Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg
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Einleitung<br />
4. Zone der Transparenz<br />
5. Gesunder Schmelz<br />
Durch die Poren der Oberflächenschicht gelangen Säuren ins Zentrum der<br />
Läsion und demineralisieren dort weitere Substanz. Die Oberflächenschicht<br />
selbst, ist durch Remineralisationsvorgänge und Mineralumschichtungen im<br />
Inneren der Läsion, vermeintlich intakt. Man spricht daher von „subsurface<br />
lesion“.<br />
38; 39<br />
Auch in vitro können derartige Läsionen artifiziell generiert werden.<br />
1.3<br />
In geringem Umfang kann Plaque selbst H + - Ionen binden (z.B. an Proteine, an<br />
basische Stoffe aus dem Abbau von Proteinen wie Ammoniak = NH3 und an<br />
schwache organische Säuren wie Essigsäure 40 ).Die wichtigsten Komponenten<br />
bei Remineralisationsvorgängen entstammen allerdings dem Speichel, der<br />
deshalb als „flüssige Apatitphase“ bezeichnet wird. Dieser ist hinsichtlich<br />
Calcium und Phosphat mehrfach übersättigt, hebt den pH- Wert mittels<br />
neutralisierendem HCO3 - wieder an und schwemmt Nahrungsreste mechanisch<br />
davon. Je mehr Speichel fließt desto ausgeprägter sind diese Effekte. Mehr<br />
Mineralien erreichen, bei günstigem Sättigungsverhältnis, den angegriffenen<br />
Schmelz. Verstärkter Speichelfluss über lange Zeiträume fördert die<br />
Remineralisation. 41<br />
Remineralisation<br />
Wird Speichel in Bewegung gebracht, ist die Wirkung höher als bei Stagnation.<br />
Dies rührt mutmaßlich daher, dass stets neue Mineralien an die<br />
Schmelzoberfläche transportiert werden. 42 Auch sind die Vorgänge abhängig<br />
von der Temperatur, 43 erklärbar über die Brown`sche Molekularbewegung.<br />
Große Mengen (dicker) Plaque behindern, im Gegensatz zur Pellikel, das<br />
Durchkommen von neutralisierendem HCO3 - bis zur betroffenen<br />
Schmelzoberfläche, da diese auf dem Weg bereits umgesetzt werden.<br />
Das Bikarbonatpuffersystem 44; 45; 46 des Speichels arbeitet nach folgendem<br />
Schema:<br />
HCO3 - + H + H2CO3 H2O + CO2 ↑<br />
10