Beiträge zum 46. IPV-Kongreß in Chicago, Juli 2009 - Frommann ...
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72 Anton<strong>in</strong>o Ferro<br />
unverdauliches Essen serviert. Die Freund<strong>in</strong>, die mich begleitete, sagte:<br />
›Woh<strong>in</strong> hast Du mich bloß <strong>zum</strong> Essen ausgeführt? Ich könnte erbrechen‹.<br />
Analytiker: So hat sich das unverdauliche Essen der Mama mit dem des<br />
afrikanischen Koches überlagert? E<strong>in</strong>e doppelte Portion an unverdaulichen<br />
Speisen.<br />
Patient: Me<strong>in</strong>e Mama hat Rouladen mit viel Füllung, auch mit altem<br />
Zeug zubereitet, der Koch e<strong>in</strong>e Pfanne mit gemischten Zutaten, e<strong>in</strong><br />
Mischmasch (pastone: wie man auch zu Hühnerfutter sagt).<br />
Ich halte mich zurück, dies als Auswirkungen me<strong>in</strong>er übermäßigen Interpretationen<br />
vom Vortag zu deuten, zu der noch die heutige, voreilige Deutung vom<br />
Bomberpiloten h<strong>in</strong>zugekommen war, da ich mich frage, wie ich e<strong>in</strong>e Deutung<br />
vorschlagen könnte, die nicht sofort abgelehnt würde.<br />
Es folgt e<strong>in</strong> Schweigen von e<strong>in</strong>igen M<strong>in</strong>uten.<br />
Patient: Übrigens hat me<strong>in</strong>e Mutter e<strong>in</strong>e ähnliche Gewohnheit wie die<br />
Figur aus e<strong>in</strong>er Fernsehserie (e<strong>in</strong>e Art Hexe): Von Rosen schneidet sie die<br />
Blüte ab und wirft sie weg, um nur die Stengel mit den Dornen <strong>in</strong> die Vase<br />
zu stellen. Gestern habe ich dann e<strong>in</strong>en Film im Fernsehen gesehen, mit<br />
e<strong>in</strong>em Jungen, der von se<strong>in</strong>er Mutter auf e<strong>in</strong>em Boot begleitet, dann von<br />
ihr verlassen worden war und e<strong>in</strong>e Arbeit als Schornste<strong>in</strong>feger angenommen<br />
hatte. Er war ohne Mutter, hat sie aber durch Arbeit vergessen können.<br />
Dann habe ich den neuesten Film von Mucc<strong>in</strong>o gesehen, <strong>in</strong> dem e<strong>in</strong><br />
Vater mit e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d ohne Frau vorkommt. Sie leben alle<strong>in</strong> wie die Landstreicher,<br />
aber dann haben sie sich die Gedanken an sie ausgetrieben.<br />
Analytiker: Ich dachte, daß ich gestern vielleicht »bissig« gewesen b<strong>in</strong>.<br />
Ich habe mit dem, was ich gesagt habe, zugebissen, nur die Dornen <strong>in</strong><br />
Ihrer Rede gehegt und gepflegt, und die Blüte, das eigentlich Wertvolle,<br />
weggeworfen.<br />
Patient: Warum sagen Sie das?<br />
Analytiker: Ich beziehe mich auf me<strong>in</strong>e Kritik an Ihrer Art, sich Carlo<br />
anzupassen (den ich als e<strong>in</strong>en paranoiden Aspekt des Patienten gesehen<br />
und kritisiert hatte, bevor ich den Grund der Verfolgung erkennen und<br />
verstehen konnte), und vor allem darauf, daß ich »die Gelegenheit, sich<br />
nicht mit Füßen treten zu lassen«, betont hatte (ungeschickterweise<br />
wollte ich vorzeitig se<strong>in</strong> Entgegenkommen deuten), als Sie von den Teppichen<br />
sprachen, anstatt <strong>in</strong> Ihrer Rede auch den Wunsch zu erkennen,