Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg
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Einleitung<br />
Bei geringerer Übersättigung bilden sich, wenn auch langsam, stabilere<br />
Formationen, z.B.<br />
Oktacalciumphosphat OCP<br />
Ca8 (PO4)4(HPO4)2 . 5H2O 50<br />
Verhältnis Calcium / Phosphat: 1,33<br />
pK=68,80<br />
51; 52<br />
welches als Vorstufe für die Bildung von Hydroxylapatit gehandelt wird.<br />
Das Löslichkeitsprodukt von<br />
Fluorapatit FAP<br />
Ca10(PO4)6F2<br />
Verhältnis Calcium / Phosphat: 1,67<br />
pK = 121,00 53<br />
ist, verglichen mit Hydroxylapatit, geringer somit wird dieser spärlicher gelöst.<br />
Bei leichten Säureangriffen kann der Zahnschmelz unter Fluoridbeigabe<br />
demzufolge „veredelt“ werden, da bevorzugt stabiler Fluorapatit auskristallisiert.<br />
Tatsächlich sind die obersten 30 µm des Zahnschmelzes säureresistenter als<br />
die Substanz darunter. 54<br />
Auch Bakterien können zur Remineralisation beitragen. Dies geschieht durch<br />
Aufnahme von Mineralionen in die Plaque. 55; 56 Damit enthalten sie diese zwar<br />
dem Schmelz vorerst zur Remineralisation vor jedoch herrscht lokal<br />
anschließend eine hohe Konzentration an Mineral, welche Untersättigung im<br />
Bereich der Zahnoberfläche erschwert. Bei pH- Anstieg kann sich das Gefälle<br />
umkehren und Mineral wandert zum Schmelz über. Zahnstein, als Ausdruck<br />
massiver Akkumulation von Speichelmineralien, die meist in Form von Brushit<br />
ausgefallen sind, schützt auf diese Weise die bedeckten Flächen vor<br />
Entkalkung.<br />
BACKER DIRKS hat 1966 spekuliert, dass initiale White Spots nicht allein<br />
aufgrund von Remineralisation, sondern ebenso durch Abrasion verschwinden<br />
könnten. 57 Dies erscheint möglich, da Rückgänge besonders bei guter<br />
Mundhygiene beobachtet werden und angegriffener Schmelz verstärkt<br />
abradierbar ist. 58<br />
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