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Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg

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Einleitung<br />

remineralisierend wirken sollen, experimentell verglichen werden. Zum Einsatz<br />

gelangten eine fluoridhaltige Zahnpasta, eine mit Salzhydratschmelze<br />

angereicherte Zahnpasta, eine Creme mit dem CPP-ACP- Komplex sowie<br />

vergleichend eine Placebozahncreme ohne Wirkstoff.<br />

1.1<br />

Zahnschmelz<br />

1.1.1 Aufbau<br />

Humaner Zahnschmelz besteht zu 95% aus dem anorganischen, kristallinen<br />

Mineral Hydroxylapatit und ist dadurch die härteste Substanz im menschlichen<br />

Körper 1<br />

. Bei den übrigen 5% handelt es sich um Wasser und organische Matrix<br />

in Form von Kollagen. Dentin und Zement setzen sich vergleichsweise nur zu<br />

70% bzw. 60% aus Mineral zusammen, der Anteil an Kollagenfibrillen und<br />

Wasser ist hier höher. Je nach Lokalisation misst der Zahnschmelz eine<br />

Schichtdicke von 1 mm- 2,3 mm. 2<br />

Die Kristalle des Schmelzes sind zu ca. 5 µm großen Schmelzprismen<br />

(„Schmelzstäbe“) angeordnet. Diese länglichen Gebilde mit Querschnitt gleich<br />

einem „Pferdehuf“ oder „Schlüsselloch“, vereinen parallel angeordnete, lange<br />

Kristalle aus Hydroxylapatit [Ca 2+ 10(PO4 3- )6(OH - )2]. Die Struktur reicht meist<br />

ohne Unterbrechung von der Schmelz-Dentin-Grenze bis zur Oberfläche. Jedes<br />

Prisma wird von einem einzelnen Ameloblasten gebildet. Die interprismatische<br />

Substanz beinhaltet diffus angeordnete Kristalle.<br />

Neben der selten vorliegenden Idealform des Hydroxylapatits (s.o.), welche die<br />

energieärmste und somit stabilste Form darstellt, gibt es einige Variationen:<br />

•Fluorapatit Ca10(PO4)6(OH)2-x Fx<br />

Bei Fluoridzufuhr lässt sich dieser besonders in den oberen Schichten<br />

darstellen: Näheres hierzu im Kapitel „Fluoride“.<br />

• Ca10-x(PO4)6(OH)2-2x<br />

Oftmals treten Fehler im Gitter auf, z.B. sind Hydroxyl- oder Calcium-<br />

Positionen nicht besetzt. Aus Gründen der Neutralität variieren jeweils<br />

2 OH - gemeinsam mit 1 Ca 2+ . Das Vorkommen dieser Formen steigt<br />

bei häufigem Einwirken von Säuren. 3<br />

2

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