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Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg

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Einleitung<br />

1987 fand er in einem Intraoralmodell heraus, dass die Spaltung von Casein<br />

durch Trypsin dessen antikariogene Wirkung nicht mindert, sondern mit<br />

steigender Aufnahme des entstandenen Caseinpeptids in die Plaque, der dort<br />

vorhandene Gehalt an Calcium und Phosphat anstieg und demzufolge<br />

demineralisierenden Vorgängen entgegenwirkte. 116<br />

Der in Recal<strong>dent</strong> verwendete Casein-Phosphopeptid-Teil enthält die<br />

Aminosäuresequenz Ser(P)-Ser(P)-Ser(P)-Glu-Glu, welcher für die metastabile<br />

Bindung von Calcium und Phosphat verantwortlich ist. Speziell die<br />

Phosphoserylreste sind von Bedeutung. 117<br />

1995 belegte REYNOLDS die Wirksamkeit von CPP-gebundenem<br />

Calciumphosphat im Rattenmodell. Die Zugabe verminderte dosisabhängig die<br />

Inzidenz von Karies im Größenbereich der Hemmwirkung von 500 ppm F - . Hier<br />

beobachtete er weiterhin einen additiven Effekt bei simultaner Fluorid und CPP-<br />

ACP Gabe. Die alleinige Zufuhr von Casein-Phosphopeptid ohne ACP zeigte<br />

keine Wirkung, die alleinige Zufuhr von Calciumphosphat an ein synthetisches<br />

Octapeptid mit der AS-Sequenz des CPP 118 gebunden, hingegen schon. Auch<br />

stellte er fest, dass die Anzahl vorhandener Streptokokken und die<br />

Plaquekomposition nicht beeinflusst wurde, was den Verdacht weiter nahe<br />

legte, die Wirkung beruhe auf Förderung von Remineralisationsvorgängen<br />

durch Bereitstellung großer Mengen an Mineral. 119 Die Ergebnisse von 1995<br />

ließen vermuten, dass an das CPP auch amorphes Calciumfluoridphosphat<br />

ACFP gebunden werden kann.<br />

1996 verifizierten SCHÜPBACH ET AL, dass CPP im Tausch gegen Albumin in das<br />

Pellikel eingebaut wird. Dies korrelierte mit vorherigen Versuchsergebnissen,<br />

bei denen ein Rückgang des Albuminanteils um 50% vermerkt wurde. 120 Sie<br />

beobachteten in vitro, dass CPP die Adhäsion von Strep. mutans und Strep.<br />

sobrinus signifikant verminderte. 121 1999 bestätigten sie dies im Rattenmodell:<br />

hier sanken nach Anwendung von mizellarem Milchkasein der Anteil an<br />

S. sobrinus und das Kariesvorkommen. Der Anteil von A. viscosus stieg. 122<br />

1997 führte REYNOLDS eine weitere in-vitro-Studie durch. Er stellte fest, dass bei<br />

steigendem pH- Wert der Anteil von freiem Calcium und Phosphat sank, der<br />

Anteil von CPP-gebundenem ACP jedoch stieg. Trotz Übersättigung an Mineral<br />

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