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Tabelle: Arten und Attraktivität<br />

für genetzte<br />

Ackerschnecken<br />

Attraktivität Arten<br />

Schwach Rauh-Hafer<br />

Winter-Ackerbohnen<br />

Belugalinsen<br />

Weisser Senf<br />

Sareptasenf<br />

Ölrettich<br />

Chinesischer Rettich<br />

Frühlingswicke<br />

Phazelia<br />

Purpurwicke<br />

Mittel<br />

Platterbse<br />

Ramtillkraut<br />

Wintergerste<br />

Grasigerbse<br />

Gerste<br />

Inkarnatklee<br />

Triticale<br />

Italienisches Raygras<br />

Stark<br />

Raps<br />

Roggen<br />

Sonnenblume<br />

Quelle: Arvalis – Labor- und Freilandversuche<br />

Die Vernichtung der<br />

Grünkulturen ist<br />

eine entscheidende<br />

Phase, da sich der<br />

Inter ventions zeitpunkt<br />

direkt auf den<br />

gewünschten Effekt<br />

auswirkt.<br />

schon vorhandene Pflanzen ein Reservoir<br />

für Virenerkrankungen sind und das<br />

Auftreten von Krankheiten entscheidend<br />

beeinflussen, tragen auch die Vektoren<br />

(Läuse) einen massgeblichen Teil<br />

bei. Selbst wenn das vorhandene Virenreservoir<br />

ohne Läuse gross ist, bleibt die<br />

Krankheit auf der Parzelle. Hier muss<br />

auch eine Anbaustrategie mit Pflanzen<br />

erfolgen, die von Blattläusen wenig befallen<br />

werden. Bei der Bekämpfung von<br />

Virosen ist der Zeitpunkt bei der Vernichtung<br />

der Vegetationsdecke ent -<br />

scheidend. Blattläuse verlassen im eine<br />

Pflanze nur bei zu engen Platzverhältnissen<br />

oder wenn die Pflanze abstirbt.<br />

Die Zerstörung von Bepflanzungen mit<br />

einer grossen Viruslast und einem starken<br />

Blattlausbefall sollte nur dann vorgenommen<br />

werden, wenn die Kulturen<br />

in der Umgebung ein Pflanzenstadium<br />

erreicht haben, dem ein Blattlausbefall<br />

nicht mehr schaden kann.<br />

HYGIENE AUCH IM ACKERBAU<br />

PFLANZENBAU<br />

Nematodenbekämpfungen mit<br />

Gründüngung kennt man bereits lange.<br />

Obschon mit den gegenwärtigen Strategien<br />

zum Beispiel im Zuckerrübenanbau<br />

Nematoden resistente Sorten eingesetzt<br />

werden, verfügt man mit der richtigen<br />

Wahl und guter Pflege der Gründüngung<br />

über eine elegante landwirtschaftliche<br />

Bekämpfungsmöglichkeit. Zwischenkulturen<br />

führen zum Erfolg, wenn<br />

verschiedene Grundsätze befolgt werden,<br />

wobei mindestens eine der nachfolgenden<br />

Bedingungen zutreffen muss:<br />

• Die Zwischenkultur ist kein Nematodenwirt.<br />

Die Nematoden können sich<br />

nur auf den Wirtsunkräutern vermehren,<br />

wodurch ein Rückgang der Populationen<br />

zu beobachten ist.<br />

• Die Zwischenkultur ist ein resistenter<br />

Wirt, den die Nematoden zwar befallen,<br />

sich aber nicht vermehren. Bei gewissen<br />

Rettich- und Senfsorten wurde<br />

ein Rückgang der Nematodenpopulationen<br />

von 50% festgestellt.<br />

• Die Zwischenkultur ist ein Wirt, doch<br />

werden bei deren Vernichtung zum<br />

richtigen Zeitpunkt auch die Nematoden<br />

vernichtet, von denen sie befallen<br />

ist. Man nennt dies eine Anbaufalle.<br />

• Die Zwischenkultur produziert während<br />

des Wachstums oder der Verrottung<br />

Moleküle mit einer nematiziden<br />

oder nematostatischen Wirkung (Prinzip<br />

der Biofumigation), unabhängig<br />

davon, ob sie aus Wirtspflanzen besteht<br />

oder nicht.<br />

Die Zwischenkulturen haben das<br />

Potenzial, um als wirksames Schutzinstrument<br />

eingesetzt zu werden. Die Verwendung<br />

geeigneter Sorten ermöglicht<br />

es, die Forderungen des ÖLN, den Erosionsschutz<br />

des Bodens und den Schutz<br />

der Kulturen unter einen Hut zu bringen.<br />

Hierzu müssen die Sorten nematizide,<br />

insektizide und fungizide Eigenschaften<br />

aufweisen. Viele Mischungen,<br />

die auf Kreuzblütlern basieren, werden<br />

bereits aufgrund dieser Eigenschaften<br />

verwendet. Mit der verfolgten Strategie<br />

sollen diese Mischungen im Freiland<br />

produziert werden, aber noch fehlt das<br />

nötige Know-how zum Erfolg.<br />

Ein weiterer Ansatz besteht darin, die<br />

Beziehungen zwischen Pflanzen und<br />

Schädlingen zu verändern. Man versucht<br />

daher, die Schädlinge, die sich<br />

ausserhalb der Kultur befinden, zu beschäftigen,<br />

solange sich die Kultur in einem<br />

anfälligen Wachstumsstadium befindet.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist, den<br />

Entwicklungszyklus der Schädlinge zu<br />

verändern, damit die Eiablage zu einem<br />

für die Kulturen günstigen Zeitpunkt<br />

stattfindet. Für eine wirksame Umsetzung<br />

dieser Strategie ist eine Synchronisierung<br />

der Zwischenkulturen und<br />

Schädlingszyklen notwendig.<br />

Neue Wege Anstatt die Schädlinge<br />

direkt zu bekämpfen, könnten auch Methoden<br />

geprüft werden, welche die<br />

Nützlinge begünstigen. Der Einsatz von<br />

Gründüngern bei der Bekämpfung von<br />

Schädlingen und Pflanzenkrankheiten<br />

war Gegenstand zahlreicher Laboruntersuchungen.<br />

Um diese Methoden im<br />

Freiland umzusetzen, müssen geeignete<br />

Sorten gewählt und effiziente technische<br />

Möglichkeiten angewendet werden.<br />

Die Chancen, die mit diesen neuen<br />

Strategien verbunden sind, werden die<br />

Anbaumethoden bestimmt verändern,<br />

insbesondere im Hinblick auf eine Reduzierung<br />

der Bodenbearbeitung. <br />

Autor Gaël Monnerat, <strong>UFA</strong>-<strong>Revue</strong>,<br />

1510 Moudon<br />

INFOBOX<br />

www.ufarevue.ch 6 · 12<br />

<strong>UFA</strong> REVUE · 6 2012 45

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