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PFLANZENBAU<br />
Qualitätsstrategie vorantreiben<br />
BROTGETREIDE UND ÖLSAATEN Die Verarbeiter signalisieren einen Mehrbedarf<br />
an Mahlweizen der Klasse Top. Sie wollen sich mit einem qualitativen Vorsprung<br />
gegenüber der zunehmenden Konkurrenz aus dem Ausland profilieren. Dazu werden<br />
Getreidelieferungen mit minimalen Gehaltswerten gefordert. Das Thema Protein bei<br />
Brotgetreide ist eine Chance für die Wertschöpfungskette Schweiz.<br />
Pius<br />
Eberhard<br />
Der Fokus soll auch in<br />
Zukunft auf die<br />
Qualität des Brot -<br />
getreides gelegt<br />
werden, damit sich die<br />
Schweizer Produktion<br />
gegenüber dem<br />
Ausland abheben kann.<br />
Bild: agrarfoto.com<br />
Umfangreiche Auswinterungsschäden<br />
sowie trockenes Wetter im<br />
Frühjahr in verschiedenen Regionen<br />
Europas führten zu einer Rückstufung<br />
der Prognose für die kommende<br />
Ernte. Von dieser Situation dürfte die<br />
Anbaufläche von Mais profitieren. Die<br />
Preisnotierungen an der europäischen<br />
Warenterminbörse Matif/Euronext ab<br />
Herbst 2012 orientieren sich an der<br />
Marke von 200 Euro je Tonne für Standard-Mahlweizen.<br />
Entscheidend sind<br />
nun der weitere Entwicklungsverlauf<br />
der Kulturen sowie die Witterungsverhältnisse<br />
zum Erntezeitpunkt in den verschiedenen<br />
Anbauregionen Europas<br />
und der Schweiz.<br />
Im Inland hat sich das Modell zur Erhebung<br />
der Mahlweizen-Importpreise<br />
als Basis zur Festsetzung der Inland-<br />
Richtpreise etabliert. Nachdem mögliche<br />
Zollveränderungen auf anfangs Juli<br />
2012 bekannt sind, verhandelt die Branche<br />
am 28. Juni über die Ernterichtpreise<br />
für Brotgetreide. Die Herbstrichtpreise<br />
werden am 4. Oktober 2012 gemäss<br />
dannzumaliger Marktsituation festgelegt.<br />
Mit Qualität punkten Immer<br />
mehr Mühlen beziehen ausschliesslich<br />
«Suisse Premium/Suisse Garantie»-Brotgetreide.<br />
Sie wollen damit ihre Verarbeitungsprozesse<br />
rationell gestalten und<br />
Auslobungsmöglichkeiten wahrnehmen<br />
können. Zunehmend setzen sie auch auf<br />
einen höheren Anteil der Klasse Top<br />
und erwarten gleichzeitig, dass minimale<br />
Protein- und Feuchtkleberwerte eingehalten<br />
werden. Kein leichtes Unter-<br />
«Suisse Premium /Suisse<br />
Garantie» erfolgreich<br />
Über 90 % innerhalb des Vermarktungssystems<br />
«Maxi» wird nach diesem<br />
Qualitätsstandard/Herkunftsmarke<br />
produziert. Dies ermöglicht eine hohe<br />
Siloauslastung in den Sammelstellen.<br />
Immer mehr Verarbeiter setzen auf<br />
Brotgetreide «Suisse Premium/Suisse<br />
Garantie» und zeigen damit die<br />
Herkunft, nahe Transportwege und den<br />
nachhaltigen Anbau auf. So können auch<br />
verarbeitete Produkte aus Schweizer<br />
Brotgetreide auf den nachfolgenden<br />
Stufen ausgelobt werden. Bei den<br />
Konsumenten ist diese Herkunftsmarke<br />
bei den wichtigen Grundnahrungsmitteln<br />
breit bekannt und beliebt.<br />
fangen bei den heterogenen Anbauvoraussetzungen<br />
und betrieblichen Verhältnissen<br />
in der Schweizer Landwirtschaft.<br />
Die hohen Schwankungen der<br />
Proteinwerte zwischen verschiedenen<br />
Produzentenmustern der gleichen Sorte<br />
in der gleichen Sammelstelle bestätigen<br />
dies.<br />
Die aktuelle Diskussion um den Proteingehalt<br />
von Mahlweizen fokussiert<br />
sich zu stark auf eine mögliche Gehaltsbezahlung<br />
in der Produktion. Die Lösungssuche<br />
soll darauf abzielen, wie es<br />
gelingt, Ausreisser mit tiefen Qualitätswerten<br />
zu erfassen und gezielter zu vermarkten.<br />
Daraus ergibt sich die Chance,<br />
im Anbau Korrekturen vorzunehmen, in<br />
der Erfassung und Aufbereitung der Partien<br />
zu optimieren und sich in der Vermarktung<br />
zu profilieren. So gesehen<br />
32 6 2012 · <strong>UFA</strong>-REVUE