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PFLANZENBAU<br />
Risiko ausgelagert<br />
GETREIDEVERMARKTUNG Es gibt verschiedene<br />
Möglichkeiten, wie Getreide zu Geld gemacht werden kann.<br />
Für die Betriebszweiggemeinschaft Praz in Mézières (VD) hat<br />
sich die Verrechnung als <strong>UFA</strong>-Lohnmischfutter seit 15 Jahren<br />
als beste Lösung erweisen.<br />
Aline<br />
Bapst<br />
Betriebsspiegel<br />
Betriebszweiggemeinschaft<br />
Praz: François<br />
Gilliéron, Laurent Blanc<br />
und Didier Jaunin.<br />
Nutzfläche: 135 ha,<br />
verteilt auf die Dörfer<br />
Mézières, Servion und<br />
Essertes.<br />
Pflanzenbau: 30 ha<br />
Brotweizen, 17 ha<br />
Futtergetreide, 12 ha<br />
Raps, 5 ha Kartoffeln,<br />
5 ha Zuckerrüben,<br />
4 ha Futterrüben,<br />
62 ha Grünland.<br />
Tierhaltung: 80 Milch -<br />
kühe (v.a. Red Holstein)<br />
und Jungvieh (total<br />
200 Stück).<br />
Lieferrecht: 670 000 kg,<br />
davon 480 000 kg<br />
für die Produktion von<br />
Gruyère AOC.<br />
Arbeitskräfte: Drei<br />
Betriebsleiter und ihre<br />
Kinder.<br />
Der Anbau verschiedener Ackerkulturen<br />
auf rund der Hälfte der Fläche<br />
ermöglicht es dem Betrieb Praz, eine<br />
nachhaltige Fruchtfolge zu planen<br />
und die Arbeiten auf die Vegetationsperiode<br />
zu verteilen.<br />
Kostenfaktor Stroh Laurent Blanc,<br />
François Gilliéron und Didier Jaunin sind<br />
in einer Betriebszweiggemeinschaft<br />
(BZG) organisiert. Im waadtländischen<br />
Mézières halten sie 200 Stück Rindvieh<br />
in einem Laufstall. Bei dieser Grösse ist<br />
Stroh ein nicht zu unterschätzender<br />
Kostenfaktor. Um die Wertschöpfung<br />
im Betrieb zu halten, produziert die<br />
BZG Praz das Stroh selber. Überschüsse<br />
werden direkt an andere Landwirtschaftsbetriebe<br />
vermarktet.<br />
www.ufarevue.ch<br />
Mehr Flexibilität Im Sinne einer<br />
Vereinfachung lassen die drei Betriebsleiter<br />
ihr Futtergetreide seit dem Jahr<br />
1997 als <strong>UFA</strong>-Lohnmischfutter verrechnen.<br />
«Wegen dem Risiko von Qualitätsverlusten<br />
wollen wir die Ernten nicht<br />
selber lagern», erklärt François Gilliéron.<br />
«Mit dem Bezug von <strong>UFA</strong>-Lohnmischfutter<br />
sind die Gehalte und eine hohe<br />
Qualität jederzeit garantiert», ergänzen<br />
Laurent Blanc und Didier Jaunin.<br />
Das mit dem abgelieferten Getreide<br />
verrechnete Mischfutter oder Eiweisskonzentrat<br />
kann von Fall zu Fall frei<br />
gewählt werden. Diese Flexibilität ermöglicht<br />
es, auf unterschiedliche Raufutter-Qualitäten<br />
zu reagieren und eine<br />
gezielte Ergänzung vorzunehmen. Die<br />
Unterstützung durch den <strong>UFA</strong>-Beratungsdienst<br />
ist dabei garantiert.<br />
Regionale Getreideverarbeitung<br />
Mit der Modernisierung des <strong>UFA</strong>-Werks<br />
Puidoux hat die <strong>UFA</strong> ein klares Zeichen<br />
gesetzt, auch in Zukunft ein wichtiger<br />
Mischfutterlieferant in der Romandie<br />
bleiben zu wollen. Die regionale Futterproduktion<br />
wird von den Betriebsgemeinschaftern<br />
aus Mézières geschätzt.<br />
Welche Bedeutung hat die<br />
Futtergetreide-Verarbeitung<br />
in der Schweiz?<br />
«Sie ist ein unentbehrlicher Partner<br />
der Schweizer Getreide- und<br />
und Fleischproduzenten.»<br />
Fritz Glauser, Präsident<br />
Schweizerischer Getreideproduzenten-Verband<br />
«Zusammen mit dem inländischen<br />
Getreidebau ist sie<br />
ein wesentlicher Bestand teil<br />
der Qualitätsstrategie.»<br />
Ulrico Feitknecht,<br />
Präsident Suisseporcs<br />
«In der rohstoffarmen<br />
Schweiz trägt sie zur<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen<br />
und Wohlstand bei.»<br />
Rolf Büttiker,<br />
Präsident Schweizer<br />
Fleisch-Fachverband<br />
«Wo Getreide in der Fütterung<br />
erforderlich ist, soll dieses<br />
möglichst aus der Region<br />
stammen.»<br />
Sara Stalder, Leiterin<br />
Stiftung für Konsumentenschutz<br />
In den letzten 20 Jahren sind die Mischfutterpreise<br />
dank Effizienzsteigerungen<br />
stark gesunken. Die Kapazitätserhöhung<br />
im Werk Puidoux um total 10000<br />
Jahrestonnen ist ein weiterer Schritt in<br />
diese Richtung.<br />
Mit Blick auf die Agrarpolitik<br />
scheint die Bedeutung schlanker Verarbeitungsstrukturen<br />
noch zuzunehmen.<br />
Tiefe Margen in den vor- und nachgelagerten<br />
Bereichen ermöglichen attraktivere<br />
Preise zu Gunsten der Landwirtschaftsbetriebe.<br />
Was den Getreidebau<br />
betrifft, sind Laurent Blanc, François Gilliéron<br />
und Didier Jaunin der Meinung,<br />
dass ökologische Aspekte zwar wichtig<br />
sind. Aber die Produktivität dürfe nicht<br />
zu stark beeinträchtigt werden. Sonst<br />
leide die Versorgungssicherheit. <br />
<strong>UFA</strong>-Berater<br />
Jean-Pierre Flühmann<br />
mit Laurent Blanc,<br />
François Gilliéron und<br />
Didier Jaunin.<br />
Autorin Aline Bapst, <strong>UFA</strong>-Marketing,<br />
1070 Puidoux. www.ufa.ch<br />
INFOBOX<br />
www.ufarevue.ch 6 · 12<br />
56 6 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE