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Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg

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Einleitung<br />

Zahnentwicklung kann es zur Ameloblastenschädigung und demzufolge zu<br />

Zahnhartsubstanzdefekten kommen. In der Zahnheilkunde werden Fluoride als<br />

anorganisches Natrium- (NaF, Natriummonofluorphosphat) bzw. organisches<br />

Amin- Fluorid (Olaflur, Dectafluor, s.u.) eingesetzt. Es liegen jedoch<br />

unterschiedliche Wirksamkeiten für die einzelnen Fluoridformen vor:<br />

Zahnpasten mit NaF und AmF erscheinen tendenziell effizienter als solche mit<br />

NaMFP. 149 Ebenfalls Verwendung findet Zinnfluorid SnF2, jedoch vornehmlich<br />

in Kombination mit AmF, da es alleine in wässrigen Zubereitungen instabil ist.<br />

Zinn wirkt antibakteriell. 150 Es wird im Tausch gegen ein Calciumion aus der<br />

Fluoridverbindung freigesetzt. Als unerwünschter Nebeneffekt wurden beim<br />

Einsatz von Zinnfluoridpräparaten Zahnverfärbungen vermerkt.<br />

Aminfluoride wirken ebenfalls antibakteriell. 151 Sie ermöglichen zunächst eine<br />

verstärkte Anhaftung von Streptokokken an der Zahnoberfläche. Dadurch<br />

wiederum werden die Bakterien immobilisiert und sind höheren Konzentrationen<br />

an AmF ausgesetzt, was dessen Wirkung verstärkt. 172<br />

Aminfluoride besitzen einen organischen, hydrophoben Fettsäureschwanz und<br />

einen hydrophilen Kopf (Amin+ Fluorid), was sie zu Tensiden macht.<br />

152<br />

Abbildung 7: Aufbau der Aminfluoride<br />

Diese Eigenschaft fördert die schnelle und gleichmäßige Benetzung der<br />

Zahnoberfläche. 153 Auch wird dadurch ein hydrophober Film auf der<br />

Schmelzfläche gebildet, welcher die CaF2 Deckschickt schützt. 154 Da sie von<br />

Natur aus einen leicht sauren pH-Wert haben begünstigt dieser die Bildung von<br />

Fluorapatit (s.u.).<br />

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