Beiträge zum 46. IPV-Kongreß in Chicago, Juli 2009 - Frommann ...
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Transformationen <strong>in</strong> Traum und Figuren im psychoanalytischen Feld 51<br />
anton<strong>in</strong>o ferro, pavia<br />
Transformationen <strong>in</strong> Traum und Figuren<br />
im psychoanalytischen Feld<br />
Vorüberlegungen zu den Unterschieden zwischen<br />
den theoretischen Modellen <strong>in</strong> der Psychoanalyse * *<br />
Übersicht: Der Autor erörtert zunächst Ähnlichkeiten und Unterschiede<br />
zwischen diversen psychoanalytischen Modellen (historische Rekonstruktion<br />
versus Entwicklung des Conta<strong>in</strong>ers sowie der metabolisierenden und<br />
transformierenden Funktionen der Psyche; die Bedeutung, die traumähnlichem<br />
Material zukommt; Realitätsgrade von Narrationen; Tolerierbarkeit<br />
von Wahrheit/Lügen als polaren Gegensätzen; die Art und Weise,<br />
wie Figuren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er psychoanalytischen Sitzung verstanden werden) und<br />
demonstriert sodann anhand von kl<strong>in</strong>ischem Material se<strong>in</strong> Verständnis<br />
e<strong>in</strong>er Sitzung als virtuelle Realität, <strong>in</strong> der die ausschlaggebende Aktivität<br />
die Transformation <strong>in</strong> Traum ist (Dekonstruktion, Entkonkretisierung<br />
und Wiederträumen). Sie geht <strong>in</strong>sbesondere damit e<strong>in</strong>her, daß sowohl<br />
der Patient als auch der Analytiker diese Haltung entwickeln; sie dient als<br />
Antidot für die Operationen der Transformation <strong>in</strong> Halluz<strong>in</strong>ose, die vom<br />
Scheitern der Funktionen der Bedeutungsgenerierung zeugt. Die theoretischen<br />
Wurzeln dieses Modells werden auf das Konzept des Feldes und<br />
se<strong>in</strong>e Entwicklungen als e<strong>in</strong> sich ständig erweiterndes holographisches<br />
Traumfeld zurückverfolgt, auf die Weiterentwicklungen von Bions Ideen<br />
(Traumgedanken im Wachzustand und se<strong>in</strong>e Derivate; der Patient als derjenige,<br />
der die Bewegungen des Feldes signalisiert) sowie auf die <strong>Beiträge</strong><br />
der Narratologie (narrative Transformationen und die Transformationen<br />
von Figuren und Skripten). Betont wird der Übergang von e<strong>in</strong>er Psychoanalyse,<br />
die sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie Inhalten widmet, zu e<strong>in</strong>er Psychoanalyse,<br />
die besonderes Gewicht auf die Entwicklung der Instrumente legt, die<br />
das Träumen, Fühlen und Denken ermöglichen. E<strong>in</strong>e ausführliche Fallgeschichte<br />
und das vollständige Protokoll e<strong>in</strong>er Sitzung sollen e<strong>in</strong>en lebendigen<br />
E<strong>in</strong>druck vom fortlaufenden Prozeß im Behandlungszimmer vermitteln,<br />
von der ungesättigten Ko-Konstruktion e<strong>in</strong>er emotionalen Realität,<br />
die sich unaufhörlich verändert. Der Autor beschreibt darüber h<strong>in</strong>aus die<br />
technischen Implikationen, die dieses Modell für Deutung, Gegenübertra-<br />
* Vorveröffentlichter Hauptvortrag (key note paper) auf dem <strong>46.</strong> <strong>IPV</strong>-<strong>Kongreß</strong> »Praxis<br />
der Psychoanalyse: Angleichungen und Unterschiede« (<strong>Chicago</strong>, 29. <strong>Juli</strong> – 1. August<br />
<strong>2009</strong>). © IPA Trust Ltd. E<strong>in</strong>e englische Fassung wird im International Journal of Psychoanalysis,<br />
e<strong>in</strong>e französische Fassung <strong>in</strong> der Revue Française de Psychanalyse ersche<strong>in</strong>en.<br />
Psyche – Z Psychoanal 63 Supplement <strong>2009</strong>, S. 51–80 Jahrb. Psychoanal. 58