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hat manches Mal ein Frauenbild transportiert, das<br />

biblisch nicht belegt ist. Es setzt eine »heilige Maria«<br />

gegen eine »sündige Eva« ab. Für Jesus aber<br />

war eine Frau nicht weniger wert als ein Mann.<br />

Eine ganze Geschichte der Sexualitätsfeindlichkeit<br />

und Frauenunterdrückung hat sich an falsch<br />

verstandene Jungfräulichkeit angeschlossen. Sexualität<br />

ist biblisch gesehen nicht Sünde, sondern<br />

Geschenk Gottes. Zur Sünde wird sie, wenn andere<br />

in ihrer Würde verletzt werden oder verantwortungslos<br />

gehandelt wird.<br />

Für mich ist Maria eine junge Frau, die auf wundersame<br />

Weise die Mutter des Gottessohnes wurde.<br />

Eine junge Frau, die insofern Jungfrau war, als<br />

sie offen für Gott, für Gottes Heiligen Geist war.<br />

Gott selbst kommt in die Welt, es geht um Glauben<br />

allein – dafür kann »Jungfrauengeburt« eine Beschreibung<br />

sein. Deshalb kann ich diesen Satz im<br />

Glaubensbekenntnis auch heute gut mitsprechen.<br />

Dr. Margot Käßmann<br />

Warum ist Gott nicht einfach nur Gott, sondern<br />

Vater, Sohn und heiliger Geist? ¬ Trinität<br />

Ist Gott ein Gespenst? ¬ Heiliger Geist<br />

Alles nur Zufall? ¬ Wunder<br />

Ist der Glaube an Gott Geheimniskrämerei?<br />

¬ Geheimnis<br />

Katechismus<br />

Ein Buch, in dem die christliche Lehre (¬ Dogmatik)<br />

erklärt wird. Der Kleine Katechismus wurde<br />

von Martin Luther für den kirchlichen Unterricht<br />

geschrieben. Er erklärt in fünf Hauptstücken den<br />

christlichen Glauben: Zehn Gebote, Glaubens-<br />

bekenntnis, Vaterunser, Taufe und Abendmahl<br />

(EG 806). Die evangelisch-reformierte Kirche<br />

beschreibt den Glauben im so genannten Heidelberger<br />

Katechismus mit 129 Fragen und Antworten<br />

(EG 807). In den 70er Jahren wurde der Erwachsenen-<br />

und Gemeindekatechismus geschrieben, um<br />

auf über 1 000 Seiten den evangelischen Glauben<br />

zu erläutern.<br />

Kirche<br />

Wo ist Heimat?<br />

Schon als Jugendliche bin ich oft umgezogen. Es<br />

war interessant zu sehen: Wo ist hier die Kirche?<br />

Allein in Deutschland habe ich evangelische Kirche<br />

sehr unterschiedlich erlebt und gemerkt: DIE Kirche<br />

gibt es nicht. Es gibt viele Kirchen – jedenfalls<br />

aus protestantischer Sicht. Die Institution Kirche<br />

lebt als allzu menschliche Einrichtung überall<br />

auf der Welt in vielen verschiedenen Formen, in<br />

unterschiedlichen Sprachen und Kulturen. Wenn<br />

ich in die Geschichte zurückblicke, habe ich mit<br />

manchem, was die christliche Kirche tat oder<br />

lehrte, echte Schwierigkeiten und sage: Da war<br />

Kirche auf dem Irrweg. Wir haben geirrt, die Bibel<br />

falsch ausgelegt und uns versündigt, als wir uns<br />

als Christinnen und Christen in Deutschland an<br />

der Verfemung, Vertreibung und Vernichtung von<br />

Jüdinnen und Juden beteiligten. Kirchen können<br />

irren, damals wie heute, weil Menschen sie gestalten.<br />

Wenn man nur auf das schaut, was an der<br />

Kirche sichtbar ist, könnte man verrückt werden.<br />

Aber Kirche ist mehr. Sonst wäre ich wohl nie in<br />

unserer Kirche Pastorin geworden. Kirche ist nicht<br />

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