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Beiträge zum 46. IPV-Kongreß in Chicago, Juli 2009 - Frommann ...

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62 Anton<strong>in</strong>o Ferro<br />

zu müssen, der nun beide e<strong>in</strong>e Verschnaufpause und etwas mehr Raum im eigenen<br />

psychischen Leben gönnen konnten.<br />

Im H<strong>in</strong>blick darauf, daß ich selbst gerade sechzig Jahre alt wurde, müßte<br />

ich eigentlich uns allen dreien sagen, daß von K<strong>in</strong>dheit an Cochise e<strong>in</strong>er me<strong>in</strong>er<br />

Liebl<strong>in</strong>gshelden war. Dieser hatte die Situation genutzt, um sich wieder Raum<br />

zu verschaffen und e<strong>in</strong> Existenzrecht zurückzuerlangen, das ihm seit e<strong>in</strong>iger Zeit<br />

verwehrt war.<br />

Theoretische Wurzeln des Modells<br />

Nachdem ich me<strong>in</strong> Verstehensmodell <strong>in</strong> Erzählform vorgestellt habe,<br />

möchte ich nun kurz auf se<strong>in</strong>e theoretischen Wurzeln e<strong>in</strong>gehen:<br />

a) Der me<strong>in</strong>en Ausführungen zugrunde liegende Beitrag Bions (1992a<br />

[1963], 1997 [1965], 1992b) ist das Konzept des »Traumgedankens<br />

im Wachen« (was ich für se<strong>in</strong>e genialste Formulierung halte). Es ist die<br />

Frucht e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Alphabetisierung, die die Alpha-Funktion<br />

an den Wirbeln der Protosensorik und Protoemotionalität (Beta-Elemente)<br />

leistet, <strong>in</strong>dem sie Alpha-Elemente hervorbr<strong>in</strong>gt. Diese Piktogramme<br />

(Barros 2000) und ihre Sequenz entziehen sich zwar e<strong>in</strong>er<br />

direkten Erkenntnis, s<strong>in</strong>d aber über ihre narrativen Derivate erreichbar.<br />

In der Sitzung sehen wir projektive Identifizierungen am Werk (wünschenswerterweise<br />

sehr viel häufiger vom Patienten ausgehend als vom<br />

Analytiker), Aktivierungen der Alpha-Funktion(en) und Wirbel von<br />

Protoemotionen. Die Alpha-Funktionen des Feldes, das selbst unbekannt<br />

bleibt, beg<strong>in</strong>nen dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> »Traumdenken im Wachen« zu schaffen.<br />

Von da aus würden die narrativen Derivate <strong>in</strong>s Leben gerufen.<br />

Wenn wir nun plötzlich e<strong>in</strong> traumhaftes Funktionieren des Feldes am<br />

Werk sehen, gibt es ke<strong>in</strong>e Kommunikation mehr, die nicht ihrerseits das<br />

Feld aktiviert und zu ihm gehört. Selbst die offensichtlich mehr der Realität<br />

entspr<strong>in</strong>genden Fakten hätten den Wert von »narrativen Anknüpfungspunkten«,<br />

die uns die Bedeutung des Traumgedankens zu erfassen<br />

helfen. Auch die subjektiveren Elemente wie der Traum des Patienten<br />

gehören <strong>zum</strong> Feld, um die Bewegungen des Traums im Wachzustand <strong>in</strong><br />

dem Augenblick, <strong>in</strong> dem er erzählt wird, anzuzeigen und mit Bedeutung<br />

zu versehen.<br />

Das Feld ermöglicht es, diese Emotionen zu beschreiben, zu sammeln,<br />

zu gruppieren, <strong>in</strong>dem es sie klärt, fokussiert und die Figuren wie<br />

»Topflappen« benutzt, mit denen man sich dem kochend heißen Inhalt

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