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PFLANZENBAU<br />
handelt es sich um ein zielorientiertes<br />
Umsetzen der Qualitätsstrategie für<br />
Schweizer Brotgetreide – vorausgesetzt,<br />
die Marktpartner finden ein Modell,<br />
welches für initiative Produzenten,<br />
Sammelstellen und Verarbeiter gleichermassen<br />
Perspektiven bietet.<br />
Klasse Top stabil halten Der aktuelle<br />
Anteil der Klasse Top entspricht<br />
den erhöhten Absatzmöglichkeiten –<br />
der Anbau kann daher stabil gehalten<br />
werden. Entscheidend für den Markterlös<br />
sind der Importpreis für deutschen<br />
Eliteweizen oder österreichischen Premiumweizen<br />
sowie die teigphysikalischen<br />
Werte der Inlandernte. Dadurch<br />
ergibt sich auch der Preisabstand zur<br />
Klasse 1. Je nach Erntequalität und<br />
Marktsituation wird fenaco die Vorbemusterung<br />
von Lagerpartien >120t veranlassen<br />
und diese entsprechend vermarkten.<br />
Mehr Standardweizen Die Ausdehnung<br />
der Klasse Top geht zu Lasten<br />
der Klasse 1. Die beliebte Sorte «Arina»<br />
erfüllt die Anforderungen bezüglich<br />
Protein- und Feuchtkleber. Dieses Kriterium<br />
soll auch bei der Wahl einer Alternativsorte<br />
dieser Klasse berücksichtigt<br />
werden. Der Anteil Klasse 2 kann leicht<br />
erhöht werden, bevorzugt werden die<br />
Sorten «Levis» und «Ludwig». Der Anbau<br />
von Sorten der Preisklasse 3 soll nur<br />
in Rücksprache mit der Sammelstelle erfolgen.<br />
Knospe<br />
gedeiht<br />
Die Vorzeichen für eine weitere<br />
Zunahme des inländischen Bio-Ackerbaus<br />
sind positiv. Die fenaco verstärkt in<br />
Zusammenarbeit mit zahlreichen<br />
Sammelstellen und Verarbeitungsbetrieben<br />
das Engagement in der Bio-Vermarktung<br />
und im Vertragsanbau von<br />
Getreide und Ölsaaten nach den<br />
Richtlinien der Bio-Suisse. Informationen<br />
zu den Anbauempfehlungen für den Bio-<br />
Ackerbau 2012/2013 sowie zu<br />
praxisbezogenen Veranstaltungen<br />
entnehmen Sie dem Artikel auf Seite 60<br />
in dieser Ausgabe.<br />
Tabelle: Anbaurichtlinien der fenaco für die Ernte 2013<br />
Stand am 22. Mai 2012, Anpassungen bleiben vorbehalten.<br />
Eckpunkte für Herbstsaat 2012<br />
• entspricht der aktuellen Nachfrage der Verarbeiter<br />
• Qualität: hohe Protein-/Feuchtkleberwerte (FK) sind wichtig<br />
• Suisse Premium/Suisse Garantie bildet Standard im System Maxi<br />
• A-Mahlroggen, Biskuit und Dinkel nur in Absprache mit fenaco<br />
Anbau «Suisse Premium/Suisse Garantie» Brotgetreide<br />
Klasse Top: ca. 35 % Klasse 1: ca. 40 % Klasse 2: ca. 25 % Spezialitäten im Vertragsanbau<br />
Runal, Camedo Suretta, Arina Levis Biskuitweizen<br />
(hohe FK) (hohe FK) Cambrena<br />
Claro Forel, Zinal, Ludwig Roggen<br />
Siala Combin Rainer Palazzo, Matador<br />
Simano<br />
Versuchssorte<br />
• Marktpreis Klasse Top orientiert sich an Importpreis und Backqualität<br />
• Anbau von konventionellem Brotgetreide vorzugsweise in der Klasse 1<br />
Dinkel<br />
Ostro, Oberkulmer<br />
Anbau von Futtergetreide/Körnerleguminosen<br />
Futterweizen Triticale Gerste Körnermais Eiweisserbsen<br />
Anbau verdoppeln nicht erhöhen erhöhen<br />
mutterkornresistente Sorten mit hohem erhöhen erhöhen<br />
Sorten<br />
HL-Gewicht<br />
anbauen<br />
wählen<br />
Anbau von Ölsaaten<br />
Raps Sonnenblumen Soja<br />
– gemäss Zuteilung SGPV – in Rücksprache mit LANDI/CC Anbau auf traditionelle Gebiete<br />
– HOLL im Vertrag mit Mehrpreis – konkurrenzfähiger Markterlös konzentrieren<br />
Bei Fragen wenden Sie sich an Ihre LANDI/Maxi-Sammelstelle.<br />
Futterweizen ist gefragt Nachdem<br />
der Brotgetreidemarkt weitgehend<br />
ausgeglichen ist, fehlen grosse Mengen<br />
Futterweizen für die Mischfutterproduktion.<br />
Während Triticale und B-Roggen<br />
auf limitierte Einsatzmöglichkeiten<br />
stossen und entsprechende Abstriche<br />
im Markterlös verzeichnen, besteht ein<br />
grosses Absatzpotenzial für Futterweizen.<br />
Der tiefe Selbstversorgungsgrad bei<br />
Futtergetreide kann mit der Erhöhung<br />
des Flächenbeitrages bei der Neugestaltung<br />
der AP 2014-17 korrigiert werden.<br />
Dies ist auch mit Blick auf eine glaubwürdige<br />
Swissness in der Tierproduktion<br />
dringend notwendig.<br />
Spezialitäten nur mit Vertrag<br />
Die fenaco beschafft Spezialitäten wie<br />
Biskuitweizen, A-Mahlroggen sowie<br />
Mahldinkel ausschliesslich über Liefervereinbarungen<br />
mit den LANDI/Getreidesammelstellen.<br />
Diese Mengen sind<br />
auf die Absatzmöglichkeiten abgestimmt<br />
und die Preisbasis orientiert sich<br />
an den Richtpreisen. Werden Mehrmengen<br />
oder Ware ohne Liefervereinbarungen<br />
übernommen, erfolgt eine<br />
Bestens-Vermarktung an die Mühlen<br />
oder Mischfutterhersteller mit entsprechender<br />
Abrechnung. Dadurch kann eine<br />
deutliche Differenzierung zu Vertragsware<br />
entstehen.<br />
«HOLL»-Raps und Sonnenblumen<br />
Während Speiseöl aus konventionellem<br />
Raps an die Sättigungsgrenze<br />
kommt, bestehen für «HOLL»-Rapsöl<br />
zum Braten und Frittieren weiterhin gute<br />
Absatzperspektiven. Der Mehrpreis<br />
für die Ernte 2013 bleibt konstant und<br />
gleicht das agronomische Ertragsmanko<br />
zu konventionellen Rapssorten aus. Die<br />
züchterische Herausforderung besteht<br />
darin, den Linolensäuregehalt weiter<br />
Richtung 2% zu senken und damit die<br />
Einsatzattraktivität weiter zu steigern.<br />
fenaco fördert in Zusammenarbeit mit<br />
den LANDI/Sammelstellen den Anbau<br />
von Sonnenblumen in den dafür geeigneten<br />
Regionen. Die erhöhte Stützung<br />
aus dem Ölsaatenpool des Getreideproduzentenverbands<br />
(SGPV) sowie eine<br />
bessere Lagerentschädigung für die<br />
Sammelstellen unterstützen dieses Vorhaben.<br />
<br />
Autor Pius Eberhard,<br />
Leiter Geschäftsbereichsgruppe<br />
Getreide,<br />
Ölsaaten, Futtermittel<br />
(GOF), fenaco,<br />
8401 Winterthur<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 6 · 12<br />
<strong>UFA</strong>-REVUE · 6 2012 33