Migrationssensibler Kinderschutz und Frühe Hilfen - Nationales ...
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Abbildung 5: Prozessqualität<br />
Jeder Phase liegen spezifische Frage -<br />
stellungen zugr<strong>und</strong>e, die im Miteinander<br />
der Akteure geklärt werden. Dies<br />
fördert das gegenseitige Kennenlernen<br />
klärt die Aufgabenverteilung<br />
baut Vertrauen auf<br />
Die strukturierte Vorgehensweise<br />
schafft die notwendige Transparenz <strong>und</strong><br />
ermöglicht eine fortwährende Überprüfung<br />
des Prozessablaufs. Zeitgleich zur<br />
Ausgestaltung der einzelnen Phasen werden<br />
gewissermaßen wie ein roter Faden<br />
die drei Themenstellungen Aufgaben -<br />
klärung, Struktur- <strong>und</strong> Vertrauensaufbau<br />
bearbeitet. Jeder Schritt, der mit den Ak -<br />
teuren gegangen wird, hilft die Auf gaben<br />
klarer zu fassen, Strukturen zu klären<br />
<strong>und</strong> damit das gegenseitige Vertrauen<br />
zu stärken (siehe Abbildung 5).<br />
Das professionsübergreifende Arbeiten<br />
stellt die größte Herausforderung in der<br />
Prozessmoderation dar. Eine kontinuierliche<br />
Zusammenarbeit ist nur durch aufeinander<br />
abgestimmte Kommunikations<strong>und</strong><br />
Arbeitsprozesse möglich. Daher<br />
wurde auf die Gestaltung der Schnitt stellen<br />
zwischen den Professionen ein besonderes<br />
Augenmerk gelegt. Die Professionen<br />
sollen sukzessive die anderen Profes sio -<br />
nen <strong>und</strong> ihre Tätigkeiten kennenlernen.<br />
44<br />
Strukturen <strong>und</strong> Finanzierung<br />
Folgende Eckpunkte spielen dabei<br />
eine Rolle (vgl. Deutsche Vereinigung<br />
für Jugendgerichte <strong>und</strong> Jugendgerichts -<br />
hilfe [DVJJ] 2007):<br />
kognitive Gr<strong>und</strong>kenntnisse der Arbeit<br />
der anderen Seite<br />
Informationsaustausch über aktuelle<br />
Entwicklungen<br />
Vermittlung der wesentlichen<br />
Rechtsgr<strong>und</strong>lagen<br />
Vermittlung der institutionellen<br />
Arbeitsstrukturen<br />
Klärung der gemeinsamen<br />
Arbeitsbegriffe (z.B. Kindeswohl)<br />
emotionale Akzeptanz der anderen Seite<br />
Im Modellprojekt Pro Kind arbeiten<br />
Hebammen <strong>und</strong> SozialpädagogInnen in<br />
Teams zusammen. Ein intensiver professionsübergreifender<br />
Austausch <strong>und</strong> ein<br />
ergänzendes Miteinander zwischen den<br />
Professionen sind gewährleistet. Es finden<br />
vierzehntägige gemeinsame Fach bera tun -<br />
gen <strong>und</strong> Fallbesprechungen statt.<br />
Für alle Angebote der <strong>Frühe</strong>n <strong>Hilfen</strong><br />
werden an allen Standorten darüber hinaus<br />
professionsübergreifende Fall gesprä che<br />
durchgeführt. Diese führen zu einem grö -<br />
ßeren gegenseitigen Verständnis, schaffen<br />
die notwendige Transparenz <strong>und</strong> damit<br />
Vertrauen, klären die Übergänge (Schnitt -<br />
stellen) <strong>und</strong> führen zu einer Er höhung<br />
der Handlungssicherheit bei den einzelnen<br />
Akteuren. Es entsteht ein Be wusst sein<br />
dafür, dass effektiver Kin der schutz nur<br />
IzKK-Nachrichten 2010-1: <strong>Kinderschutz</strong> <strong>und</strong> <strong>Frühe</strong> <strong>Hilfen</strong><br />
als Querschnittsaufgabe betrieben werden<br />
kann <strong>und</strong> dass die Frage, wie die Übergänge<br />
zwischen den Professionen gestaltet<br />
sind, häufig über Erfolg oder Misserfolg<br />
entscheidet.<br />
Fortbildungen werden zunehmend<br />
gemeinsam professionsübergreifend im<br />
Netzwerk angeboten oder zumindest für<br />
Vertreter anderer Professionen geöffnet.<br />
Zunehmend werden Referenten aus an -<br />
de ren Professionen in eigene Veran stal tun -<br />
gen eingeladen.<br />
Gemeinsame Landesfachtage <strong>und</strong><br />
regionale Fachtage zum <strong>Kinderschutz</strong><br />
dienen dem weiteren Kennenlernen <strong>und</strong><br />
dem fachlichen Austausch.<br />
Was die Netzwerke leisten müssen –<br />
Ergebnisqualität<br />
In der Aufbauphase der Netzwerke<br />
richtet sich zunächst der Fokus auf die<br />
Binnendimension: Struktur, Prozesse,<br />
Schnittstellen etc. stehen im Vorder gr<strong>und</strong>.<br />
Es wird jedoch von großer Wich tigkeit<br />
sein, die Leistungsdimension der Netz -<br />
werke in den Blick zu bekommen <strong>und</strong><br />
selbstkritisch zu hinterfragen, ob <strong>und</strong><br />
mit welcher Wirkung die Leis tun gen bei<br />
den Familien ankommen.<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit richtet sich<br />
an die Fachöffentlichkeit, die Netzwerk -<br />
partner <strong>und</strong> potenziellen Partner. An -<br />
liegen, Strukturen <strong>und</strong> Ansprechpartner<br />
sind in den jeweiligen Gebietskörper -<br />
schaf ten transparent bzw. bekannt.<br />
Auf Landesebene ist ein gemeinsames<br />
Internetportal (www.netzwerke-fuer-kinderschutz-sachsen.de)<br />
entstanden. Ein<br />
gemeinsames Logo für die Netzwerke für<br />
<strong>Kinderschutz</strong> Sachsen ist entwickelt <strong>und</strong><br />
wird mit dem jeweiligen Namenszusatz<br />
der Gebietskörperschaft genutzt.<br />
In den jeweiligen Kommunen entstehen<br />
Handbücher, Leitfäden, Dokumen -<br />
ta tions bögen usw. Jährlich findet eine<br />
Landesfachtagung zum Thema Kinder -<br />
schutz/<strong>Frühe</strong> <strong>Hilfen</strong> statt. Hier werden<br />
vor allem die Entwicklungen auf Bun des<strong>und</strong><br />
Landesebene sowohl aus politischer<br />
als auch aus fachlicher Sicht aufgegriffen.