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SCHWEIZER BAUERN: WOHER – WOHIN?<br />

LANDLEBEN<br />

Da ist gut<br />

Kirschen essen<br />

Noch sind sie nicht reif, die Kirschen.<br />

Und doch laufen die Vorbereitungen für<br />

die demnächst beginnende Ernte auf<br />

dem Hof Breitfeld ob Wintersingen (BL)<br />

auf Volltouren – seit Wochen. Prognosen<br />

für die Abnehmer müssen erstellt,<br />

Regendächer montiert und die kleinen<br />

Früchte vor Schädlingen geschützt werden.<br />

Der Kirschenanbau auf dem Hof<br />

Breitfeld, den die Sprengers seit über<br />

100 Jahren bewirtschaften, hat Tradition.<br />

Die Produktion hat sich allerdings<br />

grundlegend verändert.<br />

Als Paul Sprenger den Hof von seinem<br />

Vater Karl im Jahre 1981 übernommen<br />

hat, standen noch rund 300<br />

Hochstammobstbäume auf dem Be-<br />

trieb. Bis zu 25 Leute waren teils gleichzeitig<br />

am Pflücken. Lange, teils über 30<br />

Sprossen zählende Leitern mussten angestellt<br />

werden. «Knapp 90 % der Kirschen<br />

wurden damals zu Konserven<br />

oder Baselbieter Schnaps verarbeitet»,<br />

erklärt der 62-jährige Paul Sprenger.<br />

Heute führt Sohn Beat den Betrieb.<br />

Die Kirschen werden vorab in einer<br />

Obstanlage mit Niederstammbäumen<br />

produziert. Diese werden einige Wochen<br />

vor der Ernte mit einer Folie abgedeckt,<br />

damit die Kirschen durch den Regen<br />

nicht platzen. Und sollte einmal zu<br />

wenig Niederschlag fallen, können die<br />

Bäume künstlich bewässert werden.<br />

Statt Holinger oder Basler Langstieler<br />

tragen die heutigen Sorten klingende<br />

Namen wie Merchant oder Sweetheart.<br />

Im Gegensatz zu früher produzieren die<br />

Sprengers hauptsächlich grossfruchtige<br />

Tafelkirschen. Konserven- und Brennkirschen<br />

würden heute zu wenig einbringen,<br />

erklärt Beat Sprenger. Hochstammbäume,<br />

von denen noch 18 auf dem<br />

Betrieb stehen, spielen für die Kirschenproduktion<br />

kaum mehr eine Rolle. «Zu<br />

gross ist der Aufwand im Verhältnis zum<br />

Ertrag», gibt der 39-Jährige zu bedenken.<br />

So sehr sich der Anbau von<br />

Kirschen gewandelt hat in den letzten<br />

Jahren. Eines blieb gleich: Die Kirschenproduktion<br />

erfordert viel Handarbeit.<br />

Michael Wahl, LID<br />

Schweizer<br />

Bauern woher<br />

– wohin?<br />

Seit 75 Jahren<br />

schlägt der LID<br />

Brücken zwischen<br />

Stadt und Land. In<br />

einer Artikelserie<br />

mit Bauern ver -<br />

schiedener Genera -<br />

tionen sucht der<br />

LID 2012 Perspek -<br />

tiven für die<br />

Schweizer Landund<br />

Ernährungswirtschaft.<br />

75 Jahre Kommunikation<br />

zwischen Stadt und Land<br />

94 6 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE

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