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MANAGEMENT<br />
Die Bauernfamilie steht<br />
im Mittelpunkt<br />
AGRISANO Seit 20 Jahren behauptet sich die Agrisano als bäuerliche Krankenkasse<br />
und schaut an der Stiftungsratsitzung vom 1. Juni 2012 auf ein erfolgreiches Jahr 2011<br />
zurück. Verabschiedet wurden dabei auch neue Stiftungsaktivitäten für Bauernfamilien.<br />
Patrik<br />
Hasler-<br />
Olbrych<br />
Jahresergebnis 2011<br />
Vor 20 Jahren hat der schweizerische<br />
Bauernverband die Krankenkasse<br />
Agrisano als Stiftung ge -<br />
gründet. Ziel war es, für die<br />
Bauernfamilien eine eigene bäuerliche<br />
Krankenkasse zu schaffen, weil sonst<br />
viele Vorteile verloren gegangen wären.<br />
Was in den ersten Jahren von der Konkurrenz<br />
ziemlich belächelt wurde, war<br />
der Anfang einer Erfolgsgeschichte. Allen<br />
Unkenrufen zum Trotz entwickelte<br />
sich die Agrisano zu einer erfolgreichen<br />
mittelgrossen bekannten und respektierten<br />
Nischenkasse, die heute mehr als<br />
100000 Mitglieder zählt – die meisten<br />
davon sind Bauernfamilien.<br />
Die Agrisano darf daher die Zukunft,<br />
auch wenn die Krankenkassenbranche<br />
keine Einfache ist, mit Zuversicht angehen.<br />
Dazu gehört – wie schon vor 20<br />
Jahren – richtiges Handeln zur richtigen<br />
Zeit. So wurde die Agrisano im letzten<br />
Jahr im Rahmen einer Reorganisation<br />
mit der Gründung der Agrisano Krankenkasse<br />
AG und der Agrisano Versicherungen<br />
AG, die vollumfänglich im bäuerlichen<br />
Besitz sind und bleiben,<br />
Mit 11 Mio. Fr. weist die Agrisano über alle Versicherungsparten ein<br />
erfreuliches Gesamtergebnis 2011 aus. Die Reserven liegen mit 34 %<br />
deutlich über den minimalen gesetzlichen Anforderungen und über<br />
dem Branchendurchschnitt. Die Anzahl der Versicherten konnten bei<br />
der Grund-, Taggeld-, Zusatz-, Unfall- oder Rechtsschutzversicherung<br />
erhöht werden. Aufgrund des positiven Geschäftsergebnisses 2011, der<br />
soliden Finanzsituation und der eher moderaten Kostenentwicklung<br />
könne deshalb der Prämienrunde fur das nächste Jahr gelassen ent -<br />
gegen gesehen werden, meinte Agrisano-Geschäftsführer Damian Keller<br />
und verweist darauf, dass bei der Agrisano kinderreiche Bauernfamilien<br />
gleich doppelt profitieren, neben den günstigen Kinderprämien redu -<br />
ziert sich die Prämie für das dritte und jedes weitere Kind um mehr als<br />
die Hälfte.<br />
zukunftsträchtig mit neuen Aufgaben<br />
und Zuständigkeiten aufgestellt. Ein<br />
Rechtsformwechsel dieser Art ist etwas<br />
Grundlegendes, die Strategie der konsequenten<br />
Ausrichtung auf die Landwirtschaft<br />
bleibt aber unangetastet.<br />
Kernaufgaben des Agrisano-Stiftungszweckes<br />
sind unter anderem:<br />
• Förderung des Versicherungsschutz.<br />
• Förderung sozialer Sicherheit, Gesundheitsvorsorge<br />
und Schadensverhütung.<br />
• Gemeinnützigkeit.<br />
Aktivitäten Aufgrund der neuen<br />
Rechtsträgersituation und den sich ändernden<br />
Bedürfnissen der Bauernfamilien,<br />
sollen die Aktivitäten der Stiftung<br />
ausgebaut werden. Folgende Projekte<br />
werden nächstens angepackt:<br />
• Fonds für Prävention.<br />
• Fonds für Härtefälle.<br />
• Fonds für Betriebs- und Familienunterstützung.<br />
• Prix Agrisano.<br />
1. Fonds für Prävention Durch<br />
Präventionsmassnahmen sollen Unfälle<br />
und Krankheiten verhindert werden.<br />
Die Agrisano unterstützt Präventionsaktivitäten<br />
der Beratungsstelle für Unfallverhütung<br />
in der Landwirtschaft (BUL)<br />
schon seit ihrer Gründung, stark davon<br />
profitiert hat beispielsweise die Präventionslösung<br />
agriTOP.<br />
2. Fonds für Härtefälle Mit dem<br />
Mitteln aus dem Härtefallfonds sollen<br />
Agrisano-Mitglieder (Agrisano Krankenkasse<br />
AG und/oder Agrisano Versicherungen<br />
AG) in Notsituationen unterstützt<br />
werden, beispielsweise bei<br />
unvorhergesehenen und unvermeidbaren<br />
Schicksalssituationen, deren Schaden<br />
weder gesetzlich noch vertraglich<br />
versichert ist oder versichert werden<br />
kann.<br />
3. Fonds für Betriebs- und Familienunterstützung<br />
Wer auf einem<br />
Bauernbetrieb arbeitsunfähig wird, erleidet<br />
schnell grosse wirtschaftliche Einbussen.<br />
Bei einem Unfall oder bei<br />
schwerer Krankheit sollte der Betrieb,<br />
wie auch die Familienbetreuung, möglichst<br />
normal weiterlaufen. Dazu muss<br />
oftmals eine Ersatzkraft gefunden und<br />
finanziert werden können. Dafür gibt es<br />
in den meisten Kantonen landwirtschaftliche<br />
Betriebshelfer- und Familienhilfeorganisationen.<br />
Sie vermitteln<br />
rasch fachlich ausgewiesene landwirtschaftliche<br />
Betriebs- und Familienhilfen.<br />
Landwirtschaftliche Betriebshelfer- und<br />
Familienhilfeorganisationen haben dadurch<br />
eine wichtige existentielle und<br />
soziale Funktion.<br />
Der vorgeschlagene Fonds für Betriebs-<br />
und Familienunterstützung setzt<br />
hier an und hilft Agrisano-Mitgliedern<br />
die Kosten für einen Betriebshelfer oder<br />
einen Familienhelferin zu tragen. Die Erfahrung<br />
zeigt, dass in der Regel am Anfang<br />
eines Unglücks die Hilfe am Nötigsten<br />
ist. Ist diese erste Phase überbrückt,<br />
suchen die Betroffenen oftmals eigene<br />
Möglichkeiten der Betriebsorganisa -<br />
tion (Einsatz familieneigener Personen,<br />
Nachbarschaftsaushilfe, etc.). Mit dieser<br />
Unterstützung geht zugleich eine<br />
Stützung und Förderung der Betriebsund<br />
Familienhelferdienste einher.<br />
4. Prix Agrisano Mit dem «Prix<br />
Agrisano» soll in der Regel alle zwei<br />
Jahre eine Person, Familie oder Organi-<br />
10 6 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE