Beiträge zum 46. IPV-Kongreß in Chicago, Juli 2009 - Frommann ...

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66 Antonino Ferro Erinnern wir uns: Oberhalb der verfestigten Bereiche der einzelnen Geschichten und der Lebensgeschichte sind es die Prozesse der Alphabetisierung protoemotionaler Zustände, die von Klumpen emotionaler Alexie über Bereiche von Dyslexie schließlich zu lesbaren Emotionen führen, die gespeichert und verwandelt werden können, eine Form und einen Namen haben. Das Feld muß an der ›Krankheit‹ des Patienten erkranken, und nur von dort wird eine wirkliche Veränderung ausgehen können: So findet man es bei Freud (1914g, S. 132), der sagte, »daß man keinen Feind umbringen kann, der abwesend oder nicht nahe genug ist«. Federico Fellini, Traumabbildung © VG Bild-Kunst, Bonn 2009
Transformationen in Traum und Figuren im psychoanalytischen Feld 67 Die Abbildung, die Zeichnung eines Traums von Federico Fellini (2007), die er selbst angefertigt hat, vermittelt eine Vorstellung davon, wie ein emotionales Feld mit den verschiedenen beteiligten und interagierenden Figuren und Funktionen aussehen kann: echte affektive Hologramme des analytischen Paares bei der Arbeit. c) Zu den Figuren: Die letzte der drei Wurzeln, die mit den beiden anderen hinsichtlich ihrer Bedeutung als Gedankenquelle in Verbindung steht, kommt aus der Narratologie, jenes Teils der Semiologie, der sich mit der komplexen Organisation von Erzählungen befaßt und wichtige Gesichtspunkte der ›Personen‹ bzw. Figuren, der Deutung eines Textes, der Überinterpretation und Grenzen der Deutung beinhaltet. Dieses Thema überfliege ich allerdings nur, da es hier indirekt bereits zur Sprache kam. Verbindet man Bions Konzept vom »Traumgedanken im Wachen« mit dem Konzept des Feldes und der Figuren in der analytischen Sitzung, erhalten wir ein Gefüge aus Raum und Zeit, in dem Wirbel von Beta-Elementen von der Alpha-Funktion des Feldes in Traumgedanken des Feldes transformiert werden. Diese werden mit Hilfe narrativer Transformationen bearbeitet (in denen es keine Entschlüsselung gibt, sondern die Umwandlung in eine Erzählung begünstigt wird). Sie verknüpfen sich mit den klassischen, von Bion (1997) beschriebenen Transformationen (starre, projektive und Transformationen in Halluzinose) und den von mir vorgeschlagenen Transformationen in Traum. Natürlich erfordert eine Feldtheorie vom Analytiker eine andauernde Aufmerksamkeit und Instandhaltung seines wichtigsten Arbeitsinstruments: seines psychischen Lebens. Die zunächst auf die Beobachtung der Kommunikation des Patienten und der Gegenübertragung gerichtete Aufmerksamkeit verlagert sich und richtet sich auf die Figuren, die im Feld lebendig werden und ein andauerndes Lebenssignal des Feldes abgeben. Das erlaubt auf subliminale Weise ein kontinuierliches Dekonstruieren des verschlungenen ›Übertragunsgsknäuels‹ in narrative Untereinheiten, die als einzelne transformiert und kontinuierlich wieder zusammengesetzt werden können.
Seite 1 und 2:
Editorial Editorial 1 Nachdem 2007
Seite 3 und 4:
Probleme des kollegialen Lernens in
Seite 5 und 6:
Seite 7 und 8:
Seite 9 und 10:
Seite 11 und 12:
Seite 13 und 14:
Seite 15 und 16: Probleme des kollegialen Lernens in
Seite 25 und 26: Das Erfassen der Praxis des Psychoa
Seite 51 und 52: Transformationen in Traum und Figur
Seite 65: Transformationen in Traum und Figur
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