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Inkrementelle Akquisition von 3D-Objektmodellen - Institut für ...

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40 IR-INI 2006–01, c○ 2006 <strong>Institut</strong> <strong>für</strong> Neuroinformatik, Ruhr-Universität Bochum, FRG<br />

projektiv transformierte Rekonstruktion ebenso richtig wäre. Wir müssen zur Kenntnis nehmen,<br />

dass wir mit den gegebenen Daten auch nicht mehr erreichen können – die Informationen, die wir<br />

benutzen, reichen lediglich <strong>für</strong> eine projektive Rekonstruktion aus.<br />

Wir können uns nun fragen, welche weiteren Informationen wir benötigen, um eine eindeutige<br />

Rekonstruktion zu erhalten – falls sie überhaupt möglich ist. Würden wir die ”<br />

wahren“<br />

Kameramatrizen kennen und zur Rekonstruktion benutzen, würden wir eine ”<br />

wahre“, eindeutige<br />

Rekonstruktion erhalten. Jedoch sind in den Kameramatrizen Position und Ausrichtung der<br />

Projektionszentren in der Welt enthalten – relativ zu einem Weltkoordinatensystem. Doch<br />

weder gibt es ein allgemeines Weltkoordinatensystem, auf das wir uns beziehen könnten, noch<br />

könnten wir aus optischen Informationen die Position eines Objektes in einem derartigen<br />

Koordinatensystem bestimmen. Die absolute Position des Objektes in der Welt interessiert<br />

uns aber eigentlich auch nicht – eine Translation und auch eine Rotation des Objektes in der<br />

Welt können und wollen wir also nicht ermitteln. Außerdem können wir die Skalierung eines<br />

Objektes nicht bestimmen. Sehen wir uns das Spielzeugauto an, dessen Bildsequenz wir als<br />

Beispiel in dieser Arbeit benutzen: Es ist <strong>für</strong> den Betrachter der Bilder unmöglich, auch nur<br />

annähernd die Größe des Spielzeugautos zu ermitteln. Dies ist eine Information, die, ebenso wie die<br />

absolute Position und Rotation des Objektes in der Welt, in den Bildern einfach nicht enthalten ist.<br />

Sehen wir uns die Kameramatrizen (siehe Abschnitt 2.3) an, so stellen wir fest, dass es also<br />

Position und Ausrichtung (C und R) sind, die wir nicht absolut bestimmen können. Bestimmen<br />

könnten wir die Unterschiede dieser Werte zwischen den Kameramatrizen, jedoch nicht die Skalierung<br />

dieser Unterschiede. Die Kalibrationsmatrizen dagegen enthalten physikalische Eigenschaften<br />

der Kamera. Diese könnten prinzipiell ermittelt werden.<br />

Was wir dann erreichen können, ist eine metrische Rekonstruktion. Sei die Punktmenge {X i } eine<br />

metrische Rekonstruktion, dann ist {H S X i } eine ebenso gültige metrische Rekonstruktion, wobei<br />

H S eine Ähnlichkeits-Transformation nach (2.5) darstellt. In einer metrischen Rekonstruktion ist<br />

also die Form eines Objektes eindeutig, die Position und Ausrichtung sowie die Skalierung des<br />

Objektes nicht.<br />

Um an die Kalibrationsmatrizen zu gelangen, wäre es am naheliegensten, die Kamera zu kalibrieren.<br />

Dies ist z. B. durch Aufnahme <strong>von</strong> geeigenten Kalibrationsobjekten, deren Geometrie<br />

bekannt ist, möglich, siehe hierzu [HZ04]. Dieses Ansatz habe ich nicht gewählt, da es einige<br />

Einschränkungen mit sich bringt und ich das System möglichst allgemein und offen halten<br />

wollte. Die Bedingung, nur Bildsequenzen zu verwenden, die mit kalibrierten Kameras und<br />

bekannten Kalibrationsmatrizen aufgenommen wurden, ist eine recht harte Einschränkung. Wie<br />

eine metrische Rekonstruktion mit Hilfe bekannter Kalibrationsmatrizen erstellt werden kann, ist<br />

in [HZ04] beschrieben.<br />

Ein vielversprechender Ansatz ist die Idee der automatischen Kalibrierung. Wir können Bedingungen<br />

an die Kalibrationsmatrix stellen, zum Beispiel dass alle oder bestimmte Parameter konstant<br />

sind. Dann werden mit jedem Bild, das wir benutzen, die Freiheitsgrade der Rekonstruktion<br />

verringert und bei einer ausreichenden Zahl <strong>von</strong> benutzten Bildern können wir eine metrische<br />

Rekonstruktion erstellen. Siehe hierzu auch Abschnitt 10.2.2.1.<br />

Für den Augenblick finden wir uns aber damit ab, dass wir lediglich eine projektive Rekonstruktion<br />

erstellen.<br />

7.2 Triangulierung<br />

Die hier beschriebene Triangulierung und insbesondere der Algorithmus in Abschnitt 7.2.1 sind<br />

aus [HZ04] übernommen.<br />

Gegeben sei eine Punktkorrespondenz x ↔ x ′ und die zu den jeweiligen Bildern gehörenden Kameramatrizen<br />

P und P ′ . Dann sind die <strong>von</strong> x und x ′ zurückprojizierten Geraden bekannt. Da beide<br />

Punkte Projektionen desselben Raumpunktes X darstellen, sollte X auf beiden Geraden liegen und<br />

somit den Schnittpunkt der Geraden darstellen (siehe auch Abb. 6.1). Auf diese Weise kann der

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