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Inkrementelle Akquisition von 3D-Objektmodellen - Institut für ...

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Kapitel 2<br />

Mathematischer Hintergrund<br />

In diesem Kapitel möchte ich kurz die grundlegenden mathematischen Ideen darlegen, die Basis<br />

<strong>für</strong> diese Arbeit sind. Zunächst werde ich die projektive Geometrie als Erweiterung der euklidischen<br />

Geometrie erläutern. Anschließend werden projektive Transformationen beschrieben sowie<br />

Projektionen vom 3-dimensionalen in den 2-dimensionalen Raum und umgekehrt.<br />

2.1 Projektive Geometrie<br />

Anstatt die projektive Geometrie formal zu definieren, möchte ich sie hier als einfache Erweiterung<br />

der bekannten euklidischen Geometrie einführen (nach [HZ04]). Eine formalere Einführung bietet<br />

beispielsweise [BR92].<br />

2.1.1 Uneigentliche Punkte<br />

In der euklidischen 2-dimensionalen Geometrie schneiden sich zwei Geraden immer in einem Punkt<br />

– es sei denn, sie sind parallel. Durch das Aufheben dieser Ausnahme erweitern wir die euklidische<br />

Geometrie zur projektiven Geometrie. Dies geschieht durch das Hinzufügen <strong>von</strong> Punkten im Unendlichen.<br />

Diese Punkte heißen uneigentliche Punkte. Aus R 2 geht auf diese Weise die projektive<br />

Ebene P 2 hervor.<br />

In P 2 schneiden sich alle Geraden. Parallele Geraden schneiden sich in uneigentlichen Punkten.<br />

Anschaulich kann man sich den P 2 so vorstellen, dass er <strong>von</strong> einem unendlich großen Kreis umgeben<br />

ist, auf dem die uneigentlichen Punkte liegen. Dieser ”<br />

Kreis“ ist die Gerade im Unendlichen<br />

l ∞ 1 . Analog geht aus dem euklidischen Raum R 3 durch Hinzufügen <strong>von</strong> uneigentlichen Punkten<br />

der projektive Raum P 3 hervor. Ihn kann man sich so vorstellen, dass er <strong>von</strong> einer unendlich großen<br />

Sphäre (Kugeloberfläche) umgeben ist, auf dem die uneigentlichen Punkte liegen. Diese ”<br />

Sphäre“<br />

ist die Ebene im Unendlichen Π ∞ . Im P 3 schneiden sich parallele Ebenen in uneigentlichen Linien.<br />

In der projektiven Geometrie werden die uneigentlichen Punkte generell wie alle anderen Punkte<br />

betrachtet (das Konzept der Parallelität gibt es dadurch nicht mehr). Bei Problemen des Computersehens<br />

ist es jedoch, da wir uns mit dem realen Anschauungsraum beschäftigen, manchmal<br />

nötig, sie als Sonderfälle zu behandeln.<br />

1 Die Vorstellung <strong>von</strong> l ∞ als Kreis darf allerdings nicht zu der falschen Annahme führen, dass eine Gerade diesen<br />

Kreis“ in zwei gegenüberliegenden Punkten schneidet. Tatsächlich schneidet jede Gerade l∞ in genau einem Punkt,<br />

”<br />

der durch die Richtung der Gerade bestimmt wird. Die beiden gegenüberliegenden“ Schnittpunkte einer Gerade<br />

”<br />

mit dem gedachten Kreis sind identisch.<br />

7

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