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Inkrementelle Akquisition von 3D-Objektmodellen - Institut für ...

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IR-INI 2006–01, c○ 2006 <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Neuroinformatik, Ruhr-Universität Bochum, FRG 11<br />

Wir wollen nun betrachten, wie sich die Parameter in der Kameramatrix wiederfinden. In [HZ04]<br />

wird gezeigt, dass sich die Kameramatrix zerlegen lässt in<br />

P = [ M | − M ˜C ] = K[ R | − R ˜C ] (2.8)<br />

Diese Notation gibt eine zusammengesetzte Matrix an. Hier besteht die 3 × 4 Matrix P aus dem<br />

linken 3 × 3 Block M und dem rechten 3 × 1 Block −M ˜C, und es gilt M = KR. R die Rotationsmatrix,<br />

welche die Ausrichtung der Kamera angibt, ˜C sind die inhomogenen Koordinaten des<br />

Projektionszentrums und K ist eine 3 × 3 - Matrix, welche die internen Kameraparameter angibt.<br />

K hat 5 Freiheitsgrade und ist folgendermaßen aufgebaut:<br />

⎛<br />

K = ⎝ α ⎞<br />

x s x 0<br />

0 α y y 0<br />

⎠<br />

0 0 1<br />

Sind die Parameter bekannt, kann P also einfach berechnet werden. Ist andererseits P bekannt,<br />

muss die Matrix zerlegt werden um K, R und C bestimmen zu können.<br />

Das Projektionszentrum C spannt den rechten Nullraum <strong>von</strong> P auf:<br />

P C = 0<br />

Es kann somit beispielsweise mit einer Singulärwertzerlegung der Matrix (siehe Abschnitt A.1.2)<br />

berechnet werden.<br />

M ist der linke 3 × 3 Block <strong>von</strong> P und es gilt M = KR, wobei die Kalibrationsmatrix K eine obere<br />

Dreiecksmatrix ist und die Rotationsmatrix R orthogonal. Unter der zusätzlichen Bedingung, dass<br />

K positive diagonale Einträge hat, kann M mit Hilfe der RQ-Zerlegung (siehe Abschnitt A.2)<br />

eindeutig in K und R zerlegt werden.<br />

Einen Sonderfall stellen Kameras dar, deren Projektionszentrum C auf Π ∞ , der Ebene im<br />

Unendlichen, liegt. Dann existiert kein ˜C und die Zerlegung ist auf diese Weise nicht möglich. C<br />

selbst kann allerdings wie zuvor durch P C = 0 gefunden werden.<br />

Wir stellen an dieser Stelle fest, dass die Einträge der Kameramatrix tatsächlichen physikalischen<br />

Gegebenheiten entsprechen. Wir gehen in den folgenden Kapiteln da<strong>von</strong> aus, dass all<br />

diese Werte unbekannt sind. Dies ist insbesondere <strong>für</strong> die Werte der Kalibrationsmatrix K ein<br />

folgenschwere Entscheidung. Es gibt Kalibrationsverfahren (siehe [HZ04]), um eine Kamera zu<br />

kalibrieren, d.h., ihre Kalibrationsmatrix zu erfahren. Es wurde darauf bewusst verzichtet.<br />

Wir werden stattdessen in Abschnitt 6.4 Kameramatrizen berechnen und benutzen, die mit den<br />

tatsächlichen physikalischen Werten nicht viel gemeinsam haben. Wie wir sehen werden, hat das<br />

zur Folge, dass wir nur ein projektives Modell eines <strong>3D</strong>-Objektes erstellen werden, das allerdings<br />

völlig unabhängig <strong>von</strong> der Kalibrierung der Kamera ist. Eine ausführliche Diskussion dieser<br />

Problematik folgt in Kapitel 7.1.<br />

2.4 Von 2D nach <strong>3D</strong><br />

Im letzten Abschnitt wurde gezeigt, wie ein Punkt im Raum auf eine Ebene projiziert werden kann.<br />

l sei die Gerade, die einen Punkt X mit dem Projektionszentrum C verbindet. Die Projektion x<br />

<strong>von</strong> X ist der Schnittpunkt <strong>von</strong> l mit der Bildebene. Ist nur x bekannt, so kann X nicht eindeutig<br />

bestimmt werden. Wir wissen lediglich, dass X auf der Geraden l, die <strong>von</strong> x zurückprojiziert wird,<br />

liegt. Es ist also offensichtlich, dass in einem Bild nicht genügend Informationen vorhanden sind,<br />

um die <strong>3D</strong>-Struktur zu rekonstruieren. In Kapitel 7 werde ich zeigen, wie man die Informationen<br />

zweier Bilder kombinieren kann, um (bei unbekannten Kameramatrizen) zumindest eine projektive<br />

Rekonstruktion <strong>von</strong> Raumpunkten zu finden.

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