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gemeinsamen Glauben in einem Bekenntnis (¬ Bekenntnis)<br />

zu bündeln. Es wandte sich immer gegen<br />

bestimmte Strömungen: So entstand im 6. Jahrhundert<br />

das Apostolische Glaubensbekenntnis,<br />

nachzulesen im Evangelischen Gesangbuch unter<br />

EG 804. Vorher, auf dem Konzil von Nicäa (heute<br />

Iznik/Türkei), wurde von den Konzilsvätern im Jahr<br />

325 das Nicäische Glaubensbekenntnis EG 805<br />

angenommen, dem sehr deutlich die gegnerische<br />

Position abzuspüren ist. Darum klingt es für unsere<br />

Ohren so merkwürdig. Etwa 1 200 Jahre später<br />

begründet die Confessio Augustana, EG 808, das<br />

Bekenntnis der evangelisch–lutherischen Christen.<br />

Die evangelischen Kurfürsten legten 1530 dem<br />

Kaiser in Augsburg dieses Bekenntnis vor (das ist<br />

im Lutherfilm die Szene, in der die Kurfürsten dem<br />

Kaiser ihren Kopf hinhalten, um lieber erschlagen<br />

zu werden als mit ihm die lateinische Messe<br />

zu feiern). Der Kaiser musste dieses Bekenntnis<br />

akzeptieren und so führte es zur Gründung der<br />

Evangelisch–lutherischen Kirche. Eins der jüngsten<br />

Bekenntnisse ist die Theologische Erklärung von<br />

Barmen, EG 810, ein Bekenntnis gegen den Nationalsozialismus<br />

und für den einen Glauben an Jesus<br />

Christus. Es vereinte von 1934 bis 1945 die Bekennende<br />

Kirche gegen die sogenannten »Deutschen<br />

Christen«, die den Nationalsozialismus mit dem<br />

christlichen Glauben verbinden wollten.<br />

Gnade<br />

Und wenn ich einen Fehler mache?<br />

Einen heißen Wunsch hatte ich: Eine fette CB-<br />

Funk-Antenne am Haus meiner Eltern! Möglichst<br />

hoch sollte das Ding über unser Haus ragen, damit<br />

der Empfang supergenau wäre! Gedacht, getan: Ich<br />

machte mich an die Arbeit, verschraubte Winkelprofil<br />

mit Winkelprofil, bis eine gute Höhe erreicht<br />

war. Nur noch schnell an die Hauswand gedübelt.<br />

Fertig war meine CB-Funk-Station. Das Dumme<br />

war nur: Meine Eltern wussten von der Hausdübel-<br />

Aktion nichts, sie waren nämlich im Urlaub. Noch<br />

dümmer war es, dass ich mich am Telefon verplapperte,<br />

als meine Eltern aus dem Urlaub anriefen.<br />

Das würde Ärger geben. Schaudernd wartete ich<br />

auf die Rückkehr meiner Eltern und war auf jede<br />

Strafe gefasst. Doch dann passierte das, womit<br />

ich nicht gerechnet hatte: Mein Vater schaute sich<br />

die Mauer an, die ich mit der Antenne verunstaltet<br />

hatte und sagte nur diesen einen Satz: „Gemeinsam<br />

machen wir's besser! Jetzt bauen wir einen<br />

stabileren Mast!” Ich war verwirrt und glücklich<br />

zugleich. Was war passiert? Bekam ich keine Strafe?<br />

– Mein Vater hatte gemerkt, dass ich meinen<br />

Fehler bereute und sagte deshalb zu mir: „Gemeinsam<br />

machen wir es besser.”<br />

»Gemeinsam machen wir es besser«, das sagt<br />

auch Gott zu uns Menschen. Er hätte das Recht,<br />

uns für das verantwortlich zu machen, womit wir<br />

an anderen schuldig werden. Doch statt uns für<br />

unsere Schuld zu bestrafen, leidet Gott selbst<br />

unter der Schuld – für uns! Die Strafe behält Gott<br />

bei sich, obwohl wir Menschen sie verdient hätten.<br />

Dafür steht das Kreuz. Dadurch wird das möglich,<br />

was die Bibel Vergebung nennt! Wenn wir das<br />

glauben, entdecken wir, was Gnade bedeutet: Gott<br />

schaut mit uns nach vorn und sagt: »Das Alte ist<br />

vergeben und vergessen, gemeinsam machen wir<br />

es besser.«<br />

Karsten Beekmann<br />

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