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Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen ... - Koller Auktionen

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<strong>Möbel</strong> & Antiquitäten | <strong>Möbel</strong>, Uhren, <strong>Tapisserien</strong>, Bronzen<br />

1160<br />

1160*<br />

1 PAAR GIRANDOLEN „AUX GRIFFONS“, Consulat, von<br />

F. REMOND (François Rémond, 1747-1812), Paris, Ende 18. Jh.<br />

Matt- und glanzvergoldete Bronze. Sitzender Greif, auf dem Kopf eine<br />

Vase mit 2 geschweiften Lichtarmen tragend, auf Bastionssockel mit<br />

Kreiselfüssen. 1 Arm repariert. H 37,5 cm.<br />

Provenienz: Aus einer französischen Sammlung.<br />

Expertisiert durch das Cabinet Dillée, Guillaume Dillée / Simon Pierre<br />

Etienne, Paris 2013.<br />

Ein nahezu identisches Girandolenpaar war Teil der Richard Redding<br />

Collection und wurde bei <strong>Koller</strong> Zürich am 8.12.2011 (Katalognr. 1067)<br />

verkauft.<br />

Das Modell der Girandolen „aux griffons“ wurde von R. Rémond in den<br />

frühen 1780er Jahren gefertigt. In einem Registereintrag beim „marchandmercier“<br />

D. Daguerre aus dem Jahr 1783 wird ein Girandolenpaar<br />

erwähnt, das für 650 Livres verkauft wurde. Bis 1787 verkaufte F. Rémond<br />

13 Paare, 12 davon erwarb D. Daguerre. Ein identisches, im Consulat<br />

gefertigtes Paar war einst Besitz der Prinzessin Kinsky, später in den<br />

Sammlungen von Schloss Versailles. Ein weiteres vergleichbares Paar<br />

wurde im Palais Galliéra am 25.3.1977 (Katalognr. 109) verkauft.<br />

Im Alter von 29 Jahren erhielt F. Rémond die Würde des „maître doreur“.<br />

Leider geriet sein Name am Ende des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit;<br />

viele seiner Werke wurden aufgrund ihrer Eleganz und Schönheit fälschlicherweise<br />

P. Gouthière oder P.P. Thomire zugeschrieben. Erst die Entdeckung<br />

seines Archivs liessen ihm die Anerkennung zukommen, die er<br />

verdiente: F. Rémond war während der Regierungszeit von Louis XVI<br />

einer der bedeutendsten „bronziers“ von Paris. Als P. Gouthière in den<br />

1780er Jahren in finanzielle Schwierigkeiten geriet, Bankrott und „ruine<br />

totale“ erlitt, nahm F. Rémond dessen Platz ein und schuf einige der hervorragendsten<br />

Stücke seiner Zeit - man denke an die phantasievollen und<br />

sehr innovativen Girandolen „aux autruches“ für das Schloss Versailles.<br />

Als sich F. Rémond um 1800 aus dem Geschäft zurückzog, begann die<br />

bemerkenswerte Entwicklung des Unternehmens von P.P. Thomire.<br />

Lit.: François Rémond et le goût turc dans la famille royale au temps de<br />

Louis XVI, in: L’Objet d’Art, Dezember 1987. Thieme/Becker, Leipzig<br />

1999; 27/28, S. 149 (biogr. Angaben zu Rémond). Ibid, 11/12, S. 218f.<br />

(biogr. Angaben zu Falconet). C. Baulez, Les Luminaires de la Princesse<br />

Kinsky, in: L’Estampille - L’Objet d’Art 247 (1991); S. 84-99.<br />

CHF 90 000.- / 140 000.-<br />

(€ 75 000.- / 116 670.-)<br />

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