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Epiphanias/Heilige Drei Könige<br />
Am 6. Januar wird Epiphanias gefeiert. Das Fest<br />
hat viele verschiedene Bedeutungen und wird regional<br />
sehr unterschiedlich gefeiert. In katholischen<br />
Gebieten stehen die Heiligen Drei Könige im<br />
Zentrum des Tages, während in der evangelischen<br />
Kirche die Taufe Jesu gefeiert wird. Die Orthodoxe<br />
Kirche feiert diesen Tag besonders.<br />
Osterfestkreis<br />
Mit dem Aschermittwoch beginnt der Osterfestkreis.<br />
Er beginnt mit einer siebenwöchige Fastenzeit,<br />
an die sich dann das eigentliche Osterfest<br />
anschließt. Der Osterfestkreis endet mit dem<br />
Pfingstfest.<br />
Passionszeit, Fastenzeit<br />
Vor der Passionszeit wird noch einmal ordentlich<br />
auf die Pauke gehauen: Am Aschermittwoch ist<br />
Karneval dann zu Ende. Carne vale – das heißt:<br />
Auf Wiedersehen, Fleisch! Früher wurde nämlich<br />
sieben Wochen lang gefastet, um an die Leiden<br />
Jesu (¬ Leiden) zu erinnern. Viele Menschen machen<br />
heute in dieser Zeit bei der Aktion »Gegen<br />
den Trend« mit und verzichten z. B. auf Alkohol,<br />
Fernsehen oder Schokolade. Im Gottesdienst wird<br />
das Schöne weggelassen: Das Gloria wird nicht<br />
gesungen, Altäre werden verhängt.<br />
Palmsonntag<br />
Der Palmsonntag ist der letzte Sonntag vor Ostern.<br />
An diesem Tag soll Jesus nach Jerusalem<br />
gekommen sein. Die Menschen empfingen ihn dort<br />
wie einen Superstar oder einen König. Sie legten<br />
Palmzweige auf die Straße und jubelten ihm begeistert<br />
zu (Matthäus 21,1-11).<br />
Gründonnerstag<br />
Am Gründonnerstag aß Jesus das letzte Mal mit seinen<br />
Jüngern zusammen zu Abend (¬ Abendmahl).<br />
Sie feierten als fromme Juden das Passahmahl, das<br />
an den Auszug aus Ägypten erinnert. Dann gingen<br />
sie in den Garten von Gethsemane, wo Jesus gefangen<br />
genommen wurde. Es folgten das Verhör durch<br />
Pilatus, die Verurteilung und Verspottung.<br />
Das Wort »Grün«-donnerstag hat nichts mit der<br />
Farbe »grün« zu tun, sondern es kommt von dem<br />
alten Wort »Greinen«. »Greinen« bedeutet soviel<br />
wie »weinen« und soll die Stimmung, den Frust und<br />
die Trauer der Jüngerinnen und Jünger Jesu nach<br />
seiner Verhaftung wiedergeben. In den ersten<br />
christlichen Gemeinden wurden an diesem Tag<br />
auch die Menschen wieder aufgenommen, die wegen<br />
irgendwelcher Verfehlungen für eine bestimmte<br />
Zeit aus der Kirche ausgeschlossen waren. Auch<br />
für die Tränen, die die Ausgeschlossenen möglicherweise<br />
vergossen haben, kann das »Greinen«<br />
stehen.<br />
Karfreitag<br />
Am Karfreitag erinnern wir uns an die Kreuzigung<br />
und den Tod Jesu (¬ Kreuzigung, ¬ Kreuz), an<br />
den absoluten Tiefpunkt in seinem menschlichen<br />
Leben. Karfreitag kommt von dem alten Wort<br />
»Kara«. »Kara« heißt »Trauer« oder »Klage«<br />
(Matthäus 27,31-56 oder Johannes 19,17-42).<br />
Manche Familien fanden sich früher um drei Uhr<br />
nachmittags (zu dieser Tageszeit starb Jesus)<br />
zusammen und weinten miteinander. Tanzveranstaltungen<br />
an diesem Tag waren bis vor ein paar<br />
Jahren nicht erwünscht – Gründonnerstag um<br />
24.00 Uhr hörten die Bands auf zu spielen. Auch<br />
im Gottesdienst schweigt die Orgel.<br />
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