Möbel, Pendulen, Tapisserien, Skulpturen ... - Koller Auktionen
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<strong>Möbel</strong> & Antiquitäten | <strong>Möbel</strong>, Uhren, <strong>Tapisserien</strong>, Bronzen<br />
1085 1086<br />
1085*<br />
SPIEGEL „A L’AMOUR“, Régence, Paris um 1730.<br />
Holz durchbrochen und fein beschnitzt mit Amor, Maskaron, Kartuschen,<br />
Blättern und Zierfries sowie vergoldet. Rechteckiger, verspiegelter<br />
Doppel rahmen mit grossem, verspiegeltem Amorenaufsatz. Späteres<br />
Spiegelglas. H 154 cm. B 81 cm.<br />
CHF 6 000.- / 9 000.-<br />
(€ 5 000.- / 7 500.-)<br />
1086*<br />
FAUTEUIL „A LA REINE“, Régence, Paris um 1720/40.<br />
Buche profiliert sowie fein beschnitzt mit Kartuschen, Blättern und<br />
Zierfries sowie vergoldet. Geschweifter, trapezförmiger Sitz auf wellig<br />
ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen auf Bocksfüssen.<br />
Flache, ganz überpolsterte Rückenlehne mit gepolsterten Armlehnen<br />
auf geschweif ten -stützen. Polychromer „Gros Point“-Bezug mit Vogel,<br />
Blumen und Blättern. 69x54x47x123 cm.<br />
Provenienz: Privatbesitz, Deutschland.<br />
CHF 2 500.- / 3 800.-<br />
(€ 2 080.- / 3 170.-)<br />
1087*<br />
KOMMODE „A FLEURS“, Louis XIV, aus einer Pariser<br />
Meisterwerkstatt, wohl von A. GAUDRON (Auburtin Gaudron, tätig um<br />
1680/1720), um 1700.<br />
Nussbaum, Palisander und Veilchenholz ausserordentlich fein eingelegt<br />
mit Blumen, Vasen, Blättern und Vögeln in Reserven und Medaillons.<br />
Rechteckiger Korpus mit vorstehendem, randmouluriertem Blatt auf gerader<br />
Zarge und späteren Bronze-Tatzenfüssen. Doppelt geschweifte, prismierte<br />
Front mit 3 Schubladen. Vergoldete Bronzebeschläge.<br />
118x67x81 cm.<br />
Die hier angebotene Kommode weist mit ihrer „peinture en bois“ genannten<br />
Einlegearbeit auf eine bedeutende Pariser Werkstatt der Jahre um 1680 hin; die<br />
Formgebung deutet auf die Epoche der Prachtentfaltung des französischen Hofes.<br />
Zwei Kommoden mit praktisch identischer Marketerie, aber unterschiedlicher<br />
Formgebung sind bekannt, beide werden dem Ebenisten A. Gaudron<br />
zugeschrieben. Über ihn weiss man wenig, da die Angaben über ihn und<br />
seine Werkstatt spärlich sind. Man weiss, dass er in den letzten De zennien<br />
des 17. Jahrhunderts während der Regierungszeit von Louis XIV in<br />
Paris tätig war, den „Garde-Meuble de la Couronne“, den Königshof,<br />
Madame de Maintenon, den Duc d’Anjou und de Chartres belieferte. Für<br />
sie fertigte er Schränke, Kabinette, Kom moden, Bureaux und Tische,<br />
höchstwahrscheinlich arbeitete er auch mit den wichtigsten „confrères“<br />
zusammen. Für seine Werke verwendete er kostbare Edelhölzer und legte<br />
sie mit Leder, Elfenbein, Eben holz und Zinn ein. 1671 arbeitete er mit P.<br />
Golle und dem Maler Picart an einer Schätzung des Inventars von Henriette-Anne<br />
von England, der Witwe von Charles I und Schwester von<br />
Louis XIII, was darauf hinweist, dass er wohl einen bedeutenden Ruf<br />
genoss und exzellente Verbindungen hatte. Bei der Schaffung der fantastischen<br />
Blumen arran gements für die Marketerie dienten Gaudron höchstwahrscheinlich<br />
Stiche als Vorlagen; seine Bekanntschaft mit Picart lässt<br />
jedoch vermuten, dass er sich auch von dessen Gemälden inspirieren liess.<br />
Seit dem 17. Jahrhundert wurden Edelhölzer, sog. „bois des îles“, aus den<br />
französischen Kolonien importiert. Die teuren Hölzer und ihre ausserordentlich<br />
aufwendige, schwierige Verarbeitung führten dazu, dass sie nur<br />
von den bedeutendsten Ebenisten verwendet wurden, wie z.B. von A.C.<br />
Boulle, P. Golle, A.J. Oppenordt und A. Gaudron. Vom erstgenannten<br />
Ebenisten stammt ein für Château de Versailles gefertigter Prunkschrank<br />
und ein Ka binett (heute in der Wallace-Collection, London) die beide<br />
eine vergleichbare, teils identische Einlegearbeit aufweisen wie die hier<br />
angebotene Kommode.<br />
CHF 38 000.- / 58 000.-<br />
(€ 31 670.- / 48 330.-)<br />
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