Migrationssensibler Kinderschutz und Frühe Hilfen - Nationales ...
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Zielgruppen, Zugänge <strong>und</strong> Wirksamkeit<br />
Zusammenfassung <strong>und</strong> Diskussion<br />
Aufgr<strong>und</strong> der bisherigen Praxis erfah -<br />
rungen ergibt sich neben der präventiven<br />
Unterstützung <strong>und</strong> Begleitung der Fa -<br />
milien eine Frühdiagnosefunktion von<br />
»Pro Kind« im <strong>Kinderschutz</strong>. Dabei ist<br />
der Übergang von der Prävention zum<br />
Schutz auftrag bei Kindeswohlgefährdung<br />
nach § 8a SGB VIII fließend <strong>und</strong> wird<br />
mit den Eltern, dem Jugendamt <strong>und</strong> mit<br />
weiteren <strong>Hilfen</strong> ressourcenorientiert ge -<br />
staltet. Entsprechende Vereinbarungen<br />
wurden dazu zwischen »Pro Kind« <strong>und</strong><br />
dem Jugendamt getroffen.<br />
Vorläufige Bef<strong>und</strong>e der wissenschaftlichen<br />
Begleitforschung im Rahmen der<br />
Kosten-Nutzen-Analyse zur Häufigkeit<br />
der Inanspruchnahme von Jugend hilfe -<br />
leistungen zeigen, dass die überwiegende<br />
Mehrheit der Frauen beider Unter su -<br />
chungs gruppen bis zum ersten Ge burts -<br />
tag der Kinder keinerlei <strong>Hilfen</strong> beantragt<br />
hat. Frauen in der Treatment-Gruppe<br />
leben allerdings häufiger mit ihrem Kind<br />
in betreuten Wohnformen, was auf eine<br />
Vermittlungsfunktion von »Pro Kind«<br />
für stationäre <strong>Hilfen</strong> hindeuten könnte.<br />
Die Unterbringung in einem Mutter-<br />
Kind-Heim ist zwar kurzfristig sehr kos -<br />
tenintensiv, kann aber langfristig zu fis -<br />
kalischen Einsparungen führen, da die<br />
Mutter in einem beaufsichtigten Umfeld<br />
lernt, feinfühlig <strong>und</strong> verantwortungsvoll<br />
mit ihrem Kind umzugehen. Dies kor -<br />
respondiert mit den Schilderungen in<br />
Fall vignette II, bisher bleibt diese Aus -<br />
sage aber auf vier Einzelfälle beschränkt.<br />
Zum Zeitpunkt der Inanspruchnahme<br />
von ambulanten <strong>Hilfen</strong> sprechen die<br />
Daten einer kleinen Teilstichprobe dafür,<br />
dass diese in der Treatment-Gruppe später<br />
benötigt werden als in der Kontroll grup -<br />
pe. Dies könnte damit erklärt werden,<br />
dass »Pro Kind« einerseits tatsächlich er -<br />
ziehungsberaterische Funktionen erfüllt.<br />
Andererseits zeigt Fallvignette I, dass die<br />
zunächst anvisierte Hilfe durch das Ju -<br />
gendamt zurückgestellt werden konnte,<br />
weil die Teilnehmerin diese derzeit nicht<br />
benötigte. Die Frage nach der Effekti vi -<br />
tät des Hausbesuchsprogramms zur<br />
Prävention von Kindeswohl gefähr dung<br />
wird sich abschließend erst im Jahr 2012<br />
beantworten lassen, wenn die Daten aller<br />
Teilnehmerinnen <strong>und</strong> ihrer dann zweijährigen<br />
Kinder vorliegen.<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Tanja Jungmann<br />
Diplom-Psychologin, Leiterin der<br />
Begleitforschung von »Pro Kind«<br />
Universität Rostock<br />
Institut für Sonderpädagogische Ent wick -<br />
lungsförderung <strong>und</strong> Rehabilitation (ISER)<br />
August-Bebel-Straße 28<br />
18051 Rostock<br />
Telefon: 0381/4982672<br />
E-Mail: tanja.jungmann@unirostock.de<br />
Kristin Adamaszek<br />
Diplom-Psychologin, MPH<br />
Projektleiterin »Pro Kind« Bremen<br />
Stiftung Pro Kind<br />
»Pro Kind« Bremen<br />
Deutsches Rotes Kreuz<br />
Wachmannstraße 9<br />
28209 Bremen<br />
Telefon: 0421/3403211<br />
E-Mail: prokind@drk-bremen.de<br />
Garnet Helm<br />
Diplom-Sozialpädagogin<br />
Stellvertretende Projektleitung<br />
»Pro Kind« Sachsen<br />
Felsenweg-Institut der Karl Kübel<br />
Stiftung für Kind <strong>und</strong> Familie<br />
Straße des 17. Juni 25, Haus 102a<br />
01257 Dresden<br />
Telefon: 0351/2168716<br />
E-Mail: G.Helm@felsenweginstitut.de<br />
Malte Sandner<br />
Diplom-Ökonom<br />
Kosten-Nutzen-Analyse<br />
Leibniz Universität Hannover<br />
Institut für Öffentliche Finanzen<br />
Königsworther Platz 1<br />
30167 Hannover<br />
Telefon: 0511/762-8218<br />
E-Mail: sandner@fiwi.uni-hannover.de<br />
IzKK-Nachrichten 2010-1: <strong>Kinderschutz</strong> <strong>und</strong> <strong>Frühe</strong> <strong>Hilfen</strong><br />
Roswitha Schneider<br />
Diplom-Sozialpädagogin<br />
Stellvertretende Projektleiterin<br />
»Pro Kind« Bremen<br />
Deutsches Rotes Kreuz<br />
Wachmannstraße 9<br />
28209 Bremen<br />
Telefon: 0421/3403211<br />
E-Mail: prokind@drk-bremen.de