Prof. Dr. med. dent. Bernd Klaibe - OPUS - Universität Würzburg
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Einleitung<br />
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Abbildung 4: Aufbau und Gangsystem der Speicheldrüsen<br />
Alle <strong>Dr</strong>üsen werden durch parasympathische und sympathische Nervenfasern<br />
innerviert. Auf parasympathische Aktivierung folgt das Sezernieren großer<br />
Mengen serösen Sekrets, auf sympathische die Sekretion geringer Mengen<br />
mukösen Sekrets. In Stresssituationen führt dies zum klinischen Bild des<br />
trockenen Mundes. Der parasympathische Weg greift vor allem in der kephalen<br />
Phase der Verdauung, adäquate Reize hierfür sind Geschmack, Geruch,<br />
mechanische Reize (z.B. der Zunge 71 ) und Glucosemangel im Gehirn. Dieser<br />
Mechanismus dient dazu den Körper auf die Nahrungsaufnahme<br />
vorzubereiten. 72 Auf saure Nahrungsmittel reagiert der Körper mit verstärkter<br />
Speichelsekretion. Auch bei starkem Einsatz der Kaumuskulatur (z.B. bei<br />
harten Speisen) erfolgt eine Steigerung.<br />
Speichel besteht zum größten Teil (99%) aus Wasser, welches vorwiegend in<br />
den Endstücken sezerniert wird, enthält aber auch Proteine und Enzyme, z.B.<br />
die α-Amylase im serösen sowie diverse Muzine im mukösen Speichel.<br />
In der Basalen Membran der <strong>Dr</strong>üsenzellen befindet sich eine Na + /K + - ATPase,<br />
die den Gradienten für Na + schafft. Dieser ist die Triebkraft für einen ebenfalls<br />
basal lokalisierten Na + /2Cl - /K + - Cotransporter (Cl - und K + werden entgegen dem<br />
Konzentrationsgefälle in die Zelle transportiert). Cl - Ionen wandern nun passiv<br />
durch einen Kanal der apikalen Zellmembran in das Azinuslumen. Na + und H2O<br />
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