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Ostern<br />
Ostern – nicht Weihnachten – ist das älteste und<br />
wichtigste christliche Fest. Wir feiern es am 1.<br />
Sonntag nach dem 1. Vollmond im Frühling. Es ist<br />
das Fest der Auferstehung Jesu von den Toten<br />
(¬ Auferstehung). Wir feiern also den Sieg des<br />
ewigen Lebens über den Tod. Das bezieht sich<br />
sowohl auf den konkreten körperlichen Tod, als<br />
auch auf das Gefühl, tot oder am Ende zu sein. Die<br />
Botschaft aus der Erfahrung von Tod und Auferstehung<br />
Jesu ist: Auch wer am tiefsten und dunkelsten<br />
Punkt seines Lebens steht, kann auf einen<br />
neuen Anfang hoffen (z. B. Matthäus 28,1-10).<br />
Himmelfahrt<br />
40 Tage nach Ostern feiern wir die Himmelfahrt<br />
Jesu. Als Kind habe ich mir erst vorgestellt, dass Jesus<br />
wie ein Astronaut in seine Rakete gestiegen und<br />
in den Himmel geflogen ist. Dann dachte ich irgendwann,<br />
dass es etwas mit Vätern und einer Fahrradtour<br />
zu tun haben muss. Nun, die Himmelfahrt Jesu<br />
hat zwar nichts mit unseren Vatertagstouren zu tun,<br />
aber es geht doch um Väter. Himmelfahrt erinnert<br />
daran, dass der Mensch Jesus nach seinem Tod und<br />
der Auferstehung zwar noch 40 Tage auf der Erde<br />
blieb, danach kehrte er aber zu Gott, seinem Vater<br />
zurück, so dass wir sagen können: Er ist selbst Gott.<br />
So wie es im Glaubensbekenntnis heißt: »Aufgefahren<br />
in den Himmel. Er sitzt zur Rechten Gottes«<br />
(Lukas 24,50-52 oder Apostelgeschichte 1,1-11).<br />
Pfingsten<br />
Pfingsten, ursprünglich das jüdische Erntefest,<br />
kommt von dem griechischen Wort »penterakoste«<br />
– »fünfzig«, denn 50 Tage nach Ostern feiern<br />
wir das Pfingstfest. Nach dem Tode Jesu hatten<br />
sich seine Jüngerinnen und Jünger in Jerusalem<br />
zurückgezogen. In der Apostelgeschichte wird sehr<br />
anschaulich erzählt, wie sie vom Heiligen Geist<br />
(¬ Heiliger Geist) wachgerüttelt wurden und in den<br />
verschiedensten Sprachen wiedergaben, was sie<br />
erlebten. Er kam wie ein Sturm über die Jüngerinnen<br />
und Jünger. Petrus hielt eine fesselnde Predigt,<br />
in deren Folge sich 3000 Menschen taufen<br />
ließen und so aus der kleinen Gruppe der Anhängerinnen<br />
und Anhänger Jesu die erste christliche<br />
Gemeinde wurde. Pfingsten kann darum auch als<br />
Geburtstag der Kirche bezeichnet werden (Apostelgeschichte<br />
2,1-47).<br />
Trinitatiszeit<br />
Mit dem ersten Sonntag nach Pfingsten (Trinitatis)<br />
beginnt der dritte Festkreis: Die Trinitatiszeit. Sie<br />
endet mit dem Totensonntag.<br />
Trinitatis<br />
An Trinitatis wird die Trinität (¬ Trinität), also die<br />
Einheit Gottes in den Gestalten Vater, Sohn und<br />
Heiliger Geist gefeiert.<br />
Johannistag<br />
Am 24. Juni ist der Johannistag. An diesem Tag<br />
wird der Geburtstag Johannes des Täufers gefeiert<br />
(Johannes 3,30). Im Mittelalter verdrängte der<br />
Johannistag die traditionellen Sommersonnenwendfeiern,<br />
denn im Naturjahr ist am 24. Juni der<br />
längste Tag des Jahres (Wintersonnenwende: 21.<br />
Dezember = kürzester Tag im Jahr).<br />
Erntedankfest<br />
Das Erntedankfest findet in Mitteleuropa Ende September<br />
oder Anfang Oktober statt. An diesem Tag<br />
wird Gott, dem Schöpfer, für die Ernte gedankt<br />
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