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Existenzgrundlage. Ich lebe in dieser Welt in Zusammenhängen,
die ungerecht sind, ob ich es will
oder nicht. Meine Schuhe werden unter unzumutbaren
Bedingungen teilweise von Kindern in Indien
gefertigt. Der Orangensaft ist so billig, weil die
Menschen, die ihn produzieren, nicht genug zum
Leben verdienen. Das ist Unrecht und ich bin daran
beteiligt. Kleine Sünden bestraft der liebe Gott
sofort, sagt der Volksmund. Und die großen?
Aus dieser Verstrickung kommt der Mensch nicht
heraus, auch wenn er versucht, noch so viel Gutes
zu tun. Aber wie kommt sein Verhältnis zu Gott
wieder in Ordnung? Kann ich etwas dazu tun?
Gott sagt: »Eigentlich nicht. Du verstrickst dich ja
immer wieder.« Darum tut er selbst etwas, obwohl
er es nicht tun müsste: Er vergibt. Rechtfertigung
bedeutet: nicht ich stelle das Recht wieder her,
sondern Gott. Gott sagt: Ich liebe dich so, wie
du bist, gerade dann, wenn du dich selbst nicht
lieben kannst. Vertraue mir, nur darauf kommt
es an, glaub es: Ich habe dir deine Schuld längst
vergeben. Du kannst gerechtfertigt immer wieder
neu anfangen zu leben. Und dann musst du eines
wollen: du musst dich für deine Mitmenschen entscheiden.
Sie dürfen dir nicht egal sein, Gott ist es
nämlich auch nicht egal, Gott liebt dich.
Cornelia Dassler
Wie ist die evangelische Kirche entstanden?
¬ Reformation
Und wenn ich einen Fehler mache? ¬ Gnade
Hilfe, ich bin sündig – was kann ich tun?! ¬ Sünde
Nichts als Ärger? ¬ Buße
Soll ich, muss ich, kann ich, darf ich?
¬ Evangelium
Reformation
Wie ist die evangelische Kirche
entstanden?
Wer Lust hat, sich das Geschehen um Luther und
das Ringen um seinen Glauben und die äußeren
Umstände der Reformation sehr gut aufbereitet
anzuschauen, der sollte sich den Film »Luther« mit
Joseph Fiennes und Sir Peter Ustinov anschauen.
Es lohnt sich! Es muss aufregend gewesen sein, in
dieser Zeit zu leben.
Martin Luther ist wohl die wichtigste und bekannteste
Person der Reformation. Mit seinen
95 Thesen, die er an die Schlosstür zu Wittenberg
nagelte, stellte er sich öffentlich gegen die Praxis
der Kirche seiner Zeit. Aber vor allem ging es
ihm darum, öffentlich zu machen, was er durch
sein Studium der Bibel erkannt hatte: Gerecht vor
Gott wird man allein aus Glauben (Römer 1,17).
Die wesentlichen Punkte sind auch heute noch die
gemeinsamen Nenner der evangelischen Kirchen:
1. Allein die Schrift ist die Grundlage des christlichen
Glaubens, nicht die Tradition, 2. Allein Christus,
nicht die Kirche, hat Autorität über Gläubige,
3. Allein durch die Gnade Gottes wird der Mensch
errettet, nicht durch eigenes Tun, 4. Allein durch
den Glauben wird der Mensch gerecht, nicht durch
seine guten Werke.
Reformation – das Wort bedeutet »Umgestaltung«
oder »Wiederherstellung«. Die Kirche, die es bis
dahin gab, ließ sich aber nicht ändern. Und Christen,
die dem neuen evangelischen Bekenntnis
anhingen, wollten frei vom Papst bleiben (¬ Glaubensbekenntnis).
So entstand die evangelische Kirche
– obwohl das eigentlich nicht geplant war und
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