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Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg

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Einleitung<br />

Mit längerem Verbleib eingeklemmter, stärkehaltiger Nahrungspartikel bei<br />

reduziertem Speichelfluss und somit fehlender Spülfunktion, kann durch die<br />

Speichelamylase Schaden entstehen: diese ist in der Lage langkettige<br />

Kohlenhydrate in vergärbare Glukose zu zersetzen.<br />

Der Speichelfluss ist auch aus parodontologischer Sicht von Bedeutung, denn<br />

durch seine mechanischen Funktionen werden Bakterien von den Zahnflächen<br />

entfernt und anschließend verschluckt.<br />

1.5.3 Inhaltsstoffe und Eigenschaften<br />

Die Zusammensetzung von Ruhespeichel unterscheidet sich von der des<br />

Reizspeichels. Bei Stimulation steigt der HCO3 - - Anteil im Verhältnis besonders<br />

stark. 81 Dennoch ist aufgrund der (wenn auch geringer) gesteigerten<br />

Gesamtmenge, die Menge sezernierter Mineralien höher als bei niedriger<br />

Sekretionsrate. 82<br />

• HCO3 - : 0,1-8 mmol/l in Ruhe, 4-40 mmol/l bei Stimulation<br />

• Calcium: 0,5-2,8 mmol/l in Ruhe, 0,2-4,7 mmol/l bei Stimulation<br />

• Phosphat: 2-22 mmol/l in Ruhe, 1,5-25 mmol/l bei Stimulation<br />

• Fluorid: 0,2-2,8 µmol/l in Ruhe, 0,8-6,3 µmol/l bei Stimulation. 83<br />

Des Weiteren liegen die Phosphate bei hohem Hydrogenkarbonatanteil als<br />

tertiäre Phosphate vor und PO4 3- ist die für Remineralisationsvorgänge<br />

benötigte Form.<br />

Ruhespeichel hat einen pH-Wert von etwa 6,8. Reizspeichel bewegt sich<br />

84; 85<br />

zwischen pH=7,3 bis pH=7,45.<br />

Speichel enthält weiterhin antibakterielle Proteine, zum Beispiel Enzyme wie<br />

Lysozym und Peroxidasen oder IgA. Muzine spielen eine bedeutende Rolle bei<br />

der Ausbildung der Pellikel. Prolinreiche Peptide sind ebenfalls für die<br />

Pellikelbildung, aber gemeinsam mit Statherin auch für das Verhindern der<br />

Präzipitation von Calcium verantwortlich. Dies ermöglicht, dass Speichel in<br />

Bezug auf Calciumphosphate stark übersättigt sein kann. 86<br />

1.6<br />

Pellikelbildung<br />

Die Pellikel ist eine selektiv permeable 87; 88 Schicht von maximal 0,7 - 1,0 µm 89<br />

Dicke auf der Oberfläche des Zahnschmelzes und kann partiell entkalkende<br />

18

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