Inkrementelle Akquisition von 3D-Objektmodellen - Institut für ...
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IR-INI 2006–01, c○ 2006 <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Neuroinformatik, Ruhr-Universität Bochum, FRG 9<br />
2.2 Projektive Transformationen<br />
2.2.1 Projektive Transformationen in 2D<br />
Eine Projektive Transformation im P 2 ist eine Abbildung<br />
h : P 2 → P 2<br />
bei der gilt, dass drei Punkte x 1 , x 2 und x 3 genau dann auf einer Geraden liegen, wenn auch die<br />
drei Punkte h(x 1 ), h(x 2 ) und h(x 3 ) auf einer Geraden liegen.<br />
Diese Definition ist äquivalent zu folgender Aussage:<br />
Eine Abbildung h : P 2 → P 2 ist genau dann eine projektive Transformation, wenn eine<br />
invertierbare 3 × 3 - Matrix H existiert, so dass <strong>für</strong> jeden Punkt x ∈ P 2 gilt:<br />
h(x) = Hx<br />
wobei x die Darstellung des Punktes durch einen Vektor mit homogenen Koordinaten ist. Ein<br />
Beweis hierzu findet sich in [HZ04].<br />
Aus der Aussage folgt, dass also jede projektive Transformation einfach durch<br />
x ′ = Hx (2.3)<br />
beschrieben werden kann. Da x und x ′ homogene Vektoren sind, ist H eine homogene Matrix, also<br />
hat H acht Freiheitsgrade und alle Matrizen kH mit k ∈ R≠0 beschreiben die gleiche Transformation.<br />
Wenn wir bestimmte Bedingungen an die Form <strong>von</strong> H stellen (unter Verringerung der Freiheitsgrade),<br />
erhalten wir spezifische Klassen <strong>von</strong> projektiven Transformationen. Beispielsweise besteht eine<br />
euklidische Transformation aus einer Translation und einer Rotation. Daher hat sie nur 3 Freiheitsgrade<br />
(2 <strong>für</strong> die Translation und einen Rotationswinkel). Die zughörige Transformationsmatrix hat<br />
die Form<br />
( ) R t<br />
H E =<br />
0 T (2.4)<br />
1<br />
wobei R eine 2 × 2 - Rotationsmatrix ist (ein Freiheitsgrad) und t ein 2 × 1-Translationsvektor<br />
(zwei Freiheitsgrade). 0 ist ein 2 × 1-Vektor aus Nullen.<br />
Eine weitere spezielle Transformation, der wir in dieser Arbeit begegnen werden, ist die<br />
Ähnlichkeits-Transformation. Sie bewirkt gegenüber der euklidischen Transformation zusätzlich<br />
eine Skalierung. Sie kann durch eine Matrix<br />
( ) R t<br />
H S =<br />
0 T λ −1 (2.5)<br />
ausgedrückt werden mit einem Skalierungsfaktor λ ∈ R≠0 . Offensichtlich hat eine Ähnlichkeits-<br />
Transformation 4 Freiheitsgrade.<br />
2.2.2 Projektive Transformationen in <strong>3D</strong><br />
Analog zum 2-dimensionalen Fall kann jede Transformation im P 3 durch eine Transformationsmatrix<br />
H beschrieben werden, so dass<br />
X ′ = HX (2.6)<br />
X und X ′ sind hier homogene 4 × 1 Vektoren und H ist eine homogene 4 × 4 Matrix mit 15 Freiheitsgraden.