeiten (Nicht-Freizeit), zu schaffen.<br />
Insgesamt ergibt die ICF-bezogene Person-Umfeld-Analyse von W.D. unter Berücksichtigung seines<br />
Identitätskonzeptes folgendes Schaubild seines Lebensraumes:<br />
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