Beiträge zum 46. IPV-Kongreß in Chicago, Juli 2009 - Frommann ...
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Transformationen <strong>in</strong> Traum und Figuren im psychoanalytischen Feld 67<br />
Die Abbildung, die Zeichnung e<strong>in</strong>es Traums von Federico Fell<strong>in</strong>i<br />
(2007), die er selbst angefertigt hat, vermittelt e<strong>in</strong>e Vorstellung davon,<br />
wie e<strong>in</strong> emotionales Feld mit den verschiedenen beteiligten und <strong>in</strong>teragierenden<br />
Figuren und Funktionen aussehen kann: echte affektive Hologramme<br />
des analytischen Paares bei der Arbeit.<br />
c) Zu den Figuren: Die letzte der drei Wurzeln, die mit den beiden<br />
anderen h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Bedeutung als Gedankenquelle <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
steht, kommt aus der Narratologie, jenes Teils der Semiologie, der sich<br />
mit der komplexen Organisation von Erzählungen befaßt und wichtige<br />
Gesichtspunkte der ›Personen‹ bzw. Figuren, der Deutung e<strong>in</strong>es Textes,<br />
der Über<strong>in</strong>terpretation und Grenzen der Deutung be<strong>in</strong>haltet. Dieses<br />
Thema überfliege ich allerd<strong>in</strong>gs nur, da es hier <strong>in</strong>direkt bereits zur Sprache<br />
kam.<br />
Verb<strong>in</strong>det man Bions Konzept vom »Traumgedanken im Wachen«<br />
mit dem Konzept des Feldes und der Figuren <strong>in</strong> der analytischen Sitzung,<br />
erhalten wir e<strong>in</strong> Gefüge aus Raum und Zeit, <strong>in</strong> dem Wirbel von<br />
Beta-Elementen von der Alpha-Funktion des Feldes <strong>in</strong> Traumgedanken<br />
des Feldes transformiert werden. Diese werden mit Hilfe narrativer<br />
Transformationen bearbeitet (<strong>in</strong> denen es ke<strong>in</strong>e Entschlüsselung gibt,<br />
sondern die Umwandlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Erzählung begünstigt wird). Sie verknüpfen<br />
sich mit den klassischen, von Bion (1997) beschriebenen Transformationen<br />
(starre, projektive und Transformationen <strong>in</strong> Halluz<strong>in</strong>ose)<br />
und den von mir vorgeschlagenen Transformationen <strong>in</strong> Traum.<br />
Natürlich erfordert e<strong>in</strong>e Feldtheorie vom Analytiker e<strong>in</strong>e andauernde<br />
Aufmerksamkeit und Instandhaltung se<strong>in</strong>es wichtigsten Arbeits<strong>in</strong>struments:<br />
se<strong>in</strong>es psychischen Lebens.<br />
Die zunächst auf die Beobachtung der Kommunikation des Patienten<br />
und der Gegenübertragung gerichtete Aufmerksamkeit verlagert sich<br />
und richtet sich auf die Figuren, die im Feld lebendig werden und e<strong>in</strong> andauerndes<br />
Lebenssignal des Feldes abgeben. Das erlaubt auf sublim<strong>in</strong>ale<br />
Weise e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierliches Dekonstruieren des verschlungenen ›Übertragunsgsknäuels‹<br />
<strong>in</strong> narrative Untere<strong>in</strong>heiten, die als e<strong>in</strong>zelne transformiert<br />
und kont<strong>in</strong>uierlich wieder zusammengesetzt werden können.