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– und Christus kommt wieder, dann folgt endgültig<br />
das Reich Gottes. Nur – wann? Wann passiert das?<br />
Paulus kommt über diese Frage ins Schleudern<br />
und schreibt Unterschiedliches: Niemand stirbt<br />
bis Christus kommt (1. Thessalonicherbrief 4,15).<br />
Gibt es vorher doch Tote, dann aber nicht alle<br />
(1. Korintherbrief 15, 51)! Wahrscheinlich sterben<br />
vorher doch alle, aber dann sind sie gut aufgehoben<br />
(2. Korintherbrief 5). Man muss schon sterben,<br />
um Christus wiederzusehen (Philipperbrief 1,23).<br />
Paulus weiß den Zeitpunkt der Wiederkunft nicht.<br />
Das finde ich erstaunlich: Die Erwartungen haben<br />
sich für Paulus nicht erfüllt, aber die Hoffnung<br />
bleibt. Als Paulus das alles schreibt, ist Jesus<br />
erst knapp 30 Jahre tot. Heute, fast 2 000 Jahre<br />
später, gibt es immer noch keine Wiederkunft. Und<br />
die Hoffnung? Ich denke, vielleicht ist Wiederkunft<br />
nicht das richtige Wort. Es setzt voraus, dass<br />
Christus jetzt nicht hier ist, sondern erst kommen<br />
wird. Aber so erlebt Paulus, so erlebe ich das überhaupt<br />
nicht. Der Heilige Geist ist da – da ist die<br />
Hoffnung. Für alles andere sollte ich lieber von der<br />
Zukunft Jesu Christi reden: Sie kommt auf mich<br />
zu. So klingt es in Adventsliedern. Er ist da.<br />
Ralf Drewes<br />
Muss ich Angst vor dem Zorn Gottes haben?<br />
¬ Gericht<br />
Auferstehung: Ist das leeres Gerede?<br />
¬ Auferstehung<br />
Kommt alles wieder? ¬ Zeit<br />
Wie im Schlaraffenland? ¬ Reich Gottes<br />
Wort<br />
Warum so viele Worte?<br />
Es kam nicht oft vor, aber wenn meine Mutter sich<br />
meiner Unverschämtheiten nicht mehr erwehren<br />
konnte, dann sprach sie eine Zeit lang nicht mehr<br />
mit mir. Das empfand ich als Jugendlicher als die<br />
schlimmste Strafe.<br />
Wie wir miteinander sprechen, zeigt mir den Grad<br />
der Zusammengehörigkeit oder eben auch die<br />
Störung dieser Gemeinsamkeit. So sind Worte in<br />
unserem Leben lebensnotwendig und lebensbestimmend<br />
und so ist das auch in meinem Glauben.<br />
Das göttliche Wort unterscheidet sich aber in<br />
seiner Intensität noch einmal von meinen menschlichen<br />
Worten. Gottes Wort folgt die Tat auf dem<br />
Fuß. »Gott sprach und es geschah!« lesen wir im<br />
Schöpfungsbericht in 1. Mose 1. Gottes Wort hat<br />
Schöpfungskraft. Es erschafft aus dem Nichts die<br />
Welt und den Menschen. Johannes weiß sogar,<br />
dass am Anfang, bevor alles war, das Wort war, das<br />
dann alles geschaffen hat, (Johannes 1), ja, dass<br />
Gott selbst das Wort ist. Daher spielen in unserem<br />
Gottesdienst das Wort der Bibel, das Wort der Predigt<br />
und das Wort des Gebetes und des Gesanges<br />
eine so wichtige Rolle, denn wenn Gottes Wort<br />
mich trifft, dann erfahre ich diese Schöpfungskraft,<br />
diese Kraft der Verwandlung in meinem<br />
eigenen Leben.<br />
»Dir sind deine Sünden vergeben« (Matthäus 9,2),<br />
»Dir geschehe, wie du geglaubt hast« (Matthäus<br />
8,13), »Fürchte dich nicht!« (Jesaja 43,1). Das sind<br />
Worte, die mir zu Gottes Wort werden können,<br />
wenn sie mich treffen. Gottes Wort ist für mich<br />
nicht verfügbar, weil diese menschliche Unverfüg-<br />
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