Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg
Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg
Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Einleitung<br />
In der Struktur des Schmelzes sind verschiedene Muster erkennbar:<br />
Retzius-Streifung als Folge des ungleichmäßigen Längenwachstums, bedingt<br />
durch äußere Einflüsse, die Neonatallinie als besonders ausgeprägte Retzius-<br />
Streifung und die Hunter-Schregerschen Streifen, welche durch den welligen<br />
Verlauf der Schmelzprismen und die hierdurch bedingte unterschiedliche<br />
Lichtbrechung, hervorgerufen werden. Auf der Oberfläche auslaufende<br />
Schmelzprismen erscheinen durch die unterschiedliche Brechung des Lichts<br />
ebenfalls als Streifung. Es handelt sich dabei um sogenannte Parazonien und<br />
Diazonien.<br />
Ameloblasten bilden Schmelzproteine und stellen ausreichend Calcium und<br />
Phosphat zur Verfügung. Später entziehen sie dem Schmelz die organischen<br />
Bestandteile wieder, was zur Mineralisationsreifung beiträgt und eine<br />
Verfestigung bewirkt. Die oberste Schmelzschicht frisch durchgebrochener<br />
Zähne enthält keine Schmelzprismen. Sie ist gegenüber Säureangriffen<br />
4; 5; 6<br />
resistenter als prismenhaltiger Schmelz.<br />
1.1.2 Schmelzentwicklung<br />
Zu Beginn der Zahnhartsubstanzentwicklung liegen Schmelzbildnerzellen<br />
(Ameloblasten= Adamantoblasten= Enameloblasten) und Dentin bildende<br />
Odontoblasten „Rücken an Rücken“.<br />
Die Sekretion der zunächst organischen, später zunehmend kalzifizierenden<br />
Matrix, findet jeweils in Richtung des Anderen statt, wodurch Odontoblasten zur<br />
späteren Pulpa und Ameloblasten zur Oberfläche hin wandern. Da die<br />
Ameloblasten des inneren Schmelzepithels stets am gleichen Zellpol Substanz<br />
ablagern, bilden sie bis zum Durchbruch eine geschlossene, dünne Zellschicht<br />
an der Oberfläche des Zahnes. Dieses sogenannte Schmelzoberhäutchen wird<br />
mit dem ersten Kauen vom Zahn abgerieben, wodurch die Möglichkeit zur<br />
Regeneration angegriffenen Zahnschmelzes zeitlebens verloren geht.<br />
Mit Abrasion des Schmelzoberhäutchens ist der entstandene Zahnschmelz<br />
vollständig zellfrei.<br />
3